1972

Nach dem Wechsel in der Führungsspitze der DDR im Jahre 1971 rückt unter Erich Honecker der Mensch in den Mittelpunkt. Moderne Wohnungen, Kindergärten, Schulen, Kaufhallen, Sport- und Kulturstätten stehen auf dem Plan des Politbüros und sollen mehr Zufriedenheit und damit auch eine größere Loyalität der DDR-Bürger gegenüber ihrer Führungsriege mit sich bringen.

In Bad Doberan äußert sich das mit der Freigabe dreier Bauflächen für Eigenheimsiedlungen. Mit dem Sonneneck wird die letzte bebaubare Lücke zwischen dem Parkentiner Weg und dem moorastigen Wiesengrund geschlossen und mit den beiden Baugebieten Fuchsberg und Hasenberg der Hang vom Althöfer Bach hinauf zum Parkentiner Landweg bebaut. Das Sonneneck gibt Fläche für etwa 25 Einfamilienhäuser her, der Hasenberg etwa 45 und der Fuchsberg etwa 40.

In der Nähe der Kleinen Lessingschule (am Kamp) wird ein Denkmal für den im KZ ermordeten Ernst Schneller aufgestellt. Zugleich plant man den Abriss der Schule und Bau eines Schulkomplexes.

Mit dem Wechsel in der DDR-Führungsspitze nimmt auch die Verstaatlichung privater Unternehmen rapide zu. Der Fuhrbetrieb Hermann Hameister übergibt nach 43 Jahren Selbständigkeit sein Unternehmen im April an den VEB Kraftverkehr und Spedition „Ostseetrans“ Rostock, BT Bad Doberan.