1171

Pribislaw muss das Bistum Schwerin dotieren, also ausstatten (stiften). Damit wird er zum ersten Herren über Mecklenburg. Er gilt als erster Herzog und Ahn aller mecklenburgischen Herzöge. Die eigentliche Ehre aber wird seinem Vater Niklot zu Teil, denn er war der letzte Herrscher der Slawen, die letzte Bastion gegen das Christentum und der letzte, der für die Freiheit und Unabhängigkeit Mecklenburgs kämpfte und dabei starb. Heute ist er und nicht sein Sohn mit einem Reiterstandbild im Schloss Schwerin verewigt.

 

Ein Konvent aus 12 Zisterziensermönchen und 25 Laienbrüdern bricht von Amelungsborn im Weserbergland nach Mecklenburg auf, um dort Klöster zu gründen. Angeführt wird der Zisterzienserkonvent von Abt Conrad. Er erreicht die sumpfige Region am westlichen Warnow-Arm und lässt sich in einem von Bächen durchflossenen Tal am Rande eines Waldes nieder.

(Es besteht Grund zur Annahme, dass sich hier ein slawischer Tempelort für den Gott Radegast befand und wie anderswo dieser als Symbol für die Macht des Christentums zerstört und an ihm ein Kloster errichtet wurde.)

 

Es entsteht eine kleine und überwiegend hölzerne Kirche auf einer Anhöhe innerhalb dieses Tals und es entstehen Wirtschaftsgebäude. Die kleine Kapelle ist die erste Kirche außerhalb des Bistums, also die erste Kirche in ganz Mecklenburg. Sie wird reich beschenkt und auch hier sind Pribislaw und seine Frau Woizlawa sehr engagiert. Während die Laienbrüder die Kirche in „Doberan“ ( Althof) errichten, ziehen die Mönche zusammen mit einem in Althof eintreffenden Konvent dänischer Mönche aus dem Schwesterkloster Esrom (1140 durch Benediktiner gegründet, seit 1151 zisterzienserisch) weiter  nach Dargun und gründen dort das erste Tochterkloster in der Nähe der Burg. Dargun ist zugleich ein Filialkloster von Esrom.