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Anno August Jagdfeld übergibt Immobiliensparte an Sohn Benedikt. Aus FUNDUS wird DIG.

Der Markt für geschlossene Immobilienfonds ist seit Jahren auf dem Rückzug. Grund genug für Fondsinvestor Anno August Jagdfeld, sein Geschäft neu auszurichten. Der 66jährige gilt als einer der letzten aktiven Ost-Investoren der Nachwendezeit und sieht sich zugleich als Zielscheibe von Frust und Wut, die diese Generation von Investoren im Osten hinterließ.

Der in Jülich geborene Sohn einer Handwerkerfamilie (er hatte nicht – wie zuerst geschrieben – selbst Schreiner gelernt, sondern BWL studiert und als Dipl-Kfm. Schwerpunkt Steuern abgeschlossen) wusste nicht nur, Anteilspapiere zu verkaufen, sondern auch Anleger zu überzeugen. Mit Millionensummen privater Anleger ließ er das Adlon in Berlin und das Grand Hotel in Heiligendamm wieder auferstehen, schuf das Strandhotel in Zingst und andere Projekte. Nicht immer mit dauerhaftem Erfolg aber immer mit der ihm eigenen Souveränität.

Schon 2004 begann das Ende der Ära der geschlossenen Immobilienfonds. Die rot-grüne Regierung unter Gerhard Schröder verabschiedete Gesetzesänderungen und die Anlage in geschlossenen Fonds wurde zunehmend unattraktiv. In Heiligendamm bedeutete das schon damals, dass ursprünglich über Fonds zu finanzierende Projekte nun klassisch und damit viel langwieriger finanziert werden mussten: Statt einfach Geld einzusammeln und die Perlenkette zu sanieren und Heiligendamm mit Gewerbe- Kulinarik- und Wellnessangeboten auszustatten, musste alles im Vorfeld vermarktet und mit dem Geld kaufender Interessenten finanziert werden. Statt das Seebad einfach fertig hinzustellen, musste es entwickelt werden und statt 10 Jahre dauert das so lange, wie es eben dauert. In Heiligendamm stieß das auf Unverständnis und hier bekommt Jagdfeld Frust und Wut am stärksten zu spüren.

Ändern kann er die Gesetze nicht aber er kann das Unternehmen neu ausrichten. Die FUNDUS-Gruppe als Verwalter der Fonds legte keine neuen Fonds mehr auf und die Gruppe wurde abgewickelt. Anno August Jagdfeld ist ein alter Hase auf seinem Gebiet. Auf neuen Gebieten jedoch möchte er seinen Sohn agieren sehen: Der 32jährige Benedikt übernimmt die Immobiliensparte von seinem Vater. Die Jagdfeld-Gruppe hat dazu folgende Pressemitteilung heraus gegeben:

 

PRESSEMITTEILUNG

Jagdfelds leiten Generationenwechsel ein: Benedikt Jagdfeld übernimmt die Immobilien-
Sparte

Die „Deutsche Immobilien Gruppe“ löst die Fundus-Gruppe ab/ Dienstleistungen rund um die
Immobilie werden ausgeweitet/ Drittmandate im dreistelligen Millionen-Euro-Volumen
abgeschlossen/ Unternehmensgründer Anno August Jagdfeld bleibt der Jagdfeld Gruppe
erhalten

Düren, den 24. Januar 2013. Benedikt Jagdfeld (32) ist neuer Chef der neugegründeten
„Deutschen Immobilien Gruppe“ (DIG) und löst damit seinen Vater Anno August Jagdfeld (66)
an der Spitze der früheren Fundus-Gruppe ab. Als geschäftsführender Gesellschafter der DVI
Deutsche Verwaltungsgesellschaft für Immobilien mbh, der Kerngesellschaft der DIG, zeichnet
der studierte Immobilienökonom nunmehr verantwortlich für die früher in der Fundus-Gruppe
gebündelten Dienstleistungen rund um die Immobilie.

„Nach einigen Lehrjahren freue ich mich, jetzt die Verantwortung zu übernehmen. Unsere Kunden und Mitarbeiter stehen dabei für mich klar im Fokus. Dafür werde ich mein Bestes geben und gleich zum Start neue Akzente setzen. Ich will nicht alles anders, aber vieles besser machen“, so der 32jährige.

Benedikt Jagdfeld hat an der Lancaster University Betriebswirtschaftslehre studiert und sein
Studium mit einem Master in Finanzen und Immobilien an der Cambridge University
abgeschlossen. Er arbeitete danach im internationalen Immobilienfinanzierungsgeschäft einer
weltweit tätigen Investmentbank in London. Seit sechs Jahren hat er sämtliche Bereiche der
Jagdfeld Gruppe kennengelernt und sich vor allem in die Immobiliensparte eingearbeitet.
Währenddessen hat Benedikt Jagdfeld noch den Abschluss als Immobilienökonom an der
Universität Regensburg (IREBS) erworben.

„Deutsche Immobilien Gruppe“ jetzt auch Dienstleister für Dritte

Der erste neue Akzent von Benedikt Jagdfeld: Im Unterschied zur Fundus-Gruppe, die vor
allem Immobilien im eigenen Bestand betreute, bietet die DIG ihre Dienstleistungen jetzt auch
Dritten an. „Vor allem im Bereich der Revitalisierung von Shopping-Centern, Einkaufszentren
und Fachmärkten gibt es noch großes Potenzial. Von Erfahrung und Kompetenz unserer
schnellen und schlagkräftigen Teams, die allein hier mehr als 200 Objekte mit einem Volumen
von mehr als € 2,5 Mrd. betreut haben, können jetzt alle institutionellen Immobilieneigentümer
profitieren“, erläutert Jagdfeld. Der Markt hat die neuen Angebote der DIG bereits gut
aufgenommen: In kurzer Zeit wurden bereits Drittmandate im dreistelligen Millionen-Euro-
Volumen akquiriert.

Zur „Deutschen Immobilien Gruppe“ (DIG) gehören die drei Unternehmen DVI Deutsche
Verwaltungsgesellschaft für Immobilien mbh, die Deutsche Wohnimmobilien Verwaltungs- und Entwicklungsgesellschaft (DWI) und die DTI Deutsche Technikgesellschaft für Immobilien mbH am Stammsitz in Düren (NRW). Ihre 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen profundes Know-how rund um die Immobilie aus mehr als 30 Jahren mit. Aktuell sind über 600.000 qm vermietbare Fläche (Büro, Shopping-Center, Gewerbe, Wohnen und Hotels) im Management bei einer Vermietungsquote von über 98%. 

Die neuen Internet-Auftritte www.dvi-retail.de, www.dvi-office.de und www.dwi-wohnen.de
werden in Kürze online gehen.

Generationenwechsel mit Neuausrichtung verbunden

Mit dem Generationenwechsel ist auch eine Neuausrichtung der bislang in der Fundus-Gruppe
gebündelten Immobilien-Sparte der Jagdfeld Gruppe verbunden. Da Geschlossene
Immobilienfonds für den Publikumsmarkt ihren Zenit überschritten haben, werden neue Fonds,
wie bereits 2012 angekündigt, nicht mehr aufgelegt und die Fundus Fonds-Verwaltungen daher
sukzessive abgewickelt. Wo sie etwa als Geschäftsbesorgerin für Fonds aktiv war, ist die DVI
an ihre Stelle getreten.
Die Fundus Fonds-Verwaltungen hatten bereits 2004 den letzten geschlossenen
Immobilienfonds aufgelegt. Da ihre Bedeutung innerhalb der Jagdfeld Gruppe seither
kontinuierlich sank, ist sie Ende 2012 von einer GmbH in eine KG umgewandelt worden – die
bei Unternehmensabwicklungen übliche wie adäquate Rechtsform. Sie wird geleitet von den
kaufmännischen Angestellten Else Oppitz und Marita Schlemmer sowie dem langjährigen
Prokuristen Bernd Magulsky.

„Mit 66 Jahren ist der Zeitpunkt gekommen, den Generationenübergang Stück für Stück zu
vollziehen. Mein Sohn Benedikt ist für unser Stammgeschäft bestens gerüstet. Daher habe ich
ihm jetzt gerne Platz gemacht, damit er seinen eigenen Weg gehen kann. Jede Generation hat
ihre eigenen Ideen, für die sie nun den erforderlichen Freiraum hat“, erklärte Anno August
Jagdfeld. Unberührt von der Nachfolgeregelung bleibt die Stellung von Anno August Jagdfeld
etwa als Komplementär und persönlich haftender Gesellschafter des Adlon-Fonds; gleiches gilt
auch für alle anderen Unternehmungen außerhalb der früheren Fundus-Gruppe, etwa für die
Aktivitäten der Jagdfeld Gruppe an der Ostsee und in Berlin.