1949
Im Februar wird Bruno Böttge aus Halle/Saale Verwaltungsdirektor des Sanatoriums für Werktätige.
Am 1. März zerstört eine schwere Sturmflut auf einer Länge von 140 Metern den Dammweg neben dem Haus Bischofsstab. Ein Bruch im Steindamm lässt das Wasser bis zum Waldhaus und Prinzessin-von-Reuß-Palais vordringen, die Telefonmasten knicken ab und da ein Teil der Seebrücke als Brennholz verheizt wurde, hält die Konstruktion nicht mehr Stand und bricht zusammen. Die Trümmer werden bis zur Schleuse hoch getrieben. Am Folgetag behebt man den Dammbruch aber das Wasser schwappt am Nachmittag über den Deich und setzt damit eine neue Rekordmarke. 26 umgefallene Bäume werden gezählt.
Die Zahl der Bauarbeiter wird von 200 auf 300 erhöht, im Mai gehen die Großküchen in Betrieb und mit 140 Kurgästen beginnt der reguläre Kurbetrieb in Heiligendamm.
Die Villen der Perlenkette werden aufgeteilt: Die Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) bekommt die Villen Schwan und Anker, geht dann aber im Oktober in der Regierung der am 7. Oktober gegründeten Deutschen Demokratischen Republik auf. Villa Schwan wird später den Verfolgten des Naziregimes (VdN ) zur Verfügung gestellt.
Am 27. Mai wird das Kommunale Wirtschaftliche Unternehmen (KWU) Bad Doberan gegründet.
Am 15. Juni wird das Prinzessin-von-Reuss-Palais an den Förderausschuss für Geisteswissenschaften übergeben.
Am 18. August wird die Bismarckstraße zum 100. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes in Goethestraße umbenannt.
Am 5. Oktober eröffnet der umgebaute Pavillon auf dem Jungfernberg – nun Tempelberg – wieder als Jugendherberge.
Am 12. Dezember tobt abermals ein schwerer Sturm, beschädigt die Promenade und zerstört die Montagebalken für den Buhnenbau. Der Rest der zerstörten Seebrücke wird fortgerissen.
Alwis Ludwig übernimmt das Haus des Handwerks im ehemaligen Schützenhaus (vormals Steinmann’sche Erziehungsanstalt) am Schützenplatz – nun Maxim-Gorki-Platz. Die Entstehung der Schmiedefeldsiedlung schreitet voran.
Der Haltepunkt Rennbahn wird geschlossen. Die Molli fährt nun ohne Halt an der ungenutzten Rennbahn vorbei.