2006
Hauptthemen des Jahres
Heiligendamm
Die B-Pläne 25 und 26 für Heiligendamm werden am 8. März fast ein Jahr nach ihrem Beschluss verspätet rechtskräftig. Die Verwaltung bringt eine Beschlussvorlage ein, die eine Modifizierung der BV vom 05.12.2005 vorsieht. Der Bürgerbund befürchtet, dass durch die Modifikation das offene Kurgebiet wegfallen könne. Im Zuge eines Tausches soll das Endstück der Promenade entwidmet und dem Grand Hotel zugeschlagen werden, weil die ECH ihrerseits auf ein Stück ihres Grundstückes verzichtet hat, damit die Stadt den Seebrückenvorplatz in annehmbarer Form und Größe bauen kann. Zugleich sollen 1.000 qm der Professor-Vogel-Straße entwidmet und der ECH übertragen werden, die als Ausgleich für die für die Öffentlichkeit wegfallende Wegverbindung den Bau des Stichweges verbindlich zusagt. Die Bürgerinitiative Pro Seebad Heiligendamm überreicht dem Rathaus 120 Karten, die während eines Stammtischgespräches vorgestellt und von denen 2.000 Stück gedruckt wurden.
Am 3. April wird die Einziehung der öffentlichen Verkehrsflächen in Heiligendamm vollzogen. Der Bürgerbund bringt eine Beschlussvorlage ein, die eine Öffnung des getauschten Endstückes der Promenade bis zur Beendigung der Sanierung und eine Öffnung der Professor-Vogel-Straße bis zur Fertigstellung der Perlenkette vorsieht. Der Antrag wird abgelehnt und Kritik am Bürgerbund und seinen Anträgen und stetigen Diskussionen laut. Einige befürchten, dass der Bürgerbund dann beides verzögern wollen, um die Öffnung so lange wie möglich aufrecht erhalten zu können. Das Bürgerbund- und ProHeiligendamm-Mitglied Heike Ohde wird auch in der Ostsee-Zeitung in einem Leserbrief kritisiert, zur Revolte und Boykott des Hotels aufgerufen zu haben. Es entbrennt eine große öffentliche Diskussion um Heiligendamm. Stadt und ECH setzen mit einer Aktualisierung des Grundlagenvertrages und durch den Abschluss eines Erschließungsvertrages für den Stichweg ein Zeichen von Kontinuität.
Die Diskussionen gehen jedoch weiter und innerhalb der Stadtvertretung kommt es zur Spaltung in zwei Gruppen, von denen eine das Vorhaben der Investorengruppe in Heiligendamm weiter unterstützen will und die andere die Öffentlichkeit möglichst vieler Wege anstrebt. Harry Klink (FDP) beantragt die Abberufung der Stadtvertreter-Vorsteherin Birgit Mersjann und die CDU die Abberufung des Finanzausschuss-Chefs Gebhard Zeug (beide SPD). Mit 18 von 23 Stimmen wird Mersjann abberufen und Frank Pieplow (parteilos) übernimmt den Posten, kündigt aber sogleich seine Niederlegung an, da kein effektives Arbeiten möglich sei. Grünen-Chef Heinz Keuer empfiehlt den Rücktritt des ganzen Gremiums, was jedoch nicht erfolgt.
Am 5. September wird der B-Plan Nr. 31 der Öffentlichkeit vorgestellt. Er sieht eine Neuordnung der südlichen Ortsteinfahrt Heiligendamms vor. Es soll ein neuer Kreisel vor dem Ort entstehen, um den Besucherverkehr zum Kinderstrand zu leiten. Die Mischflächen rund um das Heizkraftwerk sollen mit Tennisplätzen und weiteren Sportstätten bebaut werden, im Forsthaus ist eine Gastronomie vorstellbar, im und um den Fürstenhof soll ein Konferenzzentrum entstehen. Architekt Frank Mohr erklärt den Stadtvertretern sämtliche erfolgte und noch nötige Änderungen aller B-Pläne in Heiligendamm.
