2013

Hauptthemen des Jahres

 

 

Heiligendamm

 

Am 7. Januar wird bekannt, dass sich die Median-Klinik nunmehr nur noch für die Orangerie interessiert. Der Gläubigerausschuss stimmt der Umwandlung zur Klinik mit 30 Betten zu, allerdings muss Jagdfelds Unternehmen bona ebenfalls zustimmen und die Stadt den B-Plan ändern.

Bürgermeister Thorsten Semrau (parteilos) und Stadtvertretervorsteher Guido Lex (Bürgerbund) rufen den Heiligendamm-Beirat ins Leben. Lex will die Orangerie als Druckmittel nutzen, um die Vorstellungen der Stadt durchzusetzen. So soll die Änderung des B-Planes von der Zustimmung zum Stichweg abhängig gemacht werden. Lex sagt dazu, das Land sei von den Stadtvertretern abhängig, denn es wolle schließlich verkaufen. Er warnt vor einer Zustimmung ohne Auflagen, denn das würde die Verhandlungsposition der Stadt schmälern. Vize-Bürgermeister Norbert Sass und Stadtvertreter Joachim Seehaus (CDU) äußern ihr Befremden darüber, dass Anno August Jagdfeld nicht gleichberechtigt am Heiligendamm-Beirat teilnehmen darf.

Trotz Beschwichtigungen wird der Antrag von Lex abgelehnt. Gegen ihn bildet sich eine fraktionsübergreifende Front, die seine Abwahl vorbereitet. Der Bürgerbund wittert in einer Pressemitteilung eine Verschwörung Jagdfelds. Herbert Baor (HGV) fordert Lex auf, selbst Konsequenzen zu ziehen. Nachdem Lex nicht den erwarteten Vorsitz im Heiligendamm-Beirat bekommt, tritt er am 17. Januar zurück. Gerlinde Heimann (Linke) wird am 21. Februar zur neuen Stadtvertretervorsteherin gewählt.
Der Heiligendamm-Beirat beschließt unabhängig davon am 17. Januar, die Baugenehmigung in ein Verhandlungsszenario aufzunehmen, der ECH also die Baugenehmigung nur wiederzugeben, wenn sie den Stichweg baut. Als Alternative droht man die Enteignung an. Die Ostseesparkasse kündigt an, mit einer Klage gegen Jagdfeld zur Rückzahlung eines 4-Millionen-Kredits ein Zeichen setzen zu wollen. Der Streitwert ist in etwa gleich mit der Grundschuld, auf die Jagdfeld verzichten und die Orangerie zum Verkauf freigeben soll.

 

Der Verkaufspreis von 4 Mio. Euro wird kritisiert, denn die Sanierungskosten der 5.200 qm großen Orangerie beliefen sich auf 17,3 Mio. Euro und von den 50 Mio. Fördergeldern für das Grand Hotel waren 5 Mio. für die Orangerie. Die Landesregierung bürgt mit 4 Mio. Euro für einen Kredit der FUNDUS-Gruppe, sodass der Verkaufspreis gerade einmal die Ansprüche des Landes als einem von vielen Gläubigern abdecken würde. Ende Februar ist dann auch vom Verkauf der Burg die Rede, dies bestätigt die Klinikgruppe jedoch nicht.

Am 22. Januar schaltet sich Professor Stephan Gerhard vom Baltic College in die Diskussion ein und warnt vor einer Zerstückelung des Grand Hotels. Vier Tage später gibt auch Hotelerie-Experte Willy Weiland ein Statement in diese Richtung ab. Bürgerbund-Fraktionschef Hannes Meyer tritt am 23. Januar zurück. Klaus-Peter Behrens rückt für ihn nach, über den Fraktionsvorsitz wird jedoch erst später zu Gunsten von Guido Lex abgestimmt. Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum wird am selben Tag zitiert, dass das Grand Hotel „erstmals im Jahr 2013 eine schwarze Null erwartet“.

Als am 28. Januar noch immer keine Sacharbeit in der zerrütteten Stadtvertreterversammlung möglich ist, fordert Prof. Rolf Kuchenbuch (CDU) Neuwahlen. Die Stadtvertreterversammlung stimmt daraufhin dem Verkauf der Orangerie gegen die Einwände aus dem Bürgerbund zu.

 

Jagdfeld übergibt Ende Januar die Immobiliensparte an seinen Sohn Benedict. Das Unternehmen setzt keine Fonds mehr auf, sondern wird zum klassischen Immobilienunternehmen. Aus der FUNDUS-Gruppe wird die DIG Deutsche Immobiliengesellschaft.

 

Am 12. Februar überträgt die ECH die Vermarktung der Wohnungen in Villa Großfürstin Marie – Perle und den Verkauf der Villen Sporn und Adler sowie des Mariencottages an den Immobilienmakler Engel & Völkers. Die ECH reduziert damit Aufwand und Kosten.

Am 31. Januar fordert Harry Klink (FDP) den Heiligendamm-Beirat auf, Jagdfeld einzuladen. Zugleich fragt er in der Zeitung, „ob Jagdfeld absichtlich ein kulturhistorisch wertvolles Ensemble verfallen lässt“. Jagdfeld ignoriert die von Klink ausgesprochene Art von Einladung. Sein Ziel ist ohnehin, als gleichberechtigtes Mitglied und nicht nur als Gast teilzunehmen.

 

Das Bauamt, dessen Leiter Sass ist, warnt vor dem Einsturz der Villa Eikboom, was Jagdfeld-Sprecher Christian Plöger als „absurd“ zurück weist und auf die vereinbarte Reihenfolge der Sanierung verweist. Sass widerspricht dem, „Villa Eikboom sei davon nicht betroffen und es bestünde Baurecht“. Jagdfeld-Sprecher Christian Plöger weist auch diese Aussagen zurück. Kurz darauf beginnt die ECH mit den vom Denkmalschutz geforderten Sicherungsmaßnahmen u. a. an Villa Adler neben Villa Eikboom.

Stadtvertreter Guido Lex (Bürgerbund) wirft Bürgermeister Thorsten Semrau am 27. Februar Beratungsresistenz vor und will die Wege in Heiligendamm zurück fordern. Die Stadt stellt die B-Pläne 18 (Villenviertel), 19 (Golfplatz) und 30 (Hotelpark) auf den Prüfstand. Der Vorsitzende des Heiligendamm-Beirates Bernd Fischer drängt darauf, B 19 nicht aufzugeben. Jagdfeld-Sprecher Plöger erinnert daran, „dass der Heiligendamm-Beirat keine demokratische Legimitation hat„.

