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Kommunalwahl 2019: Alle Parteien, Kandidaten und Programme

Inhalt: 

Seite 1
Stadt-Wahlkampf ist klein und unscheinbar
Die Wahlergebnisse von 2013
Viele Veränderungen während der Legislaturperiode

Seite 2
3 Wählergruppen sind weg, 7 neue bewerben sich
Viele alte Namen in neuen Wählergruppen
Neue Leute bei den Volksparteien
Schrumpfungen bei den Kleinen
Fast nur neue Leute in neuen Wählergruppen

Seite 3
Das sind die Wahlprogramme der Bewerber
CHRISTLICH-DEMOKRATISCHE UNION (CDU)
DIE LINKE
SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI DEUTSCHLANDS (SPD)
BÜRGERBUND (BB)
TOURISMUSBUND (TB)
THOMAS GIPP
FREIE WÄHLER (FW)
AKTIV FÜR MENSCH UND UMWELT (AMU)
BÜNDNIS FÜR BÜRGER (BFB)
BÜRGERMEISTERLISTE JOCHEN ARENZ (JA)
FÜR DOBERAN
KURORT UND SEEHEILBAD STATUS (KUSS)
JUGEND UMWELT SPORT (JUS)
NIKOLAUS THEODOROU

Seite 4
Digitalisierung: Gute Vorbilder, schlechte Vorbilder
Fazit: Viel Einigkeit, wenig Streitthemen
Viele kleine Gruppen repräsentieren Unzufriedenheit
Die Kleinen als große Chance

 

3 Wählergruppen sind weg, 7 neue bewerben sich

Nun werden die Karten neu gemischt: HGP, FDP und NPD fallen weg, da keine der drei mehr zur Wahl antritt. Dafür treten gleich sieben neue Wählergruppen an:

Aktiv für Mensch und Umwelt (AMU), Bürger für Bürger (BfB), Freie Wähler, FÜR DOBERAN, Bürgermeisterliste Jochen Arenz (JA!), Jugend-Umwelt-Sport (JUS) und Kurort und Seeheilbad Status (KUSS). Das erinnert an 2009, als auch gleich mehrere kleine Wählergruppen in das Stadtparlament drängten. Es ist ein Zeichen von Unzufriedenheit und auch von Uneinigkeit, denn sonst würden sich wenige große, statt vieler kleiner Gruppen bilden. Aber lesen Sie bitte den Beitrag bis zum Ende – die Unzufriedenheit ist nichts Schlechtes.

 

Viele alte Namen in neuen Wählergruppen

Interessant ist auch, dass in den neuen Gruppen viele „alte“ aktive oder ehemalige Stadtvertreter sitzen. Diese Abspaltung gibt es schon seit fast 20 Jahren: Die Christlich-Demokratische Gemeinschaft (CDG) spaltete sich von der CDU ab, das Bündnis für Bad Doberan (BfBD) wurde durch ehemalige Mitglieder aus der SPD und DIE LINKE mitbegründet, die Unabhängige Doberaner Initiative (UDI) spaltete sich vom Bürgerbund ab und der Tourismusbund wurde von FDP-Mitgliedern mitbegründet. 

Nun also finden sich wieder alte Namen in neuen Gruppen: Im Bündnis „Bürger für Bürger“ (BfB) steht Karin Schwede auf dem ersten Listenplatz. Sie wurde 2013 für den Bürgerbund ins Rathaus gewählt, hat ihn verlassen, ist derzeit Einzelkandidatin und hat gute Chancen auf eine Wiederwahl. Direkt unter ihr steht Dirk Susemihl, 2013 für die NPD ins Rathaus gekommen, dann ausgetreten und nun für ein der NPD absolut fernes Bündnis am Start. Ebenfalls ein alter Hase ist Wolfgang Hensel, Mitbegründer des Handwerker- und Gewerbevereins (HGV), der sich zuletzt in „Handwerk und Gewerbe Plus“ (HGP) umbenannte und 2013 ohne Hensel ins Rathaus einzog. Neu im BfB sind Miriam Boelter, Rolf Peuker und Ursula Kühl.

Auch bei Jugend-Umwelt-Sport (JUS) taucht ein bekannter alter Name auf: Spitzenkandidat Andreas Jahncke saß bisher zusammen mit Herbert Baor für das HGP im Stadtparlament und hat nach der Auflösung des HGP im JUS eine neue politische Heimat gefunden. Seine Mitstreiter Toni Beyer, Stefan Grammann, Annekathrin Sternberg, Joachim Susa, Klaus Düsing und Anne Meyer sind neu mit dabei.

Die dritte Gruppe mit bekanntem Namen ist die „Kurort und Seeheilbad Status“. Schon nach der ersten Presseinformation im „Reporter“, der ausschließlich als Medium dafür gewählt wurde, war klar, dass Harry Klink dahintersteckt. Der ehemalige FDP-Mann, der den Liberalen in Bad Doberan überhaupt ein Gesicht gegeben, sie dann aber verlassen hatte, steht nun bei KUSS ganz oben in der Liste. Ihm folgen Manfred Wiesner, Karin Westendorf, Adelheid Kunas, Andrea Wosar-Launert, Bob Kamke und Dr. Heidrun Köpke.

 

Neue Leute bei den Volksparteien

Veränderungen gibt es auch bei den großen Parteien. Die CDU hat sich fast komplett neu aufgestellt. Die 2013 auf der Liste aufgeführten Kandidaten Joachim Seehaus, Jörg Unger, Rolf Otto Kuchenbuch und Wilfried Poschauko treten nicht mehr an. Nur noch Caroline Brandt, Magdalena Edner, Adolf Friedrich Wigger und Peter Sähn finden sich auf der Liste – Caroline Brandt als Spitzenkandidatin an Stelle des ausgeschiedenen Stephan Krauleidis.

Dafür gibt es ganze elf neue Namen auf der 15 Plätze großen Liste: Dr. Angelika Rosenfeld, Hans-Joachim Krüger, Mario Derer, Susann Meyer, Wolfgang Scheil, Sandra Tode, Thomas Brüdigam, Dr. Arnim Beduhn, Thomas Scheel, Ralf Scheiner und die in Bad Doberan wohnende Justizministerin Katy Hoffmeister. Das sind wie immer jede Menge bekannter Namen und Gemeindewahlen sind trotz Parteien immer sehr stark Personenwahlen.

Auch DIE LINKE hat neue Gesichter. Friedrich Keding und Arnold Scholtz treten nicht mehr an, Monika Schneider führt diesmal die Liste an Stelle von Gerlinde Heimann an, die nun an vierter Stelle steht. Nico Arndt ist wieder mit dabei, neu hingegen sind Reinhard Firzlaff, Marcel Scholtz, Marion Loch, Ronny Schimmler und Holm Dietz. Bemerkenswert: Arndt und Scholz sind „Nachwendekinder“ in einer Partei, deren Mitglieder von vielen als „Ewiggestrige“ bezeichnet werden.

Bei der SPD sieht es ähnlich aus, wie bei der CDU: Auch hier treten vier der Kandidaten von der Liste 2013 nicht mehr an. Hans-Jürgen Witte, Dr. Michael Preisinger, Kurt Schwarz und Harald Weber sind nicht mehr mit dabei, der ehemalige Bürgermeister Hartmut Polzin tauscht den bisher zweiten Listenplatz mit der bisherigen Spitzenkandidatin Birgit Mersjann, weil sie von CDU-Mann Krauleidis den Stadtpräsidentenposten übernommen hat. Gebhard Zeug, Burkhard Scheffler und Uwe Schenk treten wieder an. Neu mit dabei sind Dieter Rotscheidt, der schon als sachkundiger Einwohner tätig war, Friederike Wolfgramm und Henning Becker.

 

Schrumpfungen bei den Kleinen

Die größte Schrumpfung macht der Bürgerbund. Einst führte Klaus-Peter Behrens die Liste an, nun steht der einst Grüne, aber schon 2013 nach er Auflösung der GRÜNEN in Bad Doberan für den Bürgerbund angetretene Heinz Keuer ganz oben. Ihm folgt erneut Beatrice Ehrler und auch Hannes Meyer, der in der vorletzten Legislaturperiode sein Mandat niederlegte, ist wieder auf der Liste zu finden, gefolgt von der Kollegin Heike Ohde. Beide waren die Mitbegründer und stets die Gesichter des Bürgerbundes, bis Guido Lex das Bündnis auf eine Zerreißprobe stellte. Wieder mit dabei sind auch Heinz Hoinkis, Helge Rehwaldt und Gerda von Hof. Die 2013 angetretenen Kandidaten Klaus-Peter Behrens, Carla Strebe, Barbara Jung, Dr. Marianne Stamer, sowie der verstorbene Alfred Mielke und der ausgetretene Ulrich Ludwig treten nicht mehr zur Wahl an und Karin Schwede ist zum BfB gewechselt.

Die „Unabhängige Doberaner Initiative“ geht mit genauso vielen Leuten ins Rennen, wie diesmal nicht mehr antreten. Die sieben Kandidaten von 2013 Claudia Heiden, Leonore Bähr, Rainer Friedemann, Svend Pingel, Wolfgang Wenkel, Detwin Beck und Thomas Heitkötter treten nicht mehr an, Hannes Roggelin, Prof. Dr Thomas Römhild, Niklas Stübe und Guido Lex treten wieder an und seine Frau Alexandra Lex und Ann-Marlen Steller und Franz Berndt sind neu auf der UDI-Liste.

 

Der Tourismusbund ist auf zwei Listenplätze zusammengeschrumpft: Die beiden Stadtvertreter Tillmann Hahn als erster und Dr. Heinz-Jürgen Beuter als zweiter wollen es noch einmal wissen, der 2013 noch Erstplatzierte Tom Wosar und die drei Gastgeber Volker Starck, Frank Katzschmann und Mario Sommer treten nicht mehr an.

 

Fast nur neue Leute in neuen Wählergruppen

Neu dabei sind AMU und BfB, aber nicht alle Gesichter dort sind neu. Carsten Großmann, Torsten Jentzen und Katja Lönnies traten 2013 für die FDP an, schafften es aber nicht ins Rathaus. Nun treten alle drei für „Aktiv für Mensch und Umwelt“ (AMU) an. Carsten Großmann führt die Liste an – neu dabei sind Karin Fourmont und Torsten Peine, die aber schon lange zum Team um Carsten Großmann gehören.

Auch bei Bürger für Bürger (BfB) sind mit Karin Schwede, Dirk Susemihl und Wolfgang Hensel wie schon erwähnt drei alte Hasen im neuen Gewand. Neu sind hier Miriam Boelter, Rolf Peuker und Ursula Kühl.

Ab jetzt gibt es außer Andreas Jahncke bei JUS und Harry Klink bei KUSS nur noch neue Gesichter:

Die Freien Wähler treten das erste Mal an, angeführt von Paul Martin Lösche und mit Dr. Hans-Dieter Kleine und Michael Kall als weitere Kandidaten.

Die Wählergruppe FÜR DOBERAN ist ebenfalls neu und schickt den bekannten und kritischen Torsten Schellin als Nummer eins ins Rennen, gefolgt von Detlef Wegner, Bastian Strahlmann, Ingo Krüger, Marko Harder, Gert Schöll, Ralf Binning und Claudia Timm.

Noch nie gab es eine Bürgermeisterliste – die Bürgermeistermacher waren immer die SPD oder CDU und die anderen Parteien bekannten sich dann zu einem Kandidaten. Jetzt gibt es die „Bürgermeisterliste Jochen Arenz“ mit dessen markantem Wahllogo „JA!“. Listenplatzerster ist Tim Schwanbeck, gefolgt von Andreas Markgraf, Carolin Lubetzki, Torsten Dunkelmann, Annett Verhorevoort, Marcus Fourmont, Ralf Warmuth und Thomas Milster.

Die von Andreas Jahncke angeführte „Jugend Umwelt Sport“ (JUS) hat außer seinem auch nur neue Namen: Toni Beyer, Stefan Grammann, Annekathrin Sternberg, Joachim Susa, Klaus Düsing und Anne Meyer wollen in die Stadtvertretung.

Außer dem Ex-Stadtvertreter Harry Klink wollen für „Kurort und Seeheilbad Status“ (KUSS) Manfred Wiesner, Karin Westendorf, Adelheid Kunas, Andrea Wosar-Launert, Bob Kamke und Dr. Heidrun Köpke neu in die Stadtvertretung.

Es gibt also 55 neue Kandidaten und 25 Leute, die 2013 schon mal kandidiert hatten. Von den derzeitigen Stadtvertretern wolle es 13 noch einmal wissen.

 

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