Der Rostocker Universitätsprofessor Martin Behnkenstein legt ein im Auftrag der ECH erstellten Gutachten vor, das den Bau eines Stichweges als problematisch darstellt und eine Beruhigung des Hotelgeländes empfiehlt. Die öffentliche Diskussion entfacht daraufhin noch einmal, die Stadtvertreter verzichten jedoch am 6. Dezember 2006 für 5 Jahre auf den Bau des Stichweges. In Auflagen wird für einen gänzlichen Verzicht nach 5 Jahren zur Bedingung gemacht, dass das Grand Hotel dann bessere wirtschaftliche Zahlen nachweisen, eine Vereinbarung mit der Median-Klinik über einen kurzen Weg der Kurpatienten über das Hotelgelände vorlegen und die ECH 25% des Investitionsvolumens in die Sanierung der Perlenkette investiert haben muss. Die Doberanerin Birgit Schwebs, Mitglied des Landtages für die Linke und einige Privatvermieter (u. a. Birgit Koch) kritisieren den Verzicht in Leserbriefen.
Kammerhof
Nicht nur Heiligendamm, auch der Kammerhof bleibt ein Streitpunkt für die Stadt. Die Nord/IMG erneuert zur Jahresmitte die Forderung nach den 5,1 Mio. Euro von der Stadt.
Moorbad
Ein Großbrand zerstört am 4. Juni große Teile des alten Moorbades. Der um 13:37 Uhr gemeldete Brand kann erst nach Stunden unter und nur durch ein Großaufgebot von Feuerwehren aus der ganzen Umgebung unter Kontrolle gebracht werden.
Am Pfingstsonntag müssen noch einmal 5 Fahrzeuge zu einem halbstündigen Einsatz in einem Nebengebäude des Moorbades ausrücken. Das Moorbad verliert den halben Dachstuhl, die Lehmwände sind durchnässt und die Fußböden beschädigt. Viele Fenster sind geborsten und das Kellergeschoss steht unter Wasser. Das Haus wird als reparabel eingeschätzt aber der Eigentümer Frank Thee unternimmt bis auf Sicherungsmaßnahmen nichts.
Am 5. Oktober brennt gegen 18 Uhr dann erneut der hintere Dachstuhl und kann erst nach 3,5 Stunden Einsatz gelöscht werden. Am 12. Dezember brennt es dann zum vierten Mal, diesmal sind 8 Feuerwehren im Einsatz. Zwei 16jährige und ein 17jähriger werden als Brandstifter ermittelt, wegen der Berufsschulpflicht bis zum 18. Lebensjahr werden die Haftbefehle jedoch außer Vollzug gesetzt. Das Moorbad ist mit 500.000 Euro versichert und die Reparaturkosten übersteigen diese Summe, sodass Eigentümer Frank Thee keine Möglichkeit zur Instandsetzung sieht.
Jugendherberge
Der 1991 für 40 Jahre abgeschlossene Pachtvertrag zwischen den Deutschen Jugendherbergen (DJH) und der Stadt für die Jugendherberge auf dem Tempelberg wird von der DJH zum 31.12.2006 gekündigt. Solveig Kraus will die Jugendherberge auf dem Tempelberg in Eigenregie führen, was die Stadt im März zunächst unterstützt. Kraus ist seit 1999 Leiterin der Einrichtung, die davor seit 1965 stets von den Eltern der Kinder und Jugendlichen geleitet wurde. Angestrebt werden auf den 28.000 qm (inklusive Bungalows) bis zu 1.000 Übernachtungen im Monat, maximal 17.000 im Jahr bei einem Preis von 14,90 Euro pro Person.
Ende Oktober erstellt die städtische Entwicklungsgesellschaft GSOM ein Gutachten und teilt ihr im November den Kaufpreis von 352.000 Euro und die Sanierungskosten von 2 Mio. Euro mit. Kraus rechnet sogar mit 3 Mio. Euro Sanierungsaufwand und hofft auf die Beteiligung der Stadt. Es kommt zu einer Unterredung, nach der die Stadt bereit ist, das Grundstück zu verkleinern und nur 320.00 Euro zu verlangen.
Auch dieses Angebot kann Kraus nicht finanzieren, sodass am 11. Januar des Folgejahres ein weiterer Gesprächstermin angesetzt wird. Zu Sylvester übernachten die letzten Gäste aus Dresden in der Herberge. Solveig Kraus hat die Fahne auf Halbmast gesetzt und holt sie in der Sylvesternacht ein. Dem Max-Klinger-Chor aus Leipzig musste sie für 2007 absagen.
Politik und Verwaltung
Das Land beschließt eine erneute Kreisgebietsreform. Der Landkreis Bad Doberan soll mit dem Landkreis Güstrow und der Hansestadt Rostock zum Großkreis zusammen gelegt werden. Als Arbeitstitel wird der Name Mittleres Mecklenburg Rostock genutzt. Rostock soll Kreisstadt werden. Die beiden Kreisstädte kündigen Klagen an, Rostock will jedoch nicht klagen.
Stadtentwicklung und Baugeschehen
Das Amtshaus am Kammerhof erhält einen Anbau, der absichtlich in einem modernen Stil und anderen Farbtönen gehalten wird, um sich vom Klinkerbau abzusetzen und seine Proportionen nicht zu stören. Der für den Zweckverband Kühlung errichtete Anbau stößt jedoch auf Unverständnis bei den Bürgern.
Am Ziegenmarkt Nr. 3 wird ein 200 Jahre altes Haus abgerissen, außerdem verschwinden Nebenbauten, wie Hühnerstall und Toilettenhaus. Investor Heiko Aschenbeck aus Hude ist Bauherr, sein Sohn saniert zugleich das ehemalige RFT-Geschäft und stellt die Fassade der 1920er Jahre wieder her. Ein Ahornbaum wird umgesetzt und eine Skulptur einer Ziege und eine historische Pumpe sollen in Abstimmung mit der städtischen GSOM aufgestellt werden. Im ehemaligen RFT-Geschäft eröffnet Gunnar Neumann von der Gaststätte „Moritz“ ein Bistro, hinten im Hof schließen die Galerie von Jule Müller und das Café von Ute Bruns wieder, weil es sich nicht rechnet.
Der Bad Doberaner Unternehmer Harald Frehse kauft die alte Post am Alexandrinenplatz und unterzieht sie einer Sanierung. Alle Türen und 45 Holzfenster werden erneuert und 9 Wohneinheiten mit 40-100 qm Wohnfläche geschaffen. Die seit 2004 in Dubai tätige Katharina Losand kauft den seit 3 Jahren leer stehenden Weißen Schwan in der Baumstraße und saniert ab November das Haus. Es entstehen ein Restaurant mit 20 Plätzen, ein Saal mit 50 Plätzen und später auch eine Pension.
In Walkenhagen in der Adresse Am Walkmüller Holz 1 baut der Doberaner Hartmut Lönnies eine neue Autowerkstatt. Nebenan im Klärwerk beginnt im September der Probebetrieb des Faulturmes. Der 2.500 Kubikmeter fassende Turm ist die vorläufige Endstufe des seit 2004 erfolgten dritten Ausbaus des seit Mitte der 1980er Jahre existierenden Klärwerkes. Die Kapazitätsgrenze des für 20.000 Menschen gebauten und 1992 erstmals erweiterten Klärwerkes wurde bereits im Jahr 2000 erreicht, inzwischen fließen täglich 5 Mio. Liter Abwasser von 60.000 Menschen in die Anlage. Insgesamt hat die Anlage bis hier her 24 Mio. Liter Abwasser geklärt. Die Kosten der dritten Ausbaustufe betrugen 6,5 Mio. Euro.
Im Stülower Weg wird das Haus mit der Nummer 2 von der WIG für 3 Mio. Euro saniert. Die WIG erwägt wegen der hohen Kosten den Wohnungsverkauf nach dem Modell Dresden, wogegen sich aber die Stadtvertreter aussprechen und auf das Anlagevermögen der WIG über 43,65 Mio. Euro verweisen. Die WIG argumentiert, dass dem nur 3,7 Mio. Euro Mieteinnahmen pro Jahr entgegen stehen, von denen die Hälfte für die Schuldentilgung aufgebracht werden muss.
