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Bauwerke in Heiligendamm

Pearl 8 / Pearl 9 (Strandzentrum Ost)

Planname: Strandzentrum Ost

Standort:
Seedeichstraße 13
54°08’40.5″N 11°51’07.9″E

Bauherr: Klaus König, Berlin
Architekt: Ganter Architekten, Berlin

Pearl 8
Baubeginn: 2018
Grundsteinlegung: 2018
Richtfest: 2019
Fertigstellung: offen

Pearl 9
Baubeginn: 2021
Richtfest: offen
Fertigstellung: offen

Beschreibung:

Die Fläche zwischen dem Golfteich und der Seedeichstraße wurde 2004 ins Visier genommen. Der öffentliche Weg vom Waldparkplatz zum Strand wurde deswegen baulich um die Baufläche herum gebaut, auch wenn der baurechtlich weiterhin hindurch geht. 

Entwurf von Hass+Briese im Auftrag der EntwicklungsCompagnie Heiligendamm. Quelle: EntwicklungsCompagnie Heiligendamm / Hass+Briese)

Die EntwicklungsCompagnie Heiligendamm (Jagdfeld) gab damals eine Studie für ein Strandzentrum in Auftrag. Ziel war es, den sich nach Osten verlagernden Besucherstrom dort auch über Imbisse und Toiletten hinaus zu bedienen und auch den Strandabschnitt am Ortsrand zu versorgen. Für den sind die Angebote zu weit entfernt.

Entwurf für ein Strandzentrum (Quelle: Hochschule Wismar)

Auch die Hochschule Wismar hatte um 2003 einen Entwurf für ein neues Strandzentrum in der Heimat ihrer einstigen Außenstelle (Fachschule für angewandte Kunst) vorgelegt.

Den StrandPunkt gab es zu der Zeit noch nicht, für die Strandversorgung wollte die Stadt ein Gebäude schaffen, in das das Bistro und das Schwanencafé einziehen sollten. Das Planungsbüro Hass + Brise entwarf einen der natürlichen Umgebung angepassten leichten Bau mit Verweilzone. Es blieb bei der Studie. Die Fläche gehörte der Stadt und die ECH hatte damals nicht die Absicht, selbst dort etwas zu entwickeln.  

2007 wurde Klaus König aus Templin auf die Fläche aufmerksam und kaufte der Stadt den westlichen Teil ab. Den östlichen Teil wollte er ebenfalls haben. Er entwarf ein Strandzentrum bestehend aus zwei Gebäuden, zwischen den der öffentliche Weg hindurch führt. Die Gebäude sollten eine Tiefgarage und Dachterrassen haben. Durch die Beschaffenheit des Baugrunds hätte König aber 70 Zentimeter höher bauen müssen, als es der Bebauungsplan erlaubt. Der Landkreis als Genehmigungsbehörde stellte die Genehmigung zurück und empfahl eine Anpassung des Bebauungsplanes. Dem wollten die Stadtvertreter nicht folgen, auch nicht nach Königs Angebot, die Kosten dafür zu tragen. (weitere Infos hier)

König begann im März 2018 mit der Pfahlgründung, feierte im Dezember die Grundsteinlegung 2018 und im Juli 2019 Richtfest. Der Bau soll zur Saison 2021 fertig sein. Vorgesehen sind Gewerbeflächen im Erdgeschoss und Ferienwohnungen in den beiden darüber liegenden Geschossen. Die Dachterrasse ist hier nicht vorgesehen.

Dieser Gebäudeteil heißt „Pearl 8“ (Pearl Eight) nach der schwarzen Billardkugel, die als letztes ins Ziel muss. Der Name spielt auf den achtjährigen Streit mit der Stadt an. Das zweite Gebäude soll unabhängig davon „Pearl 9“ (Pearl Nine) heißen. Es soll ebenfalls Gewerbeflächen im Erdgeschoss – vornehmlich für eine große Gastronomie – beinhalten und als Hotel mit Hotelzimmern betrieben werden. Die Ferienwohnungen in Pearl8 sollen dann als Apartments vom Hotel betrieben werden.

Dieses Gebäude soll auch die Dachterrasse bekommen. König betont aber auch, dass er generell und gerade in Corona-Zeiten kein Gewerbe garantieren kann. Die Häuser werden so gebaut, dass die Nutzung variabel ist. Der Bebauungsplan ermöglicht hier auch ausschließlich Ferienwohnungen. Die Stadtvertreter und auch die Stadtverwaltung fürchten genau dieses Szenario und wollten König darum zu Zugeständnissen bringen (weitere Infos hier).

König brauchte einen Teil der laut Bebauungsplan nicht vorhandenen Parkplätze, um die beiden Gebäude auf eine Linie zu setzen. Zudem sollten den beiden Häusern gemeinsame Terrassen und Eingangsbereiche vorgesetzt werden. Nachdem die Stadt ihm diese Fläche wegen der Bedenken, die Terrassen würden nur Ferienwohnungen aufwerten, nicht verkaufen wollte, plante König das Gebäude mit einem Knick. Letztlich verkaufte die Stadt ihm nur die zur geraden Linie benötigte Fläche und stellte den Verkauf der restlichen Fläche von Gewerbe im Erdgeschoss in Aussicht.

Der Baubeginn für Pearl 9 soll im März 2021 mit der Pfahlgründung beginnen. Einen Termin zur Fertigstellung nennt der Bauherr nicht. Aktuelle Streitigkeiten im Januar 2021 können zu langen Verzögerungen führen. 

Das Gebäudeensemble hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Entwurf von Harald Lochotzke für das Schwimmbad „Samoa“ in Warnemünde. Dessen Entwurf kam beim Bau des aja-Resorts nicht zum Einsatz. Er hat mit Heiligendamm nichts zu tun.

Beide Gebäude sind abgerundet und gleichen sich vom Grundriss. Es wurden zwei gleiche Teile gespiegelt gegenüber gestellt. Dabei wurde nur das vordere Drittel der Grundstücke überplant. Hinter dem Haus wird es Parkplätze geben, die entlang einer Einbahnstraße liegen, die auf der einen Seite die Zufahrt und auf der anderen die Ausfahrt bildet. Die Tiefgarage wird über diese Straße erschlossen. Es wird sich um zwei separate Gebäude handeln, die durch einen Tunnel zwischen den Tiefgaragen und einen Glastunnel im ersten Stock sowie über die gemeinsamen Terrassen im Erdgeschoss. Die langen Seiten der Gebäude zeigen nach Norden zur Straße und die kurzen Seiten zum Wald und Golfteich.

In den Spitzen im Osten und Westen sorgen Panoramafenster für ein breites Blickfeld. Die straßenabgewandten Räume sollen in erster Linie für Sanitärbereiche oder Hauswirtschaftsbereiche sein. Zum Einsatz kommen gegossener Stahlbeton, vorgefertigte Teile, Porenbetonsteine und Stahl. Bei der Gestaltung dominieren Glasflächen. Das Gebäudeensemble ist auffallend modern, imitiert nicht die vorhandene Bebauung und passt sich auch ihr nicht an. Durch die Alleinlage ist es ein Solitär, der sich nicht anpassen muss. Zugleich ist es von der Seeseite ein Blickfang, vor allem aber soll es diesen Bereich touristisch erschließen.    

 

Baufortschritt:

März 2019
März 2019
März 2019 /Quelle: Harry Klink / Klaus König)
Oktober 2020
Januar 2021
Januar 2021

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