Molli fahren bis nach Rerik oder Warnemünde? MBB stellt Zukunfts-Studie vor.
Bisher war es ein beliebter Aprilscherz: Eine Streckenerweiterung des Molli nach Rerik oder gar nach Warnemünde. Jetzt zeigt die Betreibergesellschaft eine Studie, die beides als möglich ansieht.
Die Studie wurde schon 2019 in Auftrag gegeben. Geprüft werden sollte, ob eine Verlängerung der Molli-Trasse von Kühlungsborn nach Rerik und von Bad Doberan nach Warnemünde möglich ist. Während nach Rerik nur eine Trasse in Frage kommt und die beiden möglichen Varianten nur damit zu tun haben, ob man den Ort von Norden oder Osten anfährt, gibt es nach Warnemünde gleich drei Optionen. Alle lassen den mangels Bedarf geschlossenen Haltepunkt Rennbahn zum wichtigsten Dreh- und Angelpunkt werden. Nach Bad Doberan bliebe es bei einer eingleisigen Strecke zum Endbahnhof.
Natürlich kann man nicht ausschließlich Dampfloks als ÖPNV einsetzen, aber sie würden fester Bestandteil im Fahrplan sein sollen.
Betrieben wird die einst durch Verstaatlichung zur Deutschen Reichsbahn gehörende Molli-Bahn durch die Mecklenburgische Bäderbahn GmbH. Gesellschafter sind der Landkreis Rostock und die Städte Kühlungsborn und Bad Doberan. Die müssen letztlich auch das Geld für einen Ausbau aufbringen. Von geschätzten 110 Mio. Euro ist die Rede, davon 40 Mio. für die Beschaffung neuer Fahrzeuge, 35 Mio. für den Bau des Schienennetzes und den Rest für die Schaffung betrieblicher Abnlagen und Leit- und Sicherungstechnik. 60-70 neue Jobs verspricht sich die Studie von einer Erweiterung – vor allem aber könnte man Pendler aus dem Auto auf die Schiene locken. Touristisch wäre eine solche Verbindung sehr attraktiv.
Der Weg ist noch lang, aber die Region steht der Idee schon länger positiv gegenüber. Beim Stromfest vom 6. bis 11. September 2022 in Warnemünde will die MBB das Projekt öffentlich vorstellen. Schon jetzt kann die Vision und eine Kurzfassung der Studie eingesehen werden:
https://www.molli-bahn.de/die-zukunft-des-molli
UPDATE: Alles bleibt beim Alten: Kreistag lehnt Molli-Streckenerweiterung ab.
Und der „neue“ Molli wird dann mit Kohle, Diesel oder Öl oder auch mit Wasserstoff betrieben? Und woher käme evtl. der Strom? Dieses Thema ist nicht bis zu Ende gedacht! Schließt dieses Sommerloch-Thema so schnell wie möglich!
Es würde nicht mal einen neuen „Molli“ geben. Die meiste Zeit würden ganz normale moderne Züge in Sonderanfertigung (wegen der Schmalspur) fahren – und der Molli nur einige wenige Male am Tag. Die Chancen dafür stehen von Doberaner Seite aus gar nicht so gut. Rostock kennt die Pläne offenbar gar nicht, aber die MBB will nächstes Wochenende mit einer Dampflok in Warnemünde Werbung machen.