News und Nachrichten aus Bad Doberan - Heiligendamm
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Monatsnews Oktober/November 2019: Doberan rüstet sich gegen Hochwasser +++ Diskussion um Touristinfo im Weißen Pavillon +++ Kamp und Küsterhaus werden saniert +++ Ehm-Welk-Haus-Sanierung auf der Kippe+++

Nachrichten aus Bad Doberan-Heiligendamm von Oktober und November 2019

 

20-Punkte-Plan: Bad Doberan rüstet sich gegen Hochwasser

Provisorische OSPA-Filiale im Container

Nach den Schäden des Hochwassers vom 31. Juli hat die Stadt zusammen mit den Beteiligten einen Plan erarbeitet, damit sich dieses Ereignis nicht wiederholt. Zwanzig Maßnahmen umfasst das Hochwasserschutzkonzept für die Bad Doberaner Stadtbäche. Die Fachleute vom Institut Biota untersuchte im Auftrag des Wasser- und Bodenverbandes die Bäche und fand Schwachstellen.

Die offensichtlichste – da für die Überschwemmung der Beethovenstraße und Goethestraße zuständige – ist die Brücke in der Beethovenstraße. Ein Neubau ist geplant und der würde einen größeren Durchlass ermöglichen und zu einer Senkung des Wasserspiegels um 70 Zentimeter führen. Die Kanalisation kann damit mehr Wasser aufnehmen und selbst die Leitungen in der Goethestraße und dem Markt entlasten. Dort waren die größten Schäden entstanden.

Allerdings sind alle Maßnahmen nur für den heutigen Stand gemacht. Die Versiegelung nimmt zu und damit versickert weniger Wasser. Außerdem fließt viel Wasser durch Bad Doberan hindurch, das sich im Umland sammelt. Hier müssten schon vor der Stadt Rückhaltebecken und Überflutungsgebiete geschaffen werden. Letztlich ist auch jeder Bewohner selbst gefragt, sein Grundstück so anzulegen, dass das Wasser versickern oder gespeichert werden kann. Auf dem Kamp stellten parallel zur Veranstaltung Möglichkeiten dazu vor, das THW informierte über seine Arbeit und für alle Fälle konnte man sich auch über verschiedene Pumpen informieren.

Die OSPA-Filiale muss nach dem Hochwasser grundlegend saniert werden. Sie wird für 6 Monate geschlossen und in der Severinstraße ein Ausweichquartier aus Containern angeboten.

 

Mitten ins Herz: Diskussion um Weißen Pavillon als Standort der Touristinfo

Viele Gäste laufen am Rathaus vorbei, manche sprechen unmittelbar davor Passanten an und fragen, wo denn hier die Touristinfo ist. Wenn sie dann im Foyer des Rathauses stehen, sind sie irritiert: Links Verwaltungsräume und Toiletten und dazwischen die nicht immer besetzte Rathaus-Pforte, geradeaus und oben geht es zur Verwaltung und einige Aufsteller mit Plakaten stehen neben solchen mit amtlichen Formularen. Rechts hinter einer unscheinbaren Tür finden sie dann die Touristinfo – Tresen, Tisch, Vitrinen und Prospekthalter, zwei Türen zu den Büros und keine Verweilmöglichkeit. Ein Mitarbeiter kümmert sich um die Gäste und zugleich auch ums Telefon. Es scheint, als wäre Tourismus in Bad Doberan nur „nebenbei“ betrieben.

Schon vor Jahren hatten die Studenten der Jade-Hochschule Wilhelmshafen um Prof. Dr. Enno Schmoll viele Vorschläge in Bad Doberan gelassen und die Verlegung der Touristinformation war eine davon. Ein Favorit war der Rote Pavillon, aber nun ist auch der Weiße Pavillon ins Visier gerückt. Den hatte die Stadt vor einigen Jahren an einen Doberaner Unternehmer verkauft, der ihn vermietet. Nachdem der erste Mieter nach einiger Zeit aufgab, gibt es seit einigen Jahren einen neuen Mieter. Der hat eigentlich gar nicht signalisiert aufhören zu wollen, aber die erste Idee war auch, das Café zu belassen und um die Touristinfo zu ergänzen. Der Weiße Pavillon ist aber zu klein für die ganze Touristinformation. Würden aber die Räume im Rathaus bleiben, hätte man ein ruhiges Backoffice im Rathaus und ein lebendiges Front-Office gleich nebenan im historischen Ambiente mit Gastronomie drin.

