Herbst, Regen, Matsch und Meer
Der Sommer ist vorbei, die See zu kalt, die Strände sind leer und auch in den Städten und Dörfern ist wieder Ruhe eingekehrt. Doch damit ist das Jahr noch lange nicht zu Ende. Nicht umsonst heißt die Zeit von Oktober bis Mai in den Touristenregionen „Nebensaison“ – es ist immer noch Saison!
Jetzt nämlich kommen die Gesundheitstouristen, die Erholungssuchenden und die Ruheliebhaber. Alles geht etwas gemächlicher zu, beim Stadtbummel wird man nicht quasi geschoben und das mögen gerade Senioren oder Reisegruppen sehr gern, die zusammen bummeln und nicht immer voneinander getrennt werden wollen.
Die Gastgeber haben sich auf diese Gäste eingestellt, bieten Wellness-Packages und SPA-Angebote, Fitnesskurse, Yoga, Pilates oder auch Nordic Walking für Gruppen. Trainer helfen, diese Bewegungs- und Heilmethoden zu erlernen und begleiten die Teilnehmer aktiv bei ihren Übungen. Den Tag lässt man dann mit einer wohltuenden Massage oder in der Sauna ausklingen, um am nächsten Morgen einen neuen Gesundheitstag zu starten.
Das Klima ist in der Nebensaison der Gesundheit sehr zuträglich. Zwar wird man eher nicht in der Ostsee baden, aber es gibt ja auch Schwimmbäder mit erwärmtem Wasser. Jedoch ist die Luft außerhalb des heißen Sommers das Kurmittel Nummer eins an der See. Die Luftfeuchtigkeit ist im Herbst, Winter und Frühling höher, als an trockenen und heißen Sommertagen und das beruhigt und entspannt die Atemwege. Der hohe Salzgehalt sorgt sogar für Linderung von Entzündungen und gegen einen einfachen Schnupfen ist ein ausgedehnter Strandspaziergang immer noch die beste Medizin.
Zur Erfrischung und Aufmunterung – also zum Auftanken – gibt es spezielle Lichttherapien, aber an sonnigen Herbst- und Wintertagen ist das Tageslicht immer noch ausreichend. Das Meer und im Winter der Schnee reflektieren das gegenüber dem Sommer verminderte Tageslicht und vermehren es so. Das gibt es nur an der See oder im schneebedeckten Hochgebirge. Immer noch werden Hafenrundfahrten und Schiffstouren angeboten, sodass man die frische Seeluft auch direkt auf dem Meer atmen kann. Auch die Brückenköpfe der Seebrücken sind dazu geeignet und Mutige ziehen sich einen Neoprenanzug über und machen Wassersport, wie Kite oder Windsurfen – schließlich gibt es genug Wind an der See. Übrigens auch zum Drachensteigen. Also: Geh zu ihr und lass deinen Drachen steigen!
Last but not least ist auch gesundes Essen ein Baustein zum Wohlgefühl. Nicht umsonst finden die Gourmet-Tage und der Gourmet-Gipfel in Heiligendamm erst im Herbst statt. Kunst und Kultur – die klassischen Indoor-Angebote – erfreuen sich jetzt ebenfalls wieder erhöhter Aufmerksamkeit. Künstler stellen in Galerien ihre Kunstwerke aus, Museen bieten besondere Ausstellungen und Themen und es gibt jede Menge Vorträge, Lesungen und Autorenlesungen. Statt Kurkonzerte gibt es Freitagskonzerte oder Orgelkonzerte und Auftritte von Chören, Musikschulen und anderen Musikern und Tänzern. Die Höhepunkte zwischen Warnemünde und Lübeck sind die Bad Doberaner Kulturnacht am 14. Oktober 2017 und die Lichtwoche in Rostock vom 6. bis 11. November 2017.