Verwirrung im TV-Film „Meeresleuchten: War das wirklich das Grand Hotel Heiligendamm? Und wo liegt Maalsund?
Meeresleuchten – ein Flugzeug stürzt ab, die Fluggesellschaft bringt die Angehörigen im Hotelkomplex Heiligendamm unter, wo sie informiert werden und dann nach einer Szene im Bus ihre eigenen Wege gehen. Um die eigenen Wege und den Verlust eines geliebten Menschen geht es im ganzen Film. Thomas Wintersprenger braucht das Meer, um seiner toten Tochter nahe zu sein und seine Frau Sonja die Arbeit, um zu verdrängen. So leben die beiden von einen Tag auf den anderen getrennt – sie zuhause, er im Hafen von Maalsund an der Ostsee. Maalsund? Wo liegt das? Und was stimmt mit dem Grand Hotel nicht?
Wir sehen zwei echte Drehorte in Mecklenburg: Den Flughafen Rostock-Laage gibt es tatsächlich und den „Hotelkomplex Heiligendamm“. Gemeint ist damit das Grand Hotel Heiligendamm. Von außen hui, von innen – eigentlich auch, aber nicht in diesem Film.
Der weiße Lichthof des Grand Hotels weicht einer dunklen Halle, die helle Rezeption einer düsteren Ecke und die hellen modernen und doch historisch anmutenden Zimmer den modernisierten Zimmern eines Hotels im 60er-Jahre-Stil. Die Innenaufnahmen wurden schlicht und ergreifend woanders gedreht. Nichts von innen ist aus Heiligendamm.
Auch als die Leute das Hotel verlassen und vor die Tür treten, sind sie ganz woanders und der Bus fährt nicht durch Mecklenburg. Selbst der Strand gleicht keinem von hier.
Und Maalsund – das klingt nach Vorpommern, irgend ein kleines Fischerdorf mit altem Konsum am Hafen. Maalsund ist aber in Wirklichkeit ein fiktiver Ort und die Bilder von viel weiter östlich in Litauen. Es handelt sich um Orte auf der Kurischen Nehrung, die zwischen Kaliningrad und Klaipeda in der Ostsee liegt und halb russisch und halb litauisch ist. Abgeleitet ist der Name des fiktiven Dorfes unverkennbar von der vorpommerschen Hansestadt Stralsund. Und das Konsum-Schild wurde aus Deutschland mitgebracht, wie auch die ganze Besetzung. Tja, das war dann nur eine Minute Mecklenburg, aber der Film war doch gut oder?
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Infos zum Film:
Fernsehfilm Deutschland 2021
Als die Fluggesellschaft die Angehörigen zur Trauerfeier in das Grand Hotel Heiligendamm einlädt, nehmen auch Thomas Wintersperger und seine Frau Sonja daran teil, um Abschied von ihrer Tochter Anna zu nehmen. Weil er ihr nahe bleiben möchte, um seinen Schmerz zu verarbeiten, kauft Thomas kurzentschlossen einen heruntergekommenen Krämerladen in der Nähe der Unfallstelle und baut ihn zu einer Kneipe aus. Seine Frau zeigt kein Verständnis dafür, dass Thomas bereit ist, sein gutgehendes Unternehmen und sein bisheriges Leben aufzugeben, um sich in der ostdeutschen Provinz eine neue Existenz aufzubauen. Das Paar geht zunächst getrennte Wege.
Die resolute Kellnerin Wiebke führt Thomas in die lokalen Geheimnisse der zum Teil skurrilen Dorfbewohner*innen ein. Langsam belebt die Kneipe den verschlafenen Hafen und bringt Bewegung ins Dorf. Im Laufe der Zeit bahnen sich neue Freundschaften an, kurze Liebesaffären und alte Geschichten holen die Menschen ein. In all dem gelingt es Thomas, seine Trauer zu verarbeiten. Er wird sogar zu einem Katalysator zwischen den Menschen.
Regisseur von „Meeresleuchten“ ist Wolfgang Panzer, der auch das Drehbuch geschrieben hat und nach fast zehnjähriger Pause mit dem prominent besetzten WDR-Drama in die Filmwelt zurückkehrt.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
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Thomas Wintersperger | Ulrich Tukur |
Nina Baselau | Sibel Kekilli |
Sonja Wintersperger | Ursina Lardi |
Matti Rosner | Kostja Ullmann |
Rena Eden | Carmen-Maja Antoni |
Wiebke | Marie Schöneburg |
Max | Hans-Peter Korff |
Florian Wintersperger | Bernd-Michael Lade |
Dr. Maar | Matthias Brenner |
Okka Heeren | Simone von Zglinicki |
Funktionsbereich | Name des Stabmitglieds |
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Musik: | Lionius Treikauskas |
Bruno Bieri | |
Kamera: | Ramunas Greicius |
Buch: | Wolfgang Panzer |
Regie: | Wolfgang Panzer |
(Quelle: Das Erste)
Hier geht es zum Stream von „Meeresleuchten:
Titelbild: © WDR\/KJ Entertainment\/Lukas Salna