Doberaner Gewerbetreibende verärgert über geplante Vollsperrung
Für einen vollen Ratssaal sorgte die Einladung zu einer Infoveranstaltung am 7. Juni. Es ging um weitere Bauabschnitte zur Umgestaltung des Alexandrinenplatzes. Hans Prabel vom Planungsbüro Merkel Ingenieur Consult erläuterte das weitere Vorgehen und die geplanten Sperrungen.
Als klar wurde, dass die Mollistraße nicht nur vom 24. Juli bis 1. September, sondern bis Sommer 2018 für Zulieferer und Kunden schwer bis gar nicht erreichbar ist, wurde es unruhig und als Bauamtsleiter Norbert Sass die folgende Sanierung der Straße „Am Kamp“ und des Kamp erwähnte, gab es kein Halten mehr. Viele hatten die Einladung als Mitwirkung verstanden und fühlten sich nun vor vollendete Tatsachen gestellt.
Das ließ Sass nicht gelten: Die Pläne seien in den Fachausschüssen behandelt worden. Auch dass die Mollistraße nicht mehr erreichbar wäre, sah er nicht so und verwies auf die Zufahrt über die Nienhäger Chaussee. Eine Gewerbetreibende hielt dagegen, dass die Kunden über den Weg nicht in die Stadt finden und die Einheimischen, wenn sie erst am EKZ sind, nicht in die Stadt zurück, sondern weiter nach Rostock fahren.
Alles Werben um die Schönheit danach nützte Sass nichts, denn die Gewerbetreibenden fürchten, dann nicht mehr da zu sein. Überall war große Sorge zu spüren, teilweise auch Wut auf die Planer, die „vom hohen Stuhl entscheiden“ und denen die Händler egal seien. Für stilles Erstaunen sorgte das Argument, dass immer in den Ferien gebaut wird, weil dann kein Schülerverkehr ist. Insgesamt wurde viel geschimpft und kritisiert, aber auch an Alternativen gearbeitet.
Die Betroffenen machten Vorschläge: Fahrtrichtungsänderung in der Mollistraße, Ausweisung des „Alex“ zum Parkplatz, Freigabe der Busspuren. Vieles wurde als „technisch unmöglich“ verworfen, weil Abbindezeiten zu beachten sind, die Bauweise vorgegeben oder auch die Sicherheit gefährdet ist, auf die die Bäderbahn viel Wert legt oder, weil es erst beantragt und auf Genehmigung gewartet werden müsste.
Was Sass aber mitnehmen will, ist die Öffnung der Klosterstraße und die Forderung Karin Schwedes nach Verhandlungen mit ASA-Bau über eine schnellere Fertigstellung. Denn das wollen alle: Eine möglichst kurze Vollsperrung. Und lieber mehr, als weniger Gäste.