1921

Heiligendamm wird als autarker Ort schon seit Jahrzehnten die Ehre zuteil, Seebad zu sein. Doberan als eigentlicher Ausgangspunkt des Seebades ist in den Hintergrund gerückt und da Doberan und Heiligendamm faktisch nicht zusammen gehören, möchte die Stadt ihr Ebenbürtigkeit zu Heiligendamm noch einmal extra betonen.

 

Zum 750. Jubiläum wird Doberan zum Kurbad erhoben und darf sich von nun an Bad Doberan nennen. Als anerkanntes Bad erwartet man mehr Badegäste, will aber weiterhin auf die Besonderheiten der einstigen Sommerresidenz, wie Rennbahn und Turniersportstätten setzen. Um den Anforderungen an ein Kurbad gerecht zu werden, werden die Musikkonzerte auf dem Kamp wieder eingeführt und dürfen sich nun Kurkonzerte nennen.  Aus dem Musiktempel wird ein Lesetempel und auf dem Jungfernberg (Tempelberg) entsteht ein Tennisplatz. Im Saal des Rathauses werden Kunstausstellungen norddeutscher Maler veranstaltet und in den Räumen des Palais Kammermusik-Abende von der dort wohnenden, hochmusikalischen Frau Geheimrat Köhn gegeben.

 

Das „Neue Bauen“ hinterlässt auch in Bad Doberan Spuren. An der Althöfer Straße (Clara-Zetkin-Straße 1 und 20) und gegenüber vom Friedhof (Waldstraße 5-7) entstehen insgesamt sieben kubische Häuser in dieser neuen Bauhaus-Architektur.

 

In der Alexandrinenstraße (heute: Mollistraße) eröffnet erstmals eine Sparkasse, was die Bedeutung der Stadt noch einmal hervor hebt. Der Lindenhof bekommt einen Saalanbau im Hinterhof und eine neue zeitgemäße Fassade. Die Sportstätten und die Rennbahn werden wieder hergerichtet und modernisiert.