1850

Die Allee zum Heiligen Damm wird mit holländischen Linden neu bepflanzt.
Es entsteht ein Lindenrondell auf dem Drümpel.

Am Heiligen Damm werden das Prinzessin-von-Reuß-Palais und das Waldhaus gebaut.
Der Großherzog will die wirtschaftliche Selbstständigkeit des Seebades voran treiben und fordert Entwürfe für den Bau eines weiteren Logierhauses am Heiligen Damm an.

Die Entwürfe von Stüler und Rudeloff sehen jeweils ein großes Logierhaus östlich des Denksteines vor. Für das Badehaus bürgert sich der Name Haus „Mecklenburg“ ein.

Die anhaltende Wirtschaftskrise löst eine Massenemigration aus. Auch in Mecklenburg wandern viele Menschen nach Amerika aus, was durch Berichte von Goldfunden in Kalifornien noch verstärkt wird. Wer nicht dem Goldrausch erliegt, versucht sein Glück in der nächstgrößeren Stadt, sodass schon bald eine Landflucht einsetzt, die auch für Doberan zum ernsthaften Problem wird.

Um dem Einhalt zu gebieten, werden in ungenutzten Landflächen und wüsten Städten Wohngebiete ausgeschrieben, in denen sich die arbeitende Bevölkerung Besitztümer schaffen kann. Es entstehen Büdnereien mit Gartenland, Äckern, Wiesen und größeren Viehweiden, mitunter mit auch Waldstücken. Ärmere Leute, wie Handwerker und Tagelöhner, bauen Häuslereien mit Garten und kleiner Weide für Ziegen und ggf. eine Kuh. In Doberan entsteht mit der Büdnerei 33 von Arbeitsmann Heinrich Hintze eine der ersten derartigen Wohnformen des Fleckens, im selben Jahr folgen aber auch weitere größere Wohnhäuser in der heutigen Mollistraße 3 und dem heutigen Töpferberg 3 und 5. Auf dem Wolfsberg entsteht ein Hotel garni mit Blick auf Doberan.

Der pensionierte Badearzt Sachse stirbt im Alter von 78 Jahren. Von ihn sind von 1815 bis 1846 22.000 Bäder verordnet worden.

Im Freienwalder Schiedsspruch wird das Staatsgrundgesetz wieder revidiert.

Doberan hat 3.531 Einwohner