1888
Gegen den Protest der Großherzoginmutter Alexandrine wird das Doberaner Theater abgerissen und in einigem Abstand zum Logierhaus mit dem Bau eines neogotischen Gymnasiums begonnen. Dabei entsteht aus den Resten des Prinzengartens der Rosenwinkel.
Die Herz-Jesu-Kapelle in Heiligendamm wird fertig gestellt. Über dem Eingang prangt schmiedeeisern der Spruch Jakobs nach seinem Traum von der Himmelsleiter, der wie ein Kontrast zum bekannten Heiligendammer Motto Hier empfängt dich Freude, entsteigst du gesundet dem Bade wirkt:
„Hic domus Die est, et porta Coeli“ – Hier ist das Haus Gottes und die Pforte des Himmels.“
Am 23. August wird das katholische Gotteshaus geweiht.
Kammerherr von Suckow fasst seine Gefühle zusammen mit dem Ausruf „Deo gratias!“ und schreibt:
„Wahrlich, eine herrliche, erhebende Vesperfeier, welche so an dieser neu geweihten Stätte abgehalten wurde. Die erste Wohnung, die wieder dem göttliche Herzen Jesu geweiht wurde an diesem seit langem entfremdeten Gestade der Ostsee, wo einst so segensreich die Söhne des heiligen Bernard gewirkt hatten“
Am Folgetag findet die erste Messe unter dem Badegast Pfarrer Gloger aus Forst in der Lausitz statt. Zu den Teilnehmern der Vesper gehören Kunstreisende der St. Thomas-Gilde und St. Lucas-Gilde aus Lüttich.
Von evangelischer Seite schmäht man den Neubau als „unnötig, da in unmittelbarer Umgebung nicht einmal ein Dutzend Katholiken wohnen“. Staatsminister von Bülow beteiligt sich nicht an der Schmach, sondern regt den Bau einer evangelischen Kapelle am Heiligen Damm an.