Am 4. April droht Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum mit Klage, wenn die Stadt den Heimfall durchsetzt. 19 Tage später einigt er sich mit der Stadt auf einen Stichweg als Alternative zum Heimfall. Der Bürgerbund kritisiert die Einigung als zu unsicher formuliert und kaum durchsetzbar. Bürgermeister Thorsten Semrau verteidigt die Einigung am 3. Mai mit Hinblick auf die Klagedrohung. Nach Absprache mit Zumbaum ändert die Verwaltung die Beschlussvorlage und fügt ein von Zumbaum selbst erstelltes Rechtsgutachten bei. Guido Lex (Bürgerbund) kritisiert die Beschlussvorlage als „reine Bereitschaftsbekundung, zu deren Durchsetzung man nichts in der Hand hätte„. Er reicht am 6. Mai mit einem eigenen Rechtsgutachten eine Beschlussvorlage ein, die einen Eilantrag zur Einschaltung der Kommunalaufsicht gehen Semrau wegen Untreue beinhaltet. Aus mehreren Fraktionen wird Kritik gegen Lex laut. Sylvia Stracke (FDP) sagt, sie sei „es gewohnt, dass alle die nicht seine Meinung teilen dumm oder unfähig sind“. Im Verlauf der Sitzung erklärt Klaus-Peter Behrens den Austritt aus der Bürgerbund-Fraktion und kritisiert Lex scharf, es sei ein „nicht verarbeitetes Abwahl-Trauma“. Joachim Seehaus (CDU) spricht in diesem Zusammenhang von „Auflösungserscheinungen des Bürgerbundes“, Lex kontert, seine Beschlussvorlage habe „geradezu hysterische Zuckungen ausgelöst“. Der Bürgerbund distanziert sich einige Tage später in einer Pressemitteilung vom Vorgehen Lex‘. Für die Beschlussvorlage stimmen nur Guido Lex und Hannes Roggelin, 15 Stadtvertreter stimmen dagegen und der Rest enthält sich. Die Stadtvertreter verzichten auf den Heimfall zu Gunsten des Stichweges und lehnen drei Änderungsanträge (2 der Linken, eine Bürgerbund) ab. Für den Stichweg existiert keine Grundbucheintragung, was angesichts von 46.000 Euro Anwaltskosten für eine Eintragung auch so akzeptiert wird.

Inzwischen sind alle 100 Interessenten für das Grand Hotel aus der engeren Auswahl abgesprungen. Die Banken geben keine Kredite für Hotels an der deutschen Ostseeküste, schon gar nicht für Heiligendamm.

 

Am 14. März kommt Anno August Jagdfeld nach langem Schweigen in den lokalen Medien erstmals in der Ostsee-Zeitung wieder selbst zu Wort und am 9. Mai verklagt sein Unternehmen den Landkreis wegen Untätigkeit, weil dieser bis zum 2. Januar nicht über den Widerspruch gegen den Entzug der Baugenehmigung für die Perlenkette entschieden hat.

Am 18. Mai wird bekannt, dass die Stadtverwaltung dem Grand Hotel keine Ausschankgenehmigung für die Außengastronomie erteilt. Als Begründung gibt Sachbearbeiterin Kneifel §4 des Gaststättengesetzes an, was jedoch eine eher zweifelhafte Auslegung ist. Wirtschaftsminister Glawe fordert die Stadt auf, die Ausschankgenehmigung zu erteilen, sonst würde er den Landkreis anweisen. Bürgermeister Semrau weist das entschieden zurück und beruft sich auf seine Sachbearbeiterin.

Im Mai erteilen auch die Gemeindevertreter in Wittenbeck dem zur Jagdfeld-Gruppe gehörenden Golfresort eine Absage. Die GRWB will geringfügige Änderungen an baulichen Details zu den 180 Ferienhäusern und dem 175-Zimmer-Hotel vornehmen. Entgegen der Ursprungsplanung sollen die Ferienhäuser zwar kleiner ausfallen, dafür aber nicht in einem separaten Gebiet, sondern quasi direkt am dem Golfplatz stehen. In der Gemeinde regt sich Widerstand zunächst gegen die in den Augen einiger Gemeindevertreter und der Bürgermeisterin nicht auf vertrauensvoller Basis zu Stande gekommenen Änderungswünsche.

 

Ein kleiner Teil – besonders direkte Anwohner – sprechen sich nach generell gegen das seit 2003 geplante Projekt aus. Bürgermeisterin Annette Fink lädt zu einer Informationsrunde ein und erklärt die Pläne von 2003 und die gewünschten und letztlich untersagten Änderungen.

 

Im September will die Gemeinde den im Juli an Stelle einer weggefallenen Übungsbahn eröffneten GoFu-Park (GolfFußball) im Golfresort verbieten, da sie darin eine unrechtmäßige Umnutzung sieht, die beantragt hätte werden müssen. Anwohner beschwerten sich über Lärmbelästigung durch diese Sportart.

 

Am 27. Mai sagt Jagdfeld die zweite Einladung zum Heiligendamm-Beirat ab und schreibt einen langen Brief, in dem er ausführlich seine Sichtweisen und Analysen vorstellt und belegt. Auch von der Kempinski-Gruppe ist ein Schreiben dabei, das die Probleme vor der Einfriedung schildert.
Am 29. Mai präsentiert Jörg Zumbaum als Käufer des Grand Hotels die „Resort Heiligendamm GmbH & Co. KG“.  Das Konsortium gehört zu 10% der Palladio AG und zu 90%der DeDe Holding und wird von Michael Stehr vertreten . Hotelchef wird Peter J. Leitgeb, Holger König wird gekündigt. Die Verbindung zum Berliner „Schrottimmobilienhändler“ Ernst Bär macht den Verantwortlichen Sorgen. Beide Private Equity – Unternehmen sind am Kürfürstendamm in Berlin ansässig und relativ unbekannt.

 

In der Ostsee-Zeitung ist am 29. Mai davon die Rede, dass das Hotel in Eigenregie geführt werden soll und die Umwandlung von Teilen des Hotels in Wohnungen in Erwägung gezogen werden. Hier hätten die Stadtvertreter das letzte Wort. In einer Pressemitteilung zeigt sich Jagdfeld skeptisch und betont diplomatisch:

 

„Wir reichen die Hand für alles, was das Grand Hotel als erstes Haus an der Ostsee und seine regulär 300 Arbeitsplätze sichert“, betonte ECH-Chef Anno August Jagdfeld. Die ECH, ein Unternehmen der Jagdfeld Gruppe, ist direkter Nachbar des Grand Hotels und verfügt über zahlreiche Immobilien und Liegenschaften in Deutschlands erstem Seebad. „Wo sich Zusammenarbeit anbietet und Synergien sinnvoll sind, bieten wir gerne Gespräche an“

 

Weiterhin heißt es in der Pressemitteilung vom 29.05.2013:

 

