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Auf und zu im Bad Doberaner Handel

Den ganzen Tag lang gehen sie auf und zu – manche selten, andere ständig, manche erstmals und andere nie wieder. Gemeint sind die Türen der Händler in Bad Doberan, vom kleinen Ein-Personen-Laden bis hin zum großen Vollsortimenter. Der heißt in Bad Doberan EDEKA und ist das Zugpferd des EKZ Walkenhagen. Die kräftigen Investitionen haben sich gelohnt und eine DM-Filiale angelockt. Die Konkurrenz zieht nach – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Bereich zwischen Kammerhof und Buchenberg ist begehrt und der siebte Discounter der Stadt im Entstehen. Die Norma Lebensmittelfilialbetrieb Stiftung & Co. KG aus Nürnberg eröffnet noch in diesem Jahr eine Filiale neben der alten Gärtnerei. Doch auch die bestehenden Discounter hält nichts mehr auf ihren Plätzen: Es heißt, ALDI will aus der Rostocker Straße ins Gewerbegebiet Walkenhagen umziehen, was Gerüchte um eine mögliche Schließung des dort bestehenden ALDI-Marktes nährt, dessen Vergrößerung nach dem Umzug des Getränkelandes unmöglich erscheint. Auch LIDL wolle aus der Innenstadt weg – zu Norma auf den Kammerhof. Was aus den alten Gebäuden wird, liegt zum größten Teil in der Hand der Unternehmen. Schon auf den Buchenberg gestaltet sich die Suche nach einem Nachnutzer für die ehemalige SPAR-Halle schwierig. REWE und SKY interessierten sich zwar für Bad Doberan, aber nicht für diesen Standort. Auch das kleine Einkaufszentrum auf dem Kammerhof erlebte nach dem Umzug des PENNY-Marktes in einen neuen eigenen Markt gleich nebenan einen Niedergang. Inzwischen gibt es dort nur noch einen Anglerladen. Auch in anderen Orten stehen ganze Einkaufszentren leer. So versucht Sanitz, das Einkaufszentrum am Stadtrand wieder mit Leben zu füllen, nachdem es alle Händler in die Innenstadt zog. In Bad Doberan zog es bisher nur einen Fleischer vom Stadtrand in die Innenstadt, ansonsten geht der Trend anders herum, wie ALDI und LIDL zeigen. Man geht dahin, wo der Kunde hin geht und das scheint zumindest beim täglichen Bedarf nicht die Doberaner Innenstadt zu sein. Ist sie zu unattraktiv? So recht lassen sich die Unternehmens-Zentralen nicht in die Karten blicken. Vielleicht ist der Kammerhof so interessant, weil dort gerade die Grundlage für gut 300 neue Münsterstädter geschaffen wird. Vielleicht ist es aber auch die Lage am Knotenpunkt zweier Bäderstraßen, durch den das Gros der Gäste einer ganzen Region muss und sich hier auf viele Kilometer letztmalig versorgen kann. Ob nun ein Wegzug der Discounter aus der Innenstadt für die Einzelhändler positiv ist, lässt sich nicht voraus sagen. Vielleicht kommen dann weniger Kunden aus den Dörfern in die Innenstadt, sondern fahren nur noch hindurch zum Kammerhof. Vielleicht verbinden sie aber auch wie bisher von dort aus das eine mit dem anderen.

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