1791

Karl von Stein, der älteste Sohn des weimarschen Oberstallmeisters Josias von Stein und seiner Frau Charlotte, wird als Hofjunker am Schweriner Hof gekündigt. Herzog Friedrich Franz I. will ihn jedoch behalten und verleiht ihm eine Anwartschaft auf das Amt Doberan.

„Der winzige Ort im Grünen gefällt ihm sofort“ heißt es in Klaus Albrechts Roman „Karl von Stein, Charlottens Sohn.“ Amtmann Fulda bringt dem Zögling Gesetze bei, nimmt ihn mit auf die Felder und lehrt ihm Geheimnisse. Im Roman heißt es weiter:

Am liebsten freilich ist es ihm, wenn er allein sein kann und auf dem Rücken seines Pferdes in den gesegneten Landen rings um Doberan umherschwärmen kann. Viel reitet es zum nahen Meer, an den Heiligen Damm. Er sammelt die rund geschliffenen Kiesel, die den Strand füllen und sendet sie nach Weimar. Das erregt dort nicht geringes Aufsehen, sogar Goethe beschäftigt sich ernsthaft mit den bunten Kieseln.“

„Verkaufen wir Kochberg, dann ziehen wir zusammen her, kaufen uns in der Gegend von Doberan an und reisen einmal nach Kopenhagen, nach Stockholm und allen den schönen Seeörtern.

Inzwischen war er zum Kammerherrn avanciert, was ihn freilich noch enger an den Hof mit seinen drückenden Verpflichtungen band. 1796 bat es deshalb um seine Entlassung, die ihm unter sehr günstigen Bedingungen gewährt wurde. Nun konnte es sich ausschließlich der Verwaltung seines Familiengutes widmen, wobei ihm die auf dem Doberaner Kammerhof erworbenen Kenntnisse sehr zugute kamen. Karl von Stein starb am 4. Mai 1837 in Kochberg.