„Der Unternehmer, der das Grand Hotel Heiligendamm 2003 aus der Taufe hob, betonte aber auch, dass noch keine klaren Aussagen möglich sind, weil der neue Eigentümer noch kein Konzept vorgelegt hat. Für Jagdfeld ist in jedem Fall klar, dass sich an den grundlegenden Erkenntnissen nichts geändert hat: „Wir reichen daher sicher nicht die Hand für eine Zerstückelung des Hotels, etwa durch Umwandlung in Eigentumswohnungen oder in eine Klinik. Das Grand Hotel Heiligendamm kann nur als Ganzes funktionieren und wenn der neue Eigentümer in die dringend erforderlichen saisonverlängernden Maßnahmen investiert. Dann hat Heiligendamm insgesamt eine Chance.“

 

Schon am 1. Juni werden erste Zweifel an den in der Hotelerie und mit Projekten dieser Größe nicht erfahrenen Investoren laut. Derweil ist wieder vom Stichweg die Rede, wobei sich nun abzeichnet, dass die neuen Eigentümer für den Teil des Stichweges ihr Einverständnis geben sollen, der über das Hotelgelände führt, während das letzte Stück über das ECH-Grundstück nach den Vorstellungen des Bürgermeisters Thorsten Semrau per Enteignung gewonnen werden soll.

 

Am 1. Juli wird Tim Hansen erneut Hoteldirektor und Peter Leitgeb Senior Adviser. An diesem Tag soll die Anzahlung von 2,5 Mio. Euro beim Insolvenzverwalter eingehen, aber es herrschen zwischen dem Käufer und dem Insolvenzverwalter unterschiedliche Auffassungen über die Fälligkeit. Der Käufer will die Summe ohne Anzahlung ganz zur Fälligkeit kaufen, wenn im Grundbuch ein Auslassungsvermerk getätigt wurde. Kurz darauf nimmt die Staatsanwaltschaft am 11. Juli Ermittlungen gegen die Unternehmen und einen Notar wegen „einer falschen Finanzierungsbestätigung und Zweifeln an der Zahlungswillig- und fähigkeit“ auf. Sechs Beschuldigten wird banden- und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen.

 

In Schwerin werden Verhandlungen mit unterlegenen Bieters aufgenommen. Auch Investor Per Harald Lökkevik (Yachthafenresidenz Hohe Düne) bekundet sein Interesse. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Betruges im Zusammenhang mit dem Bau der Yachthafenresidenz.

 

Die ECH zeigt sich in einer Pressemitteilung „entsetzt über die aktuellen Entwicklungen“.

Am 22. Juli wird eine Sondersitzung zu Heiligendamm abgesagt und am 24. Juli wird wegen einer Anzeige gegen Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum wegen Untreue ermittelt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, Bieter aussortiert zu haben, wenn sie keine Zustimmung für einen Stichweg gaben.

Zumbaum hat derweil eine Nachfrist bis zum 29. Juli für die Zahlung gestellt, die ebenfalls verstreicht. Am Tag nach Fristverstreichen informiert Zumbaum, am 1. August einen neuen Käufer vorzustellen.

Am 1. August übernimmt der Unternehmensberater Paul Morzynski aus Hannover mit der Grand Hotel Resort GmbH & Co. KG das Grand Hotel.

Die neuen Eigentümer kommen am 29. September in der Ostsee-Zeitung zu Wort. Geschäftsführer Patrick Weber betont, dass Wirtschaftlichkeit nicht ohne Öffnung geht und weist darauf hin, dass sich das Grand Hotel immer um Offenheit bemüht hätte, die Wahrnehmung aber offenbar eine andere war.

Am 21. Oktober hebt die Stadtvertreterversammlung den B-Plan Nr. 18 für Heiligendamm auf. Joachim Seehaus (CDU) weist auf das Risiko einer Klage gegen die Stadt hin und Caroline Brandt (CDU) fordert als Konsequenz auch die Aufhebung des benachbarten B 19, wogegen Harry Klink (FDP) dort Bedarf für den geplanten Golfplatz mit Sporthotel sieht.

Ende Oktober kommen die Planungen in Heiligendamm dadurch zum Erliegen, dass Strandzentrums-Investor Klaus König ein Normenkontrollverfahren für die B-Pläne in Heiligendamm erwirkt. Bestehende Planungen sind zunächst nicht tangiert, das Strandversorgungs-Projekt von Ralf Goedeke und der Bau einer Sanitäranlage können jedoch dadurch ins Stocken geraten.

Am 22. Oktober steht in der Ostsee-Zeitung zu lesen, Morzynski hätte Jagdfeld Angebote gemacht, u. a. den Abschluss eines Betreibervertrages für die Perlenkette und den Kauf von drei Villen. Jagdfeld-Pressesprecher Christian Plöger dementiert Kaufangebote und lehnt den Verkauf von unsanierten Villen kategorisch ab, da die ECH kraft ihrer Geschäftstätigkeit die Sanierung selbst realisieren will. Ein Betreibervertrag sei aber in Vorbereitung.

 

Am 5. Dezember entscheidet das Verwaltungsgericht Schwerin in den Klagen der ECH gegen den Entzug der Baugenehmigungen für die Perlenkette durch den Landkreis Rostock zu Gunsten der ECH. Der Landkreis hat die Baugenehmigungen zu Unrecht entzogen. Die Entscheidung wurde von Fachleuten so erwartet, nichtsdestotrotz ließ der Landkreis es auf den Gerichtstermin ankommen und belastete den Steuerzahler dadurch mit 50.000 Euro an Kosten, eventuell folgende Schadenersatzklagen nicht mit eingerechnet. Der Landkreis kündigt an, Berufung vor dem Oberverwaltungsgericht Greifswald zu prüfen und sorgt damit für Entsetzen bei den steuerpflichtigen Bürgern.
 

Strandversorgung / Strandzentrum

 

Das Strandzentrum westlich des Golfteiches bleibt in der Warteschleife. Klaus König plant eine um 1,5 Meter höhere Bebauung, als im Bebauungsplan erlaubt, weil er eine Dachterrasse mit Meerblick realisieren will. Für den Mehraufwand von 600.000 Euro würde ihm das Land Fördermittel zur Verfügung stellen, die er gar nicht zwingend in das Haus, sondern lieber in eine kleine Seebrücke davor investiert sehen will. Der Landkreis kann jedoch den Bau nicht genehmigen, weil die Stadt den B-Plan nicht ändern will.

 

Die Linke ist gegen eine höhere Bebauung und Bauamtsleiter Sass zweifelt sogar generell an der Bebaubarkeit des Grundstücks. König bietet an, die Kosten für die Änderung des B-Planers selbst zu tragen, aber die Stadtvertreter verwehren sich dagegen mit der Begründung, nicht den B-Plan zu ändern, nur weil ein Investor das wolle.

 

Im Mai verklagt Investor Klaus König den Landkreis als Genehmigungsbehörde. Daraufhin muss ein Normenkontrollverfahren für den B-Plan gestartet werden, während dessen keine Genehmigungen für mehr erteilt werden dürfen. Bestehende Genehmigungen bleiben unberührt. Auch gegen die Strandversorgung Goedeckes klagt König, diese Klage wird aber abgewiesen.

 

Die Stadt blockiert daraufhin endgültig die B-Plan-Änderung.
Investor Klaus König bietet im September an, die etwa 1.500 Euro Kosten für die Änderung des B-Planes Nr. 25 selbst zu tragen und erhält dafür Unterstützung vom FDP-Stadtvertreter Harry Klink. Die anderen Stadtvertreter gehen auf das Angebot nicht ein.

 

Am 15. Oktober wird bekannt, dass das „Café am Golfteich“ (Hopfgartensches Haus) in Heiligendamm einem Hotelneubau weichen soll. Details werden zunächst nicht bekannt.

 

Im Dezember werden die vier Fundamente für die Strandversorgung von Ralf Goedecke durch Unbekannte zerstört. In diesem Zusammenhang wird bekannt, dass er statt des ursprünglich geplanten wellenförmigen Gebäudes vier Einzelgebäude plant. Goedecke hofft, diese nicht genehmigen zu müssen, da eine Genehmigung auf Grund des von König verursachten Normenkontrollverfahrens nicht aussichtsreich ist. Laut seiner Aussage hat ihm die Sachgebietsleiterin mitgeteilt, dass die von ihm geplante Variante ohne Genehmigung gebaut werden könne. Der Landkreis weist jedoch Mitte Dezember  darauf hin, dass auch die geplante Variante entgegen der Aussage der Mitarbeiterin genehmigungspflichtig ist. So bleibt auch die von Goedecke geplante Alternative in diesem Jahr ohne Chance auf Realisierung. Aus der Stadtvertretung gibt es Kritik an dieser Variante. Tom Wosar (Tourismusbund) erinnert daran, dass dort eigentlich etwas größeres und optisch ansprechenderes geplant war. Goedecke muss bis Juni 2014 eine Strandversorgung eröffnen, sonst wird der Pachtvertrag ungültig. Goedecke sieht sich als Opfer: „Seit Jahren wird auf mich eingeprügelt. Ich könnte mal etwas Rückendeckung gebrauchen.“
 

Kammerhof

 

Die Stadt gibt im Mai die Ferienpark-Pläne auf dem Kammerhof auf, nachdem die Planungsgruppe Gieseke Havers erfolglos blieb. SPD und CDU wollen verschiedene Optionen prüfen, die Fläche nicht nur als Bauland zum Wohnen auszuweisen. Inzwischen beginnt die Erschließung der Straße Am Nettelbruch im B11-Areal. 41 Grundstücke sind im Juni reserviert und 35 noch zu haben.
 

Moorbad

 

Am 9. Januar fordert Bürgermeister Thorsten Semrau (parteilos) den Landrat zum Handeln beim Stahlbad auf. Reinhard Wiese taucht in den Dokumenten des Unternehmens nicht mehr auf. Die Auskunftei Creditreform teilt mit, dass das Unternehmen VPM mit neuem Firmensitz und neuem Geschäftsführer Günter Schmidt angemeldet ist. Die Stadt plant am 22. Januar eine Umzäunung des Geländes zur Sicherung und eine Refinanzierung der Kosten durch den Verkauf von Werbeplätzen. Es entsteht eine Diskussion um eine Ersatzvornahme.

 

Die Frist bis zum 6. Februar zur Sicherung durch den Eigentümer lässt dieser verstreichen und die Nachfrist zum 11. Februar ebenso. An diesem Tag jedoch ist Reinhard Wiese anwesend und will noch im Februar neue Pläne vorstellen. Mit einem Kröpeliner Unternehmen will er sich zur Umzäunung einigen und einen Termin mit der Denkmalschutzbehörde machen. Er sagt, dass er „hofft, die Kurve zu kriegen“, spricht aber auch von Problemen mit dem Käufer und sieht eine Mitschuld beim Landkreis. Nach dem Teilabriss müsste er seiner Auffassung zu Folge „alles platt machen“.

 

Am 26. Februar wird mit dem Bau eines Holzzaunes um das Moorbad begonnen. Am Termin im Wirtschaftsausschuss nimmt Reinhard Wiese jedoch nicht teil und stellt nicht wie angekündigt neue Pläne vor. Am 9. Juni rät der Landkreis der Stadt, einen Abrissantrag für das Moorbad zu stellen. Das Rathaus reagiert mit Entsetzen und lehnt ab. Der einfarbige Holzzaun wird am 25. Juni von 14 Jugendlichen der Jugendkunstschule mit einer Abbildung besprüht.

Im September beantragt die Stadt einen Titel im Grundbuch des Moorbades.

 

Am 19. Oktober wird bekannt, dass sie mit einer Sicherungshypothek im fünfstelligen Bereich im Grundbuch eingetragen ist und auch ein Mahnverfahren wegen Steuerschulden gegen den Eigentümer läuft. Die Stadt will die Zwangsversteigerung beantragen.
 

Jugendherberge

 

Bei der Jugendherberge zeichnet sich ein Kompromiss ab: Das Forstamt erlaubt die Nutzung auch ohne B-Plan, da sich das Grundstück im Sanierungsgebiet befindet und ein öffentliches Interesse am Erhalt nachweisbar ist. Die Stadt muss einen 10 Meter breiten Streifen des Waldes in einen Pak umwandelt und fünffach Ersatzpflanzungen an anderer Stelle vornehmen und sie muss die Neben- und Anbauten abreißen, womit sie sogleich mit Hilfe von 25.000 Euro aus Fördermitteln beginnt. In Frage kommen nur ein Jugendhotel, eine Kinderpension oder – als Favorit der Stadtverwaltung – ein Ausflugslokal. Damit schafft das Forstamt einen Präzedenzfall. Anfang November wird die Ruine bundesweit zum Verkauf ausgeschrieben. Die Gemeinde muss versuchen, das Areal zum Verkehrswert zu verkaufen; mit Gewinnen rechnet sie nicht.

 

 

Chemiefabrik

 

In Sachen Chemiefabrik ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Unternehmer aus der Nachbarschaft. Eine Komplizin hatte gegen die Eigentümerin der Chemischen Werke Bad Doberan, Bridget Lotz, eine Zwangsversteigerung erschlichen, weil diese ihr angeblich Geld schulde und nicht erreichbar sei. Die fraglichen Rechnungen und Mahnungen  gingen jedoch absichtlich nach Walkenhagen, wo ein Geschäftsmann sich als Vertretungsberechtigter ausgab. Eine Rechtspflegerin hatte Zweifel und nahm Kontakt zu Lotz auf. Sie schaltete einen Rechtsanwalt ein.

 

Es hatte in 2012 einen ähnlichen Fall gegeben. Damals erwirkte derselbe Nachbar ein Versäumnisurteil gegen Lotz, weil sie angeblich nicht auffindbar war und erreicht die Einbestellung eines Notgeschäftsführers, was oft Vorstufe einer Zwangsversteigerung ist, über die wiederum Dritte an das Grundstück kommen können. Währenddessen drängt das StALU auf den Verkauf der Brache. Lotz stimmt im Februar zu und das StaLU fordert von der Stadt ein Bekenntnis, denn sie hat Interessenten. Die Stadt müsste in Vorleistung gehen, könnte dann aber gleich weiter verkaufen.

 

Bürgermeister Thorsten Semrau äußert öffentlich Misstrauen und stuft die Sanierung der 90 Meter langen Mozartstraße als vorrangig ein. Im August muss der Landkreis schließlich einen neuen Nutzer für die Industriebrache suchen.
Kino

 

Das Kamp-Theater plant, Filmnächte und Schulkinotage einzuführen.
Für den Kamp soll eine Beschallung eingeführt werden, weil Erfahrungen (z.B. an Bahnhöfen) gezeigt haben, dass klassische Musik gegen „Herumlungern“ hilft. Man hofft, so das Problem mit den „Trinkern auf dem Kamp“ zu lösen. Für das Kampfest wird die Rostocker Agentur Goliath Entertainment beauftragt, sie sucht Vorschläge für das Fest.
 

Amtsgericht und Kreisbehörden

 

Bürgermeister Thorsten Semrau fordert im Februar den Landkreis auf, die Bahnquerung am Stülower Weg zu erneuern und fordert als Reaktion auf den Beschluss aus Schwerin zur Schließung des Amtsgerichts das Land auf, eine Landesbehörde oder Berufsschule in das Gebäude der Kreisverwaltung zu verlegen. Im Juli spricht er in Schwerin vor dem Landtag gegen die Schließung des Amtsgerichts.

 

Am 10. Oktober wird die endgültige Entscheidung zur Schließung des Amtsgerichts in Bad Doberan bekannt gegeben. Bürgermeister Thorsten Semrau (parteilos) bittet die SPD-Politikerin Stefanie Drese um Hilfe. Auch in der Kreisverwaltung kommt es zu weiteren Verlegungen. Das Sachgebiet KITA-Förderung zieht nach Güstrow um, die sechs frei werdenden Räume werden aber zunächst vom Sozialamt belegt. Die Stadt befürchtet ein Aus als Verwaltungsnebenstelle, aber Vize-Landrat Wolfgang Kraatz rechnet vor, dass ein Neubau in Güstrow mehr kosten würde, als der Verkauf der Liegenschaft in Bad Doberan an Einnahmen bringen würde. Er versichert, das Kreistagsgebäude in Bad Doberan halten zu wollen.
 

Ehm-Welk-Haus

 

Im Mai kommt die Idee auf, das Ehm-Welk-Haus zum Jugendclub zu machen, weil Welk in seinem Nachlass die Unterstützung Jugendlicher will und das Haus vor dem Aus steht. Nur 700 Besucher zieht die Wirkungsstätte des Dichters im Jahr an uns mit 73 Euro Zuschuss pro Gast wird die Stadtkasse belastet. Der Verein des Ehm-Welk-Hauses und die FDP sind dagegen und schlagen den Bauhof vor, wogegen Bürgeramtsleiter Kukla aber dessen ungewisse Zukunft hält.  Am 26. August zugleich beschließen die Stadtvertreter die teilweise Schließung des Ehm-Welk-Hauses.

 

 

Markt-Dreieck

 

Die dreieckige Brache am Markt bleibt unbebaut, die Vermarktung der Wohn- und Gewerbeflächen für das Doberaner Marktquartier läuft jedoch und das Baustellenschild steht seit der Jahresmitte.

 

 

Klosterareal

 

Für die Wirtschaftshausruine werden im September drei mögliche Investoren genannt. Die Ruine soll öffentlich ausgeschrieben werden.

 

Der ehemalige Bauhof soll im Rahmen der Verschönerung des Klosterareals verschönert werden. Die Stadtverwaltung stellt sich verschiedene Nutzungen vor, zuletzt soll die WIG die Gebäude übernehmen. Neben- und Anbauten und die Betonflächen werden ab Oktober abgerissen, wofür 50.000 Euro veranschlagt sind.  Insgesamt wird die Sanierung 1,2 Mio. Euro kosten.

 

Bürgermeister Thorsten Semrau (parteilos) und Bauamtsleiter Norbert Sass werben Mitte Oktober für den Verkauf des Areals an die WIG. Die Stadt sei selbst nicht in der Lage, das Areal zu entwickeln und brauche die Kapazitäten des Bauamtes für andere Projekte. Die Stadtvertreter Harry Klink (FDP) und Klaus-Peter Behrens (Bürgerbund) werben für eine schnelle Entscheidung. Viele andere Stadtvertreter bewerten das Risiko als zu groß und den schnellen Verkauf als Hindernis bei einer Entwicklung eines Gesamtkonzepts. Guido Lex (UDI) fordert eine gemeinsame Entwicklung von Stadt und WIG, Monika Schneider (Linke) hält das Konzept aus dem Rathaus nicht für tragbar und Birgit Mersjann (SPD) stellt klar, dass erst ein Konzept her muss und dann abgestimmt werden kann.

 

WIG-Aufsichtsratschef und Stadtvertreter Jochen Arenz verweist auf das Risiko, das am Ende zu Lasten der Mieter geht und auf die jetzt durch den Ostseewohnpark und die Kammerhof-Entwicklung schon voll ausgereizten Personalkapazitäten bei der WIG. Auch sei nicht sicher, ob das Vorhaben mit der Satzung vereinbar ist. WIG-Geschäftsführer Arno Gutzmer stellt klar, dass es sich für das Unternehmen rechnen muss, sonst packe man es gar nicht erst an. Das Unternehmen musste bereits Instandhaltungsmaßnahmen verschieben, um die Sanierung leer stehender Gebäude bezahlen zu können und rechnet bereits jetzt mit Instandhaltungskosten von einer Million Euro pro Jahr.

 

 

Weltkulturerbe-Bewerbung des Münsters

 

Radovan Bocek macht professionelle Fotos für die Weltkulturerbe-Bewerbung des Münsters, sodass am 15. Januar ein neuer Antrag für das Weltkulturerbe des Münsters nach einheitlichen Standards erstellt werden kann. Das Kloster Logum will mit dem Münster kooperieren. Eine Kooperation Logums mit Pelplin war bisher erfolglos. Der Vize-Fraktionschef der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, löst Martina Bunge als Zuständige/r für die Belange der Menschen in Bad Doberan ab und sagt seine Unterstützung bei der Weltkulturerbe-Bewerbung zu.

 

Im September wird Kritik am Marketing der Stadt zum Weltkulturerbe laut und darauf hingewiesen, dass Schwerin besser da steht. Die Stadt stellt nun Gelder zur Verfügung, um mit Schauwänden, Bannern, Tafeln und Broschüren auf die Weltkulturerbe-Bewerbung aufmerksam zu machen. Der Landkreis stellt seine Fachleute zur Verfügung. Auch über Bürgerbeteiligung wird nachgedacht.

 

Die Klostertage stehen diesmal im Zeichen des Weltkulturerbes. Bad Doberan wirbt in Pelplin und besucht dort eine Konferenz und einen Klostermarkt. Kustos Martin Heider stellt in der Diözesanbibliothek die europäische Backsteinroute vor. Norbert Huschner von der Abteilung für Weltkulturerbe und Stadtentwicklung in Wismar sagt der Stadt seine Hilfe zu. Der Klosterverein hat 5.000 Euro auf dem Spendenkonto.

Das Münster startet am 10. Oktober eine Wanderschau. Zu den Stationen gehören das Schweriner Schloss und die Partnerstadt Bad Schwartau.

Auch der Kreistag bekennt sich Anfang Dezember zur Weltkulturerbe-Bewerbung. In einer gemeinsamen Willensbekundung aller Fraktionen fordert er das Land auf, alles zu tun, damit Bad Doberan den Titel erhält.

 

 

 

Politik und Verwaltung

 

Die Idee des Stadtvertreters Harry Klink (FDP), den im Gewerbegebiet nicht angenommenen Jugendclub im geplanten Neubau des rechten Flügels der Kamp-Schule unterzubringen, wird vom Schulausschuss abgelehnt, da keine Räume übrig und keine Umplanungen möglich seien, sonst würden Fördermittel verloren gehen. Der Minister verneint diese Befürchtung, trotzdem hält der Ausschuss an der Ablehnung fest. Die Stadt will den Jugendclub in Eigenregie führen und eine neue Bleibe suchen.

 

Die Stadtverwaltung plant erneut an der Aufwertung der Klosterruine und will die Brauerei wie 1922 wiederherstellen.

 

Stadtvertreter Jochen Arenz (parteilos) fordert, einen Spielplatz auf dem Kammerhof zu berücksichtigen. Eine Beschlussvorlage zum Rauchverbot am Strand von Jochen Arenz wird mit 9:9:4 abgelehnt.

 

Die Stadtvertreter beschließen, auf Geld zu verzichten. Statt 127,80 Euro wollen sie nur 125 Euro beziehen und der Stadtvertretervorsteher auf 30% pro Jahr verzichten.

 

Die CDU und Gewerbetreibende wollen den Markt wieder zum Parkplatz umfunktionieren.

Von 1.366 Lesern der Ostsee-Zeitung lehnen das 68% Ende September ab.

 

Die SPD und Einzelkandidat Jochen Arenz wollen die gemeinsame Finanzuniversiät der Nordländer aus Güstrow abwerben. Bisher ist diese bei der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern eingemietet, diese aber muss den aktuellen Prognosen Zu Folge weiter wachsen, sodass Bad Doberan der Akademie Räume anbieten könne. Davon würden auch WIG und AWG profitieren, denn die 120 Studenten bräuchten eine neue Bleibe. Bürgermeister Thorsten Semrau (parteilos) sieht die Kaufkraft der Studenten als Vorteil, Jochen Arenz nennt als Standortbeispiele für die Akademie die Räume des Amtsgerichts für Verwaltung, Archiv und Bibliothek und die Hörsäle Gruppen- und Lernräume in der Lessingschule. Die dazu nötigen Umbauten wären billiger als ein Neubau in Güstrow. Das Innenministerium dämpft die Euphorie: Bad Doberan wäre nicht automatisch Ersatz-Standort für Güstrow.

 

Für die Goethestraße wird von Anwohnern und Stadtvertretern Tempo 30 gefordert.

Am 6. Mai wird das Tempolimit jedoch mit 9:9:5 Stimmen abgelehnt, worauf 447 Unterschriften für das Tempolimit gesammelt und überreicht werden. Nun ist sogar Tempo 20 für die ganze Stadt im Gespräch und Guido Lex fordert den Bau einer Umgehungsstraße.

 

 

Der Beschluss zur Änderung der Kurtaxverordnung wird am 26. August verschoben. Die Stadtvertreter beschließen am 21. Oktober die Änderung der Kurtaxen-Verordnung, mit der sich die Stadt u. a. durch den Wegfall von Vergünstigungen und die Anpassung von Beiträgen 93.000 Euro Mehreinnahmen erhofft. In der Sitzung kommt es zum Eklat, als Klaus-Peter Behrens (Bürgerbund) Guido Lex (UDI, vorher Bürgerbund) vorwirft, ihn bespitzelt zu haben.

 

Der Landkreis Rostock rechnet bis Ende 2016 mit einem Defizit von 18,7 Mio. Euro im Ergebnishaushalt und 55,2 Mio. im Finanzhaushalt. Darum errechnet der Landkreis die Werte seiner Liegenschaften, um sie ggf. veräußern zu können. Das Gebäude der Kreisverwaltung in Bad Doberan wird auf 969.300 Euro beziffert und der Park am Krankenhaus mit 430.000 Euro. Der Wert der Volkshochschule ist offen, da diese umziehen soll. Der Landkreis will die Volkshochschulen zusammenführen. Leiterin soll Ulla Golombek bleiben.

Das Rathaus schafft für den Bauhof Technik an, mit der sich Arbeiten verrichten lassen, für die bisher menschliche Arbeitskraft nötig war. Da der Bauhof zu wenig Personal hat, soll verstärkt neue Technik zum Einsatz kommen.
 

Ortsumgehung Bad Doberan

 

Im Juni meldet das Land die zu realisierenden Verkehrsprojekte nach Berlin. Da sich Bad Doberan schon 2006 gegen eine Umgehungsstraße ausgesprochen hatte und mehrere Versuche von Harry Klink (FDP) und Guido Lex (Bürgerbund, jetzt UDI) zur Diskussion des Themas scheiterten, meldete Bad Doberan keinen Bedarf.

 

Harry Klink bringt im Dezember eine Dringlichkeitsvorlage ein, welche dafür sorgen soll, dass die Umgehungsstraße im Bundesverkehrswegeplan wieder aufgenommen wird. Das müsse bis zum 31. Dezember geschehen, ansonsten würde sie nicht mehr berücksichtigt. Am 11. Dezember beschließen die Stadtvertreter mit 15 zu 4 Stimmen, beim Land für den Bau einer Umgehungsstraße zu beantragen. Zur Auswahl stehen eine 8,7 Kilometer lange und 28 Mio. Euro teure Nordumgehung über Bartenshagen (zu Parkentin), Walkenhagen, Vorder-Bollhagen (beide zu Bad Doberan), Brodhagen (zu Steffenshagen) und Reddelich und eine 7,5 Kilometer lange und 25 Mio. Euro teure Südvariante über Bartenshagen (zu Parkentin), Althof (zu Bad Doberan), Hohenfelde, Stülow, Glashagen (beide zu Retschow) und Reddelich. Die Umland-Gemeinden kündigen Widerstand an und die Bürgerinitiative gegen die geplante Südumgehung nimmt ihre Arbeit wieder auf. Die Bürgermeister Gabriele Kalweit (Bartenshagen-Parkentin),  Karlheinz Siewert (Hohenfelde) und Klaus Schoppmeyer (Retschow) nehmen öffentlich Stellung gegen die Trassenführung der Umgehungsstraße durch ihre Gemeinden. Von 2.607 Teilnehmern einer Umfrage in der Ostsee-Zeitung lehnen 1.990 die Umgehungsstraße ab und 601 befürworten sie. Einige Stadtvertreter verteidigen ihre Entscheidung damit, dass sie noch nicht den Bau einer Umgehungsstraße entschieden hätten, sondern nur nicht generell darauf verzichten wollen. In Schwerin hält man sich zum anbahnenden Streit zwischen Entscheidern und Leidtragenden diplomatisch zurück.

 

 

Wahlen zum Deutschen Bundestag

 

Am 22. August finden die Bundestagswahl und die Wahlen zum Landrat im Landkreis Rostock statt. In Berlin gewinnt die CDU mit Angela Merkel 41,7% der Stimmen. Die SPD mit dem Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück kommt auf 25,6%, die Linke wird mit 8,5% erstmals drittstärkste Kraft, gefolgt von den Grünen mit 8,4%. Die FDP scheitert an der 5%-Hürde. In Mecklenburg-Vorpommern gewinnt die CDU alle Wahlkreise und für den Landkreis Rostock ziehen Karin Strenz (Bezirk 13) und Peter Stein (Bezirk 14) in den Bundestag ein.
 

Wahlen zum Landrat

In Güstrow müssen Katy Hoffmeister (CDU) und Sebastian Constien (SPD) zur Stichwahl am 6. Oktober antreten. Während Hoffmeister im ersten Wahlgang mit 11.000 Stimmen bei 38% gegen Constien mit 28,6% einen klaren Vorsprung hatte, verlor sie in der Stichwahl mit 49,3% knapp gegen Constien (50,7%), der somit neuer Landrat wird und am 13. November das Amt antritt.
 

Wahlen zur Stadtvertreterversammlung

 

Am 4. Juni wird vom Oberverwaltungsgericht Greifswald die Kommunalwahl 2009 für ungültig erklärt. Die Stadtvertretung muss die Wahl offiziell für ungültig erklären und noch im selben Jahr Neuwahlen durchführen. Diese finden am 17. November statt. Es treten 83 Kandidaten an (10 Wählergruppen und ein Einzelkandidat).

 

Der Handwerker- und Gewerbeverein (HGV) steht wegen Mitgliederschwund vor dem Aus. Er organisiert sich neu und öffnet sich für weitere Interessen, wie z.B. die Sportler der Stadt. Zur Wahl tritt er an unter dem Namen Handwerk & Gewerbe Plus (HGP). Die CDU macht Stephan Krauleidis zum Vorsitzenden und Listenplatzersten und die SPD dasselbe mit Birgit Mersjann. Innerhalb des Bürgerbundes gibt es Streit um Guido Lex und Hannes Roggelin, am Ende treten beide aus und gründen am 8. August eine eigene Wählergemeinschaft Unabhängige Doberaner Initiative mit zunächst 15 Mitgliedern. Der Bürgerbund wählt Heike Ohde zur Vorsitzenden, nominiert aber Klaus-Peter Behrens als Listenplatzersten.

 

Für die Kommunalwahlen am 17. November müssen die Vorder Bollhäger in Heiligendamm wählen, weil das Gut Vorder Bollhagen die bisher dafür genutzten Räume wegen Eigenbedarf nicht zur Verfügung stellt.

 

 

Die Ergebnisse:

 

9.855 Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung: 3.544 Wähler (36%)

CDU: 1.225 Stimmen (11,82%)
3 Sitze (gleichbleibend, einen Sitzverlust durch das Ausscheiden des später in die Fraktion eingetretenen Einzelkandidaten Rolf O. Kuchenbuch)

 

Die Linke: 1.488 Stimmen (14,36%)
3 Sitze (einen Sitz Verlust)

 

SPD: 1.545 Stimmen (14,91%)
4 Sitze (unverändert)

 

FDP: 478 Stimmen (4,61%)
1 Sitz (ein Sitz Verlust)

 

NPD: 362 Stimmen (3,49%)
1 Sitz (ein Sitz Verlust)

 

Bürgerbund: 1.160 Stimmen (11,19%)
3 Sitze (unverändert)

 

Handwerk & Gewerbe Plus: 710 Stimmen (6,85%)
2 Sitze (unverändert – zuvor HGV)

 

Rentnerpartei: 141 Stimmen (1,36%)
kein Sitz (erstmals angetreten)

 

Tourismus-Bund: 660 Stimmen (6,37%)
2 Sitze (erstmals angetreten)

 

Unabhängige Doberaner Initiative: 1.347 Stimmen (13,00%)
3 Sitze (erstmals angetreten)

 

Jochen Arenz: 1.248 Stimmen (12,05)
3 Sitze, faktisch aber nur einen (unverändert)

Wieder in die Stadtvertretung ziehen 14 Stadtvertreter ein:

 

Stephan Krauleidis, Caroline Brandt, Joachim Seehaus (alle CDU), Gerlinde Heimann, Monika Schneider (beide Linke), Birgit Mersjann, Burkhard Scheffler, Gebhard Zeug (alle SPD), Harry Klink (FDP), Dirk Susemihl (NPD), Herbert Baor (HGP, vorher HGV), Guido Lex, Hannes Roggelin (beide UDI, vorher Bürgerbund), Jochen Arenz.

 

Neu in die Stadtvertretung ziehen 9 Stadtvertreter neu ein:

 

Nico Arndt (Linke), Hartmut Polzin (SPD), Ulrich Ludwig, Alfred Mielke, Karin Schwede (alle Bürgerbund), Andreas Jahncke (HGP), Tillmann Hahn, Tom Wosar (beide Tourismus-Bund / Wosar war sachkundiger Bürger), Prof. Dr. Thomas Römbild (UDI)

 

Aus der Stadtvertretung scheiden 9 Stadtvertreter aus:

 

Prof. Rolf O. Kuchenbuch (CDU), Ulrich Baltzer (SPD), Sylvia Stracke (FDP), Dirk Bethke (NPD), Klaus-Peter Behrens (Bürgerbund / Nachrücker für Hannes Meyer), Wolfgang Hensel (HGP), Arnold Scholz, Friedrich Keding (beide Linke), Heinz Keuer (Grüne, zuletzt Bürgerbund)

 

Als Stadtvertretervorsteher werden die Amtsinhaberin Gerlinde Heimann (Linke), der ehemalige Bürgermeister Hartmut Polzin (SPD), der CDU-Fraktionschef Stephan  Krauleidis, das UDI-Mitglied Hannes Roggelin und der Stadtvertreter mit den meisten Wählerstimmen Jochen Arenz (parteilos) gehandelt. Gerlinde Heimann möchte nicht, dass die Wahl zum Politikum wird und verzichtet zu Gunsten von Stephan Krauleidis.

 

Auf der konstituierenden Sitzung am 9. Dezember erhält Stephan Krauleidis meisten Stimmen und wird Stadtvertretervorsteher. Seine Stellvertreter werden Hannes Roggelin (UDI) und Ulrich Ludwig (Bürgerbund). Bei der Sitzung kommt es zum Eklat: Keine Fraktion will mit FDP-Chef Harry Klink kooperieren. Er wirft dem Tourismusbund daraufhin Nähe zur NPD vor. Wosar und Hahn sollen gedroht haben, zur NPD zu gehen, wenn er nicht mit ihnen kooperieren würde. Herbert Baor vom HGP kritisiert Klink, er habe doch selbst am Telefon gesagt, wenn Baor nicht kooperiere, ginge er zur NPD. Auch in einer SMS an andere Stadtvertreter habe Klink angedeutet „Da keiner mit mir koalieren will, mache ich das Unmögliche wahr. Die Nicht-Demokraten werden mit nicht-demokratischen Mitteln gestoppt“ zitiert die Ostsee-Zeitung Klinks SMS. Dieser rechtfertigt sich, das sei nur eine Drohung gewesen, die NPD hätte ihn gefragt, aber er nicht reagiert. Klink blieb bei den Ausschuss-Besetzungen in der Vorwoche außen vor, da er als alleiniger Stadtvertreter der FDP keine Fraktion bilden und somit keinen Ausschuss besetzen kann.

 

Norbert Sass wird als 1. Stellvertreter des Bürgermeisters und Gerhard Kukla als 2. Stellvertreter des Bürgermeisters jeweils mit 20 von 22 Stimmen bestätigt.

 

 

Haushaltssperre zu Weihnachten

 

Am 19. November sperrt Bürgermeister Thorsten Semrau (parteilos) den Haushalt. Nur noch gesetzlich oder vertraglich verpflichtende Ausgaben dürfen ohne seine Genehmigung getätigt werden, alle anderen Aufträge dürfen nur noch von Semrau und Sass ausgelöst werden. Der Bürgermeister will damit verhindern, dass das sich wegen ausbleibender Zahlungen im Minus befindliche Konto am Jahresende mit einem Minus schließt. Für das Jahr 2014 werden die geplanten Investitionen nach Priorität und Finanzierbarkeit zusammengestrichen.

 

 

Schlussstrich unter Streit um Bürgermeister Polzins Kampschule-Vergleich

 

Im Zusammenhang mit der Sanierung der Kampschule zog der damals amtierende Bürgermeister Hartmut Polzin (SPD) wegen falsch verbauter Fenster gegen das Ingenieurbüro vor Gericht und einigte sich in einem Vergleich auf die Zahlung von 30.000 Euro für den Einbau neuer Fenster. Weil die Stadtvertreter an dieser Entscheidung nicht beteiligt wurden, starteten sie ein Disziplinarverfahren gegen Polzin, das Ende August eingestellt wird, was am 10. September bekannt gegeben wird. Am 23. Dezember soll die Stadtvertretung über eine Schadenersatzklage gegen Polzin abstimmen, die 180.000 Euro fordern solle. Die Stadtvertreter beschließen mit 10 zu 7 Stimmen, von der Schadenersatzklage abzusehen und ziehen damit einen Schlussstrich unter dieses Thema.

 

 

Stadtentwicklung und Baugeschehen

 

Auf dem Buchenberg organisiert Stadtvertreter Jochen Arenz (parteilos) einen Subbotnik zur Verschönerung des Stadtteils. Die AWG beteiligt sich und sponsert zwei Bänke. Für die Spielplätze sucht man nach Patenschaften. Der Lions Club spendet im Rahmen seiner Förderung der Klasse 2000 Apfel-, Kirsch-, Pflaumen- und Birnenbäume für den Schulgarten.

 

Weiterhin wird am 26. August durch die Stadtvertretung die Entfernung einer Baumreihe zu Gunsten eines neuen Parkplatzes auf dem Buchenberg beschlossen. Der ZvK investiert 500.000 Euro in die Verlegung neuer Regen- und Abwasserleitungen.

 

Die Stadt plant die Errichtung eines Wertstoffhofes im Gewerbegebiet „Eikboom“. Der Kreistag entscheidet im Dezember darüber, ob das Projekt bis 2015 realisiert werden darf.

 

In Vorder Bollhagen ist erstmals wieder ein Wohngebiet in Planung. Auf dem Gelände der Norika soll ein Wohngebiet entstehen, das den Namen der Norika-Kartoffel Gala tragen soll. 8-10 Häuser können auf dem Grundstück entstehen. Bauamtsleiter Sass betont bei der Vorstellung, dass es keine Nähe des Projekts zu Jagdfeld gibt.
Harald Frehse beginnt im Februar mit der Sanierung des alten Rathauses. Es entstehen 6 Wohneinheiten, davon drei im Dachgeschoss, sowie Gewebeeinheiten. Er verhandelt mit Fleischerei Hackendahl und Hörgeräte Wockenfuß. Auf dem Kammerhof wird im März die Kaufhalle abgerissen und gegenüber des Heizkraftwerkes entsteht die KITA Kunstvilla des Institutes Lernen und Leben Rostock.

Am 29. April beginnt die lang ersehnte Sanierung der 2011 eingestürzten Brücke in der Fritz-Reuter-Straße durch das StALU. Am 2. Juli wird sie wieder für den Verkehr freigegeