1834

Zu den besonderen Veranstaltungen des Jahres gehört das Konzert der Gesellschaft Wiener Tonkünstler und zu den neuesten Errungenschaften der Einbau einer Sturzmaschine (zum Herablassen von schwachen Badenden ins Wasser) im Herrenbad. Auch mobile Duschen zur Abkühlung vor dem Bad werden installiert. Das Damenbad hatte diese Extras schon beim Bau spendiert bekommen.

 

Erstmals werden per Verordnung organisierte Volkszählungen durchgeführt.
Zur Entlastung der Dammstraße zum Heiligen Damm entsteht die Bismarckstraße (heute: Goethestraße) als zweite Route von der Poststraße (heute: Severinstraße) zum Bad.

Baumeister Carl Theodor Severin soll in Pension gehen, bittet aber aus finanziellen Gründen um Weiterbeschäftigung. Der Großherzog stimmt zu und gibt ihm jährlich 150 Taler Gehaltszulage obenauf.

Dr. Wilhelm Dresen veröffentlicht das Buch Doberan und Umgebungen.
„Malerisch, geschichtlich und topographisch“, kündigt er an, wolle er Doberan und seine Umgebungen beschreiben, „denn man begegnet hier „unstreitig einem der reizendsten und angenehmsten Badeörter im Norden Deutschlands“.

Dresen lobt die Sauberkeit des Bildes der Häuser und schreibt:
„Dazu passten die Konzerte der Großherzoglichen Hofkapelle auf dem Kamp, wo das Neueste aus den Opern zu Gehör gebracht wurde. 13 Musiker umfasste das Corps. Auf den Bällen im Palais spielte dagegen ein Garde-Corps aus Ludwigslust, und wer Lust auf Theater hatte, konnte sich in dem von Landmarschall Graf von Hahn erbauten Schauspielhaus unterhalten lassen.“

Neben dem Baden in der See beschreibt Dr. Dresen das an Mineralien reiche „Eisenwasser“ im Stahlbad. Als Ausflugsziele nennt er neben dem Jungfern- und Tempelberg die Bademühle, Althof und das Gasthaus in Bahrenhorst. In der Saison fahren täglich bis zu 250 Kutschen von Doberan dorthin.