Zweiter Teil des Bad Doberaner Schulkomplex-Umbaus steht in den Startlöchern.
Vor neun Jahren begannen die Planungen für den Schul-Campus im Herzen der Stadt Bad Doberan. Akuter Geldmangel und Probleme beim Bau verzögerten die Resultate. Erst 2010 konnte die einstige Johannes-R.-Becher-Oberschule als modernes Schulgebäude bezogen werden. Fortan ergab sich ein merkwürdiges Bild am Schwartauer Platz: Neben der architektionisch modernen Schule in hellen rot- und weißtönen mit viel dunkler Glasfassade und ansprechendem Umfeld ragte immer noch der alte Platten-Schulbau der ehemaligen Ernst-Schneller-Oberschule hervor. Nun soll auch dieser graue Fleck verschwinden und zusammen gefügt werden, was zusammen gehört.
Der Schulumbau ist das größte städtebauliche Projekt seit der Wende, das die Stadt selbst stemmen muss. Um als Schulstandort attraktiv zu bleiben und die Anforderungen zu erfüllen, muss Bad Doberan seine Schulen auf den neuesten Stand bringen. Die Erweiterung des Friedrich-Franz-Gymnasiums war der erste Schritt in diese Richtung, die Sanierung der Beruflichen Schule der zweite. Der dritte Schritt ist die Schaffung eines Schulkomplexes, zu deren Lasten die Lessingschule in der Lessingstraße fällt. Der Traditions-Schulstandort wird ca. 2014 aufgegeben und das viel zu kleine Gebäude verkauft. Damit endet auch die unsägliche Ära der Unterbringung von Schülern in einer Containerburg. Zugleich könnte das Gebäude Platz für neue Mietwohnungen schaffen, wenn man es denn will.
Die vierte Stufe der Standortmodernisierung läuft schon seit neun Jahren, musste aber wegen Geldmangel modifiziert und in zwei Teile aufgeteilt werden. Der erste Teil stellt den Umbau der linken der beiden Schulen dar (wofür 3,4 Millionen Euro benötigt wurden) und der zweite Teil den Umbau der rechten Schule und die Angleichung des Umfeldes. Dieser Teil kostet 5,2 Millionen Euro, wobei allein 1,2 Millionen Euro in die Umfeldgestaltung fließen.
Nicht ohne Grund: Hier soll ein offener Campus entstehen, der frei für alle zugänglich ist und auch gleich einen neuen Weg zum ZOB darstellt. Sandkisten und Klettermöglichkeiten, ein offenes Klassenzimmer mit Maltafel sollen entstehen und die lang ersehnte Skaterbahn wird am Schulkomplex errichtet. Hierfür werden die Schuppen zum Sportplatz hin weichen. Eine Tribüne zum Sportplatz hin soll entstehen und der Grundriss der Schule völlig neu gestaltet werden. Auch dieses Gebäude wird um eine Etage verkleinert und ergibt im Gesamtbild den gespiegelten und gedrehten Pendant der bereits fertigen Schule. Farblich ergibt das Ganze eine Einheit.
Die Fördermittel wurden mündlich zugesagt und der Bescheid aus Schwerin wird Mitte Mai erwartet.
Zum Schuljahr 2014/2015 sollen die 269 Grundschüler und 170 Hortkinder das neue Gebäude beziehen können.
Quelle: Referenzblatt der AIB Bauplanung
http://www.aib-bauplanung.de/Landschaftsplanung.292.html