1870

Die Fregatte am Heiligen Damm wird verschrottet und die Kanonen dem Rat zur Gewinnung von Rohstoffen oder dem Verkauf zu diesem Zwecke geschenkt. Hinter der Villenreihe entsteht eine feste Straße. An der Nordseite des Hauses „Mecklenburg“ wird ein Gebäudeflügel angebaut.

Die in Preußen längst üblichen standesamtlichen Zählungen werden in Mecklenburg eingeführt.

Theodor Fontaine bereist die Kriegsschauplätze der Deutsch-Französischen Kriege und macht von Warnemünde aus kommend auch Halt im Seebad Doberan. Am Heiligen Damm trifft er sich mit einer  Freundin namens Fräulein Mathilde von Rohr aus dem Damenstift Dobbertin. Folgendes notiert der Dichter in seinen Notizen:

„Ich war schon ein halbes dutzendmal auf diesem viel genannten Grund und Boden spazieren gegangen, als ich endlich auf meine Frage:„Wo ist denn nun aber Ihr berühmter „Heiliger Damm“? die Antwort erhielt: „Das ist er, Sie stehen auf demselben.“ Und weiter: „Was jetzt da ist, ist ein Nichts. Bis zu meinem Eintreffen hier knüpfte ich daran die Vorstellung von etwas Großem, poetisch

Gewaltigem oder doch wenigstens von etwas auf den ersten Blick Sichtbarem.“

Doberan hat 3.979 Einwohner