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Warten auf einen reichen Investor. Ministerpräsident Erwin Sellering zur Rolle des Landes in Heiligendamm.

Wie steht das Land zu Heiligendamm und was tut es, um sich an der Rettung des ersten deutschen Seebades zu beteiligen? Ministerpräsident Erwin Sellering antwortet darauf, dass die Landesregierung „ein großes Interesse daran hat, dass das Grand Hotel als herausragende Destination der Ostseeküste erhalten bleibt.“ Auch mache das Land seinen Einfluss im Rahmen des Möglichen mit einem Sitz im Gläubigerausschuss geltend, er verweist aber darauf, dass Entscheidungen maßgeblich vom Insolvenzverwalter getroffen werden. Dieser sei derzeit bemüht, „einen finanziell leistungsfähigen Investor zu finden, der in der Lage sein soll, auch einige der Maßnahmen zur Verbesserung des Umfeldes des Grand Hotels umzusetzen.“ Man sucht also einen Investor, der für mindestens 25 Mio Euro das Hotel kauft und mindestens noch einmal diese Menge investiert, um es auf dem Markt zu behaupten und der dann noch genug Geld übrig hat, um Heiligendamm zu einem vollwertigen und darüber hinaus auch noch einzigartigen Seebad zu machen. Wenn der Insolvenzverwalter diesen fände, dann würde „sich das Land einer weiteren Unterstützung nicht versagen, die zum Ziel hat, die Zukunftsfähigkeit des Hotelstandortes Heiligendamm zu verbessern.“ Jedoch: „Die Voraussetzungen für eine etwaige Förderung müssen gleichwohl erfüllt sein, unter anderem die Finanzierung durch eine begleitende Hausbank und die Bereitstellung des nötigen Eigenkapitals.“, so das Landesoberhaupt. Wenn man sich andere Leuchtturmprojekte, wie die HafenCity und die Elbphilharmonie in Hamburg oder das Ozeaneum in Stralsund ansieht wird klar, dass mit privaten Geldern und Fördermitteln des Landes allein solche Projekte nicht zu stemmen sind. Die Investoren in Heiligendamm sind enttäuscht, weil ihnen großzügige Unterstützung zugesagt wurde und sie glaubten, die Gemeinde und der Kreis würden zusammen mit ihnen so großherzig in ein heraus ragendes Seebad investieren, wie es in anderen Bundesländern üblich ist. Was über 1900 Anleger nicht geschafft haben, soll nun ein reicher Investor zusammen mit seiner Hausbank schaffen – an der Ostsee, wo kaum Banken Kredite für Hotelprojekte geben, erst recht nicht für den Ausbau eines Ortes. Wie schon nach 1993 hofft man auf den Einen, der alles richtet.

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