Die Idee kommt bei den Stadtvertretern durchaus an – auch wenn einige angesichts des schon vorhandenen Besucherzentrums im Kloster nichts davon halten, die Touristinfos in der Stadt zu verteilen. Die Miete von 30.000 Euro im Jahr schreckt aber ab – dadurch, dass die Stadt den Pavillon verkauft hat, müsste sie jetzt als Mieter einsteigen. Jochen Arenz meint, dass die Kosten durch die Einnahmen gedeckt werden können – schließlich hat man viel mehr Verkaufsfläche als jetzt. Gebhard Zeug würde die Touristinfo lieber raus ins Foyer holen. Diese Idee hatten zwei Jade-Studenten auch, aber in Verbindung mit Umbauten, die auch wieder Geld kosten. Im Moment sei es wie eine Bahnhofshalle, so Thomas Brüdgam. Auch das Besucherzentrum fällt als Standort weg. Es ist zu klein und hat keine öffentlichen Toiletten. Gefühlt gehört es auch eher zum Kloster und die Touristinfo müsse in das Herz der Stadt.

Neuerungen am Strand: Stadt plant Aufwertungen am Heiligendammer Strand

Seit 2016 tut sich richtig was am Heiligendammer Strand. Neue Strandaufgänge sind entstanden und neue Strandtreppen gebaut worden und nach den Stürmen Anfang 2019 wurde der Strand so großflächig auf ganzer Länge aufgespült, wie nie zuvor. Auch die Strandabschnitte wurden überarbeitet. Ganz zufrieden ist man im Rathaus aber noch nicht: Bei der Strandtreppe am blauen Rettungsturm wird das Fundament immer wieder freigespült und der Bauhof muss dann stets Sand ankarren, um die letzte Stufe zum Strand wieder auf eine vernünftige Höhe zu bringen. Auch die Arbeit des Strandvogtes reicht noch nicht aus. Er ist nur auf 450-Euro-Basis angestellt und kann daher nur zu begrenzten Zeiten den Strand ablaufen und kontrollieren. Dadurch schafft er es nicht, die Textilbader vom FKK-Strand zu verweisen.

Aber auch die Beschilderung ist nicht immer auf Anhieb zu verstehen. Das soll geändert und auch die Nummer der Polizei auf den Tafeln angegeben werden, denn es wurden am FKK-Strand auch Fotos und Videos gemacht. Im Moment sind nur drei Strandzugänge benannt und mit Schildern versehen, alle anderen sind nicht benannt oder nicht beschildert. Das soll nachgeholt werden und es sollen auch Schilder mit kindgerechten Motiven bekommen, damit Kinder den Abgang wiederfinden können.

Weiterhin sollen fünf Ostsee-Ascher angeschafft werden, mit denen Raucher ihre Kippen umweltgerecht entsorgen und zugleich an Umfragen teilnehmen können. Weiterhin werden drei Hundetoiletten aufgebaut und Mülleimer mit Deckeln installiert. In einer Zusammenarbeit mit der Küstenunion aus Warnemünde will die Stadt auf das Müllproblem hinweisen und so an die Vernunft apellieren. Auch ein neues Volleyballnetz und andere Geräte sollen den Strand aufwerten. Dafür wurden 8000 Euro in den nächsten Haushalt eingestellt.

Der Wohnmobilstellplatz am Heizkaftwerk soll nicht realisiert werden, stattdessen soll mit Lageplänen dafür gesorgt werden, dass die Camper die Wohnmobilstellplätze auf dem Waldparkplatz besser finden. Denn Heiligendamm hat dort Wohnmobilstellplätze, aber die werden nicht frequentiert, weil sie nicht gefunden werden. Da es dort aber weder Strom und Wasser noch Toiletten gibt, sind sie für viele Wohnmobilnutzer auch nicht attraktiv.

Kammerhof-Begehung: Großes Wohngebiet mit großen Sorgen

Nach dem Buchenberg und dem Ostseewohnpark hat sich Bürgermeister Jochen Arenz seinen eigenen Wohn-Stadtteil vorgenommen und die Bürger zur Ortsteilbegehung eingeladen. Natürlich kannte er als ehemaliger Stadtvertreter die Sorgen und Nöte seiner Nachbarn schon, aber jetzt war er als Bürgermeister da. Die drängendsten Probleme der Bewohner zwischen Nienhäger Chaussee und den Salzwiesen sind der Verkehr und der Zustand des Wohnumfelds. Zu DDR-Zeiten planmäßig angelegt, aber nicht mehr vollendet und dann organisch erst gewachsen und dann verdichtet ist das Wohngebiet mit seiner Mischung aus Plattenbauten, neueren Mehrfamilienhäusern und vielen Einfamilienhäusern eine städtebauliche Herausforderung. Seit 2010 sind 270 Haushalte neu entstanden.

Die Thünenstraße sollte einst eine Durchfahrtstraße sein, wurde aber inzwischen zur Sackgasse und von der Straße, die einst in einen Ferienpark führen sollte, sind nun viele kleine Straßen abgezweigt worden. Radwege wurden stets weggelassen – sie kosten Flächen, die dann nicht zu Geld gemacht werden konnten und außerdem sollte das Wohngebiet verkehrsberuhigt werden.

Das hat offenbar nicht geklappt, soll aber jetzt nachgeholt werden, indem drei Straßen als Spielstraßen ausgewiesen werden. Gemeint sind die Straßen „Utkiek“, „Nettelbruch“ und „An den Salzwiesen, also das ganze östliche Wohngebiet. Lkws sollen gar nicht mehr hindurch fahren dürfen.

Aber nicht nur die Autos sind ein Problem: Auch die Fahrradunfreundlichkeit ärgert die Anwohner. Der rennradbegeisterte Bürgermeister ist da ganz bei ihnen. Das neue Verkehrskonzept soll auch ein ganzheitliches Radwegesystem beinhalten. Die Anwohner wünschen sich eine Abgrenzung zwischen dem Radweg und der Randstraße, damit man ungefährlich zum Einkaufszentrum und zum Buchenberg kommt.

Hier verläuft nämlich auch der Schulweg der Buchenbergschüler. Auf der anderen Seite soll der Radweg an der Dammchaussee von der Einfahrt zu den Salzwiesen bis zum Ärztehaus verlängert werden. Es gab immer Bestrebungen, den Radweg bis zum Polizeikreisel zu verlängern, die aber auf Widerstand der Grundstückseigentümer an der Dammchaussee stießen.

Ein Thema war auch wieder die Versetzung des Ortsschildes in der Dammchaussee. Der Bürgermeister informierte, dass die Chancen beim Landkreis nicht gut stehen. Es wurden Verkehrszählungen vorgenommen. Arenz kann sich aber auch eine Verkehrsberuhigung mit aufgezeichneten 30-Markierungen und Blumenkübeln vorstellen.

Das organische Wachstum des Wohngebiets hat auch rechtlich Lücken hinterlassen. Der Bauhof muss laut Straßensatzung nur für die Straße „An den Salzwiesen“ die Reinigung und den Winterdienst übernehmen. Das soll nun aktualisiert und an den Straßenschildern sollen auch die Hausnummern angebracht werden. Da es im Wohngebiet viele private Stichstraßen zu den Grundstücken in zweiter Reihe gibt, informierte Bauamtsleiter Norbert Sass, dass diese von den Grundstückseigentümern selbst beräumt werden müssen. Generell ist die Stadt auch nur für die Straßen zuständig – die Bürgersteige müssen von den Grundstückseigentümern beräumt werden.

Die Stadt hat für den kommenden Haushalt 60.000 Euro für Spielplätze eingestellt und wird an der Bussardstraße zwei neue Spielgeräte aufstellen. Gewünscht werden eine Schaukel und eine Rutsche.

Das Thema Internet bewegt die Anwohner auch. Jochen Arenz informierte, dass die Telekom die Ausschreibung gewonnen hat und auch anfangen könnte, aber für alle weiteren Details der Landkreis der richtige Ansprechpartner ist. Inzwischen ist bekannt, dass die Telekom Ende Dezember einen Vertrag abschließt und dann innerhalb von 36 Monaten schnelles Internet realisiert. Einige Anwohner beschwerten sich über Geruchsbelästigungen. Der ZvK will das prüfen.

 

Musterklage: Einwohner legen Widerspruch gegen Bescheide ein

In Bad Doberan wurde viel saniert und dadurch sind die Werte der Grundstücke gestiegen. Da die Stadt einerseits die Sanierungen bezahlt hat und andererseits nicht im gleichen Maße von der Wertsteigerung profitiert, gibt es eine Sanierungssatzung, die Gebühren für die Nutznießer der Sanierung festlegt. Das an sich ist nicht strittig, aber die Gebührenbescheide der Stadt verärgern schon seit Jahren die betroffenen Grundstückseigentümer. Als Jochen Arenz noch Stadtvertreter war, setzte er sich für sie ein, besorgte ihnen einen Anwalt und gab ihnen eine Stimme. Inzwischen ist er Bürgermeister und damit laufen die neuen Bescheide quasi auf seinen Namen. Der Rechtsanwalt Stefan Korf vertritt inzwischen fünfzig Bad Doberaner bei ihren Widersprüchen.

Im Kern geht es um höhere Forderungen als ursprünglich gestellt. So wurden bei einem Kläger vor einem Jahr 2745 Euro avisiert, aber im Bescheid jetzt 3200 Euro gefordert. Bei einem anderen Kläger stieg die Summe von 2700 auf 7200 Euro. Streitpunkt ist unter anderem die Frage, was Bauland und was Gartenland ist. Die Veraltung zeigte kein Entgegenkommen, bei einem Treffen fühlten sich die Bürger „herablassend“ behandelt und so passierte lange gar nichts mehr. Nun soll in einer Musterklage jeder Bescheid auf Rechtmäßigkeit geprüft und festgestellt werden, ob es eine Sanierungssatzung gibt und sie richtig angewandt wurde. Das kann bis zu eineinhalb Jahre dauern und die Verfahren ruhen bis dahin, es fallen aber Zinsen an. Der Bürgermeister Jochen Arenz begrüßt eine Musterklage, denn sie bringt letztlich Klarheit für alle Beteiligten.

Wieder ein Erfolg: 13. Bad Doberaner Kulturnacht

Am 12. Oktober war wieder einmal halb Bad Doberan auf den Beinen. Über 30 Stationen lockten mit Musik und Tanz, Kultur und Kulinarik, Unterhaltung und Show. Allein das Besucherzentrum des Klosters in der etwas versteckt liegenden Alten Klostervogtei zählte 790 Besucher zwischen 18 und 22 Uhr. In der Stadt dürfte mindestens die doppelte Anzahl von Menschen unterwegs gewesen sein und so oder so hat das Event wieder alle vorherigen Kulturnächte übertroffen.

Neuer Bürgeramtsleiter: Rüdiger Matthewes folgt auf Gerhart Kukla

Sechs Monate war Bad Doberan ohne Bürgeramtsleiter, denn Gerhart Kukla ging in den Ruhestand. An zu wenig Bewerbern lag es nicht – das Auswahlverfahren hinkte. Denn beim Bewerbungsgespräch wurden Fehler gemacht und auch die Sitzung, in der sich die Bewerber vorstellten, war fälschlicherweise nicht öffentlich angekündigt worden. Außerdem fehlten nötige Dokumentationen. Ein Bewerber wies per E-Mail auf die Fehler hin, woraufhin eine neue Ausschreibung erfolgte. Der besagte Bewerber hatte letztlich angesichts seiner auch persönlich unschönen Erfahrungen kein Interesse mehr an der Stelle, aber sein Vorstoß führte dazu, dass das Rathaus die Schritte des Bewerbungsverfahrens geprüft hat und bei den Ausschreibungen seitdem anders verfährt. Schließlich kosten solche Verfahren dem Steuerzahler tausende Euro. Der Bewerber hätte schließlich auch klagen, statt eine E-Mail schreiben können. Geklagt hat er aber entgegen anderer Berichte nicht, sondern nur diese Möglichkeit erwähnt.

Letztlich bekam der gebürtige Neubukower Matthewes die Stelle. Er arbeitete in der Vollstreckungsabteilung in Lübeck und zuletzt als Sachgebietsleiter Beihilfe in Kiel, wo er auch wohnte. Nun ist der 33jährige mit seiner Familie zurück in Neubukow. Sein quasi erster Amtsakt ist die Realisierung der lange geplanten Videoüberwachung am Parkdeck.

Keiner will: Sanierung des Ehm-Welk-Hauses droht zu Scheitern

Grotesk ist die Geschichte der Sanierung des Ehm-Welk-Hauses. Erst dauerte es Jahre, bis die Politik nach verschiedenen Nutzungsszenarien sich doch zum aktuellen bekannte und den Weg zur Sanierung frei machte. Im Februar wurde das Haus geschlossen und geräumt, damit die Sanierung beginnen kann. Bis zu 360.000 Euro Förderung stehen bereit, aber nur in einem Zeitfenster bis August 2020. Dieser Termin ist nicht mehr zu schaffen, denn niemand will die Grundarbeiten machen.

Auf die erste Ausschreibung meldete sich nur eine Firma und nachdem die Ausschreibung aufgehoben wurde und die Stadt in einer zweiten Ausschreibung gezielt Firmen anschrieb, kam keine Resonanz für die Grundarbeiten. Ohne die kann es aber nicht los gehen und wenn es jetzt nicht los geht, verstreicht die Förderung. Bürgermeister Jochen Arenz will um Fristverlängerung bitten. Trotzdem muss natürlich jemand gefunden werden, der die Grundarbeiten macht. Bis dahin weicht der Freundeskreis Ehm Welk übrigens auf das Besucherzentrum des Klosters aus und bietet dort Lesungen an.

Neue Kamellen: Harry Klink schlägt Straßenbahn nach Bad Doberan vor

Der in der letzten Legislaturperiode aus persönlichen Gründen ausgeschiedene und nun wieder angetretene und gewählte Stadtvertreter Harry Klink hat ein altes Thema wieder aufgegriffen. Die Straßenbahn-Erweiterung von Rostock nach Bad Doberan. Dafür gibt es schon eine Arbeitsgruppe auf Landkreisebene, die nach Klinks Ansicht aber neue Impulse braucht. Im Bauausschuss wurde das Für und Wider erläutert.

Einige fanden die Idee gut, andere sahen keinen Vorteil gegenüber den existierenden Busverbindungen und wieder andere haben angesichts fehlender Planungen keine Hoffnung, dass dieses Projekt umsetzbar ist. Immerhin müssten die Gemeinden auf der Strecke mitmachen und dort gibt es inzwischen neue Gemeindevertretungen und Bürgermeister, sodass die Meinungen von gestern nicht mehr relevant sind. Bargeshagen-Admannshagens Ex-Bürgermeister fand die Idee gut. Die RSAG hat nichts gegen den Ausbau, Vorrang hat aber der ÖPNV in der Hansestadt.

Im Mittelpunkt: Der Kamp

Auch von Harry Klink kommt die Forderung nach festen Regeln für den Kamp. Mehrfach hieß es, die Bäume müssen geschützt werden und dafür sollten keine großen Fahrzeuge mehr auf ihren Wurzeln fahren dürfen. Bei jedem Fest auf dem Kamp rollen aber wieder Lkws über die Baumwurzeln. Klink fordert klare Regeln, an die sich jeder halten muss. Der Bürgermeister Jochen Arenz erwiderte, dass es solche Regeln schon gibt, aber man sich daran halten müsse. Bauamtsleiter Norbert Sass ergänzte, dass die Stadt die Regeln auch umsetzen müsse. Wenn der Kamp umgestaltet wird, dürfen die Flächen nicht wieder zerfahren werden.

Bis zur Umgestaltung wollen die Stadtvertreter dann auch warten, denn einiges verändert sich an den Wegen ohnehin. Bis dahin wird der Beschlussvorschlag Klinks zurück gestellt und die Diskussion darüber in Erinnerung behalten, damit in Zukunft dann statt neuer Regeln einfach die alten umgesetzt werden.  

Die Kamp-Umgestaltung wurde von der neuen Stadtvertretung heiß diskutiert und der Planer musste Änderungen und Ergänzungen einarbeiten. Mit Hinblick auf verstreichende Fördermittel stimmte der Bauausschuss nach einer dreistündigen Sondersitzung zu. Der Bauausschuss-Vorsitzende Marcus Fourmont ermunterte die wegen fehlender Visualisierungen nicht zufriedenen Stadtvertreter zur Zustimmung. Es seien nicht mehr viele Fragen offen und es sei ein Optimum erreicht.

Baugeschehen

 

Grundsteinlegung für Strandzentrum in Heiligendamm

Sichtbar voran geht es in Heiligendamm. Hinter dem Deich an der Seedeichstraße ist das neue Strandzentrum im Bau „Pearl 8“ nennt Investor Klaus König den ersten Bauabschnitt. Die Mauern für die Tiefgarage waren schon zwei Wochen nach der Grundsteinlegung fertig. Zu dieser kamen außer der Bürgermeister und die Tourismuschefin auch der Landrat Sebastian Constien.
Mehr: Pearl 8 Heiligendamm – Grundsteinlegung hinterm Deich

ECH feierte Richtfest für Villa „Seestern“

Eine Woche vor der Grundsteinlegung für das Projekt mit der schwarzen Billardkugel feierte der Investor der weißen Villenreihe das vierte Richtfest. Villa „Seestern“ markiert die Halbzeit bei der Sanierung der Villen in Heiligendamm.
Mehr: Halbzeit: Richtfest für die vierte der acht Villen der „Perlenkette“ in Heiligendamm

Grand Hotel Heiligendamm erweitert SPA-Bereich

Gleich nebenan dreht sich der Baukran für den neuen Außenbereich des SPA im Grand Hotel Heiligendamm. Die Silvestergäste werden im beheizten Außenbecken ihre Bahnen ziehen können. Auf der Baustelle für die Boarding Houses im Süden Heiligendamms tut sich sichtbar noch nichts Neues, denn die Bodenplatte muss austrocknen, was in dieser Tiefe länger dauert.

Glashäger hat neuen Lagerplatz

Alle, die gehofft hatten, am Bahnhof entstünde ein großer Parkplatz, haben sich getäuscht. Die Stadt hatte das zwar vor, wollte aber, dass die Bahn den Parkplatz baut. Die wollte die Fläche aber verkaufen. Statt zuzuschlagen und selbst einen Parkplatz zu bauen, kümmerte sich im Rathaus niemand mehr darum. Die Glashäger hatte schon lange Interesse an der Fläche gezeigt und kaufte sie. Zwar dauerte es noch eine Weile, bis sie loslegen durfte, aber inzwischen stehen auf der großen Fläche tausende Kisten.

Die Getränkehersteller haben Probleme damit, ihre Pfandflaschen zurück zu bekommen und müssen sich mit Leergut eindecken, damit die Produktion nicht ins Stocken gerät. Dazu braucht die Glashäger mehr Lagerfläche, die sie nun bekommt. Zugleich ermöglicht die neue Fläche auch eine Änderung der Zufahrt, sodass sich in den Stoßzeiten keine Staus durch wartende Lkws mehr bilden sollen.

Heinrich-Heine-Straße wird saniert

Die Stadtvertreter haben die Sanierung der Heinrich-Heine-Straße beschlossen. Für 603.697 Euro geht der Auftrag auch hier an ASA-Bau. Das geschah quasi im letzten Moment, denn die Mittel dafür stehen nur noch bis Jahresende zur Verfügung. Hintergrund ist, dass diese Straße geplant wurde, als die Straßenbaubeiträge noch existierten. Die Anwohner müssen keinen Beitrag leisten, weil die Stadt Eigenmittel in den Haushalt eingestellt hat.

Durch Änderungswünsche einiger Anwohner verzögerte sich aber die Ausschreibung und drohte nun die Finanzierung neu geplant werden zu müssen. Schlimmstenfalls würde die Stadt auf den Kosten sitzen bleiben. Um das zu verhindern, müssen noch in diesem Jahr sichtbare Bauarbeiten beginnen. Bauamtsleiter Norbert Sass entschuldigte sich für die kurzfristige Beschlussvorlage.

Fördermittel für Münster und Kloster

Am Münster und Küsterhaus sind große Sanierungsmaßnahmen möglich. Für das Münster gibt es 500.000 Euro Fördermittel und für das Küsterhaus 400.000. Für das Wirtschaftsgebäude (Backhausmühle) stehen 5 Millionen Euro zur Verfügung. Die Ausschreibungen laufen – zunächst sind archäologische Untersuchungen nötig, dann sollen die Mauern ertüchtigt und saniert werden. Vorgesehen ist ein „erweiterter Rohbau“ mit fertigem Dach. Der Bürgermeister sammelte in den sozialen Netzwerken Ideen für die Nutzung des entstehenden großen Saals in der jetzigen Ruine.

Geförderter Wohnungsbau in der Bussardstraße

Dreißig neue Wohnungen entstehen an der Bussardstraße 13a auf dem Kammerhof. Die WIG investiert 5,3 Millionen Euro und wird vom Land mit 1,4 Millionen Euro gefördert. Bis Herbst 2020 werden 21 barrierearme. 6 barrierefreie und 3 rollstuhlgerechte Zwei- bis Vier-Raum-Wohnungen in einem modernen Gebäude. Die WIG erhöht damit den Bestand auf 1305 Wohnungen. Bedingung für die Förderung ist, dass die Wohnungen 20 Jahre lang nur an Personen mit einem Wohnberechtigungsschein vermietet werden. Den bekommen nur einkommensschwache Wohnungssuchende und darum redet man auch vom „sozialen Wohnungsbau“.

Reich wird man als Investor damit nicht: Die WIG liegt schon nach den Ausschreibungen 100.000 Euro über der geplanten Bausumme und die Mieten sich gedeckelt: In den ersten drei Jahren darf die Nettokaltmiete 5,50 Euro pro Quadratmeter nicht überschreiten und danach nur um 25 Cent pro Quadratmeter im Jahr erhöht werden. Zur Kompensation der Nachteile gibt es im Staffelgeschoss so genannte Penthousewohnungen ab 9 Euro pro Quadratmeter. Alle fünf Wohnungen haben Dachterrassen mit freiem Blick zur Ostsee. Auch dabei handelt es sich um Mietwohnungen, aber sie sind frei finanziert, also nicht mit Fördermitteln entstanden.

 

Was sonst noch geschah

 

Neuer Discounter in der Nienhäger Chaussee

Auf Doberans neuer „Shopping Mall“ – der Nienhäger Chaussee – hat nach Penny und Norma nun der dritte Discounter eröffnet. Zwischen dem Wohngebiet an der alten Gärtnerei und dem neuen Wohnpark ist ein NETTO-Markt entstanden. Es handelt sich hierbei nicht um den „schwarzen“ Netto „mit Hund“, sondern den „gelben“ Netto, der aus dem Discounter PLUS hervor gegangen ist.  Die Zufahrt zum Markt erfolgt über die Nienhäger Chaussee – die Stadt hatte sich dagegen gewehrt. Dafür hat sie aber einen Überweg von der Nienhäger Chaussee über den Straßengraben gebaut, damit die Fußgänger vom Gehweg zum Markt kommen.

REWE in Vorbereitung

Aktuell laufen die Planungen für einen großen REWE-Markt, der zwischen NORMA und der Konzerntochter PENNY entstehen soll. Die aktuellen Arbeiten in dem Bereich beziehen sich aber auf die Erschließung des neuen Wohngebiets an der Nienhäger Chaussee. Bauarbeiten gibt es auch in der Kröpeliner Straße. Die Lücke des abgerissenen Brandhauses wird wieder bebaut. 

Neuer Italiener auf dem ZOB

Auf dem ZOB gab es einen Wechsel beim Imbiss. Nachdem die „Haltestelle“ schloss, eröffnete ein türkischer Imbiss im kleinen Imbissgebäude. Der hielt kein Jahr durch. Nun ist ein italienischer Imbiss eingezogen und somit hat nach Heiligendamm nun auch Mutter Doberan wieder einen Italiener – wenn auch einen kleinen.

Feste Eisdiele auf dem Alexandrinenplatz gewünscht

Vielleicht auch einen Wechsel könnte es auf dem Alexandrinenplatz am Springbrunnenplatz geben. Die Eisdiele dort hat auch kein Jahr durchgehalten, war oft zu und wurde schließlich nicht nur wegen des Saisonendes, sondern generell abgebaut. Die Möckel-Eisdiele zuvor hatte 25 Jahre den Platz geprägt und musste 2017 vor der Sanierung des Platzes schließen. Inhaber Roggelin hätte gern weiter gemacht. Nun hat sich ein Interessent für den Standort gemeldet, der sich auch den Verkauf von Kaffee und anderen Produkten, als nur Eis vorstellen kann. Allerdings darf er das nach aktueller Satzung nur von Mai bis September und das ist für ihn ein Hinderungsgrund. Und nicht nur für ihn: Die Stadt hatte eine Ausschreibung für die Bewirtschaftung des wegen der ähnlichen Form zum Kamp „Kleiner Kamp“ genannten Dreiecks vorgenommen, auf die es keine Resonanz gab.

Die Begründung ist dieselbe, wie die des Interessenten Philip Meyer. Da die Stadt sich aber vor der Sanierung des Platzes für einen mobilen Stand entschieden hatte, wurde auf eine Erschließung mit Strom, Wasser und Abwasser verzichtet. Für einen ganzjährigen Betrieb wären diese aber nötig und möglicherweise auch vorgeschrieben und dazu müsste der Platz wieder aufgerissen werden. Meyer hofft auf eine andere Lösung, denn er will gar kein festes Haus, sondern eine Lösung, die demontiert werden kann, aber nicht soll.

Aber er ist nicht der einzige Interessent. Auch ein anderer würde bei ganzjähriger Nutzung investieren. Die Stadt müsste in jedem Fall einen Pacht- oder Erbbauvertrag mit dem Investor abschließen und darum müssen die Stadtvertreter entscheiden, ob sie das wollen. Der Bauausschuss verständigte sich auf eine neue Ausschreibung, die breiter gefasst werden soll.

LED-Flutlichter auf dem Sportplatz

Der Sportplatz in der Verbindungsstraße hat nun sparsame LED-Flutlichter bekommen. Möglich machte das ein Crowdfunding-Projekt auf der Plattform „99 Funken“ der Ostseesparkasse.

Keine Karnevalsparty in der Sporthalle

Kein Erfolg gab es bei der Sporthalle am ZOB. Zwar ist sie fertig, aber da sie vom Landkreis noch nicht abgenommen wurde, konnte die Karnevalsparty dort nicht stattfinden. Bürgermeister Jochen Arenz sagte die Party in der Sporthalle schweren Herzens ab. Der gebürtige Rheinländer hat noch die Bilder von der Massenpanik bei der Love Parade in Duisburg vor Augen und wollte kein Risiko eingehen.

Schillerstraße wird Parkraumzone

Rund um die Schillerstraße will die Stadt eine Parkraumzone einrichten und die Parkzeit auf zwei Stunden begrenzen. So soll verhindert werden, dass Schüler und Verwaltungsmitarbeiter das Wohngebiet zuparken. Sie können aber Ausnahmegenehmigungen bekommen, sodass die Stadt die Nachfrage trotzdem befriedigen, aber über Geld regulieren will.

Die Begrenzung gilt nur von 8 bis 16 Uhr – Anwohner ohne Parkmöglichkeit auf dem Grundstück können also nachts trotzdem parken. Für diese soll die Lösung schließlich sein. So wurde auch an der Baumstraße, Neuen Reihe und dem Lettowsberg verfahren.

Gymnasium nun mit Krad-Parkplatz

Für die Schüler, die mit dem motorisierten Zweirad zum Gymnasium kommen, hat der Bürgermeister auf Hinweise bei Facebook einen zusammenhängenden Stellplatz ausweisen lassen. Somit stehen die Krafträder nicht mehr zwischen den Autos.

+++ Kurznachrichten +++

Auf dem ZOB ist eine Elektroladesäule entstanden. +++ Die Jugendlichen waren aufgerufen, erstmals einen Jugendbeirat zu wählen. 15,14% der Wahlberechtigten wählten sieben Kandidaten in den Beirat. +++ Es gab einen Aktionstag gegen häusliche Gewalt. +++ Die Kirchgemeinde gedachte des Jahrestages der Friedensgebete im Münster 1989. +++ Eine Delegation aus Dänemark besuchte Doberan im Rahmen der Klostertage. +++ Friday Future findet als Andacht und Gesprächsrunde ohne große Demos auch in Bad Doberan statt. Es kamen aktuell etwa 20 Leute. +++ Die Grünen haben wieder eine Ortsgruppe in Bad Doberan gebildet. +++ Rosemarie Berg und Anne Dore Weber wurden vom Weißen Ring in den späten Ruhestand verabschiedet. +++ Beim DRK gab es einen Wechsel. Susann Wieland und Frank Schulze folgen auf Fred Wollnitzke. +++ Ronny Siewert wurde wieder bester Koch des Landes. +++ Polizei warnt vor Enkeltrick – Betrugsversuche häufen sich derzeit. +++ Auf dem Buchenberg ist eine Gartenlaube abgebrannt. +++ Kunstverein resümiert guten Zuspruch beim Künster-Café. +++ Grand Hotel öffnet sich international. +++ 

 

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