Volksabstimmung zur Umgehungsstraße wäre wertlos.
Die längst abgeschlossene Umgehungsstraßen-Diskussion ist wieder im Gange. Im Jahr 2006 entbrannte sie erstmals und zog sich drei Jahre hin. Im Dezember 2009 wurden dann die Planungen eingestellt. In Zusammenhang mit einer turnusmäßigen Bearbeitung des Bundesverkehrswegeplanes hätte die Stadt Bad Doberan die Möglichkeit gehabt, bis Juli 2013 die Umgehungsstraße auf die Liste des Landes setzen zu lassen. Mangels Beschluss der Stadtvertretung geschah dies nicht, sodass die Umgehung weiterhin vom Tisch schien. Wie schon damals brachte Stadtvertreter Harry Klink (FDP) sie dort wieder hinauf. Eine nicht repräsentative Umfrage, eine Befragung unter Gewerbetreibenden und der öffentliche Protest von Bürgermeistern betroffener Umlandgemeinden zeichnet eine breite Ablehnung gegen die Umgehungsstraße. Klink steht in einem Bericht des NDR vom 14.12.2013 mit seinen Argumenten ganz allein da. Kurz darauf unterstützte die neue Stadtvertretung sein Vorhaben jedoch und will – ungeachtet der verstrichenen Frist – mit 15 zu 4 Stimmen die Ortsumgehung auf der Liste sehen. Kurz darauf relativierten einige Stadtvertreter, sie wollen nur nicht auf die Straße verzichten, jedoch hätten sie nicht für einen Bau gestimmt. Damit flammte die alte Diskussion wieder auf. In der vergangenen Woche schaltete sich Stadtvertretervorsteher Stephan Krauleidis (CDU) ein. Sein Wunsch, diese zu beenden, ging jedoch schief: Krauleidis forderte eine Volksabstimmung. Weil er dies nur für die Bad Doberaner durchsetzen kann, fühlten sich die Bewohner der betroffenen Nachbar-Gemeinden benachteiligt. Bad Doberan solle seine hausgemachten Probleme lösen, statt sie zu den Nachbarn zu verschieben. Und wenn schon, dann möchte man mit abstimmen. Pikant: Die Umgehungsstraße ist eine Bundesstraße und da ist eine Abstimmung auf Kommunalebene wertlos, aber teuer. Die Bürger würden im Planverfahren des Bundes beteiligt werden, wenn der sich für den Bau einer Umgehungsstraße entschließt. Darüber will man nun in Berlin trotz der verstrichenen Frist nachdenken, sodass die nächste Petition dagegen in Vorbereitung ist. „Und ewig grüßt die Ortsumgehung“ bringt es die Internetseite der Bürgerinitiative für den Erhalt des Bad Doberaner Umlandes auf den Punkt.