Im ganzen Landkreis und Rostock werden die Straßen saniert, um zum G8-Gipfel ordentliche Straßen vorweisen zu können. Die L 13 nach Schwan wird am 10. Oktober wieder freigegeben. Allein die am 7. Juli beginnende Sanierung des 1.002 m langen 2. Bauabschnittes der Ortsdurchfahrt Heiligendamm kostet 1,26 Mio. Euro. Weil parallel zum nur kurzen Bush-Besuch die Bauarbeiten in Heiligendamm weiter laufen und durch die Absperrungen des Strandes und der Promenade mitten im Sommer die Badegäste recht ziellos umher irren, kommt es zum Verkehrschaos. Es wird Kritik an der Polizei laut, die unter den Heiligendammern wegen ihrer Untätigkeit als „Trachtengruppe“ bezeichnet wird. Zugleich verzeichnet Heiligendamm jedoch einen Unterschied zu anderen Seebädern: Während Strandkorbvermieter in Rerik, Kühlungsborn und Nienhagen mit Vandalismus zu kämpfen haben, gibt es in Heiligendamm nur einige Einbrüche und Verschiebungen, die aus einem fehlenden Strandkorbservice resultieren. Vandalismus findet wegen der Nähe zum bewachten Grand Hotel und auch mangels Interesse der Jugendlichen am Heiligendammer Strand kaum statt.
Die Palette nebst Anbauten, das Fachwerkhaus und die Scheune werden abgerissen und das Gelände planiert und begrünt. Hier soll zum G8-Gipfel ein großes Zelt errichtet werden. Auch die verfallene Scheune des Forsthofes wird abgerissen, um die Gefahr herum fliegender Teile zu reduzieren; in der Nähe sollen zum G8-Gipfel die Hubschrauber landen.
Am Rettungsturm 4 in Heiligendamm entsteht am 5. Juli ein Sportstrand. Ein Volleyballnetz und zwei Tore für Kleinfußball werden auf dem Strand aufgestellt. Parallel beginnt die Umgestaltung des Seebrückenvorplatzes und der Abgänge. Für die 830 qm sind 7 Monate Bauzeit veranschlagt. Der Seebrückenvorplatz wird durch den vollzogenen Tausch von Flächen zwischen Stadt und ECH in eine gleichmäßige Form gebracht und mit massiven Granitplatten ausgelegt. Neben der Seebrücke entstehen rechts und links je eine Treppe zum Strand. Die Kosten für die Treppen über 500.000 Euro tragen zu 90% das Wirtschaftsministerium und zu 10% das Innenministerium. Die eigentliche Promenade bleibt ein Provisorium und soll erst nach dem Bau der Tiefgarage unter der Perlenkette befestigt werden.
Die Rennbahn erhält den Namenszusatz „Heiligendamm“ und eine Finanzspritze über 50.000 Euro für neue Wechselboxen.
Das inzwischen leer stehende Torhaus (Canzley/Nachtwächterhaus) wird vom Klosterbauverein fachgerecht saniert. Ein alter Anbau kann nicht mehr saniert werden und wird neu errichtet. Im Dezember wird das sanierte Torhaus übergeben.
Die 730 alte Marienfigur wird aus einem Leuchter in den großen Altar zurück gebracht. Anlass dafür sind Fotoarbeiten von Jutta Brüdern aus Braunschweig für ein Buch über die Ausstattung des Münsters.
Am 8. Dezember wird die von Gotthilf Ludwig Möckel versetzte Grabplatte der Prinzessin Anna von Mecklenburg vom Kassenbereich zum nördlichen Querhaus gegenüber der Pribislawkapelle gebracht und dort nahe ihres Vaters Heinrich IV. aufgestellt. Die ein halbes Jahr lang durch den Restaurator Boris Frohberg aus Berlin und 5 Fachleuten vor Ort restaurierte 2 Tonnen schwere und 2,47 x 1,64 Meter große Grabplatte wird von der Bauunion Wismar auf einem speziellen Stahlgestell befördert. Die neue Parkordnung sieht ein Halteverbot in der Klosterstraße vor. In Das Klosterareal fließen in diesem Jahr 264.000 Euro Fördermittel.
Kultur und Veranstaltungen
Am 12.Juni landet die US Airforce one in Rostock-Laage. US-Präsident George W. Bush jr. und seine Frau Laura Bush in Begleitung von US-Außenministerin Condoleeza Rice und einer Delegation machen auf dem Weg zum G8-Gipfel in St. Petersburg Station in Heiligendamm, wo sie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Mann Joachim Sauer, Bundeaußenminister Frank-Walter Steinmeiner, Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und einer Delegation drei Tage verbringen. Zum Programm gehört ein öffentlicher Auftritt in der Hansestadt Stralsund am 13. Juni mit anschließendem Wildschwein-Grillen im DDR-Musterdorf Trinwillershagen; beides Orte in Merkels Wahlkreis. Während Sternekoch Tillmann Hahn die Gäste im extra reservierten Grand Hotel bewirtet, ist Heiligendamm bis 14. Juni großräumig abgesperrt. Der Bush-Besuch gilt als Vorbereitung für den 2007 anstehenden G8-Gipfel in Deutschland. Kurz darauf besucht am 7. Oktober die deutsche Nationalmannschaft das Grand Hotel.
Wirtschaft und Tourismus
Das Friedrich-Franz-Palais wird im Mai von Horst Metz seiner Kurhaus Bad Doberan GmbH & Co. KG durch die Eurohypo AG versteigert. Der Betreiber Kross mit der AB arte Hotel- und Immobilien Betriebs- GmbH bietet mit, bekommt jedoch nicht den Zuschlag. Der Verkaufspreis beträgt knapp 1 Mio. Euro, allerdings sind hohe Investitionen nötig, da Reparaturstau herrscht. Es ist keine kostendeckende Belegung vorhanden, der Betrieb ist der Familie Kross nur durch die finanzielle Unterstützung einer schwedischen Aktiengesellschaft möglich. Die Skandinavier mögen das rustikale Hotel, trotzdem sind Investitionen in Wellness nötig, da nur das Grundangebot vorhanden ist. Der Inner Wheel Club Heiligendamm geht mit dem Haus eine Partnerschaft ein und tagt monatlich im Friedrich-Franz-Palais.
Gesellschaft und Stadtgeschehen
Um Kosten zu sparen, zieht die Touristinformation zu Jahresbeginn vom Alexandrinenplatz in das Rathaus um.
Gegen den Ausbau des Mühlenweges in Althof regt sich wegen der finanziellen Belastung der Anwohner (wenige Anwohner müssen sich die ganze Last teilen) Widerstand. Dennoch erfolgt der 364.000 Euro teure Ausbau. Der Rest des Mühlenweges im Wald soll für 70.000 Euro später saniert werden.
In der Dammchaussee wehren sich die Anwohner, denn hier soll ein Radweg entstehen, der über die Einfahrten der Grundstücke verlaufen und somit zur Gefahrenquelle werden würde. So entsteht nur ein Fußweg an der stadtzugewandten Seite der Dammchaussee und der Radverkehr muss zwischen Kreisel und Ortsausgang auf der Chaussee fahren. Das bisher praktizierte Parken zwischen den Bäumen wird verboten. Zum Schutz der Wurzeln werden Findlinge zwischen den Bäumen ausgelegt.
Auch die Stadt ist nicht mit allen Bauvorhaben einverstanden: An der Rostocker Straße / Ecke Friedrich-Franz-Straße soll auf der freien Fläche neben dem ALDI-Markt ein Autohandel entstehen, was nicht im Interesse der Stadt ist und weshalb sie Kontakt zum Besitzer aufnimmt.
Unterhalb der Jugendherberge feiern die Anwohner des Maxim-Gorki-Platzes ein im September Straßenfest für den neu gestalteten Platz. Nach dem Abriss des Handwerkerhauses und dem Neubau des Seniorenheimes erfolgte eine Umgestaltung des Platzes zum Park, wofür große Birken und eine hohe Hecke entfernt wurden, um mehr Licht auf den Platz zu lassen.
Im Dezember brennt auch die Hellmonds-Möbelfabrik. 25 Kameraden mit 5 Fahrzeugen sind im Einsatz. Verursacher sind 3 Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren.
Eine Umfrage der Gleichstellungsbeauftragten ergibt einen Bedarf an attraktiven, sauberen und funktionstüchtigen Spielplätzen, vor allem im Zentrum. Freizeitangebote für alle Altersgruppen werden gefordert, die Einrichtung einer Skaterbahn und die Unterstützung des Kornhauses bei den Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche empfohlen. Weitere Defizite sollen durch die Schaffung von KITA-Plätzen in ausreichender und bezahlbarer Form mit flexiblen Öffnungszeiten abgebaut werden. Ganztagsschulen und sichere Schulwege werden von den Bürgern gefordert, sowie mehr Radwege in der Innenstadt. Für eine familienfreundliche Stadt werden Spielstraßen, Eltern-Kind-Parkplätze, mehr öffentliche Toiletten und Wickelräume und Spielecken in Lokalen und Geschäften vorgeschlagen.
Zahlen und Fakten
– Arbeitslosenquote: 15,5%
– 500.000 Fahrgäste benutzen den Molli