1794

Herzog Friedrich Franz I. ist ungeduldig über den langsamen Fortschritt und ruft eine Direktion ins Leben, die den Aufbau des Seebades planmäßig voran treiben soll. Am 18. Juli wird die Herzogliche Badedirection gegründet. Ihr gehören der Hofmedicus Prof. Dr. Vogel, der Amtssekretär Heuckendorf, der Amtshauptmann Wachenhusen und der Kammerpräsident und späterer Intendant des Seebades, von Dorne an. Die Herzogliche Badedirection zieht zunächst in das Torhaus (Canzley) und nach Fertigstellung des Amtshauses in dieses ein, das darum auch erst diese Bezeichnung erhält. Um den Weg von Rostock aus kommend zu verkürzen, wird an der östlichen Klostermauer ein Durchbruch getätigt und ein Tor gebaut. Eine neu angelegte Fahrstraße vorbei am Amtshaus verbindet das neue Ost-Tor (Weißes Tor) mit dem vorhandenen West-Tor.

Der Herzog stellt für das laufende und kommende Jahr weitere 12.700 Taler für das Seebad zur Verfügung. Es werden vier Badehäuser errichtet und zwei Schaluppen mit Segeln, Ruder, Anker, mit Tuch überspanntem Badekasten und einer Kabine angeschafft. Das Seebad zählt 308 Gäste, womit der Flecken voll ausgebucht ist.

Im Zuge der Saisonauswertung wird der Bau eines Logierhauses beschlossen und über den Bau eines Badehauses in Doberan nachgedacht. Auf Grund der Steigung lässt sich das Wasser aber nur sehr mühsam nach Doberan transportieren, weshalb auf Drängen Professor Vogels der Bau eines festen großen Badehauses direkt am Heiligen Damm beschlossen wird.

 

Professor Vogel schreibt nach dem Studium von Schriften über die Bäder Bajae (bei Nepal) sein eigenes Buch „Ueber den Nutzen und Gebrauch der Seebäder, insbesondere das in Doberan“.

In dieser ersten Saison werden 308 Gäste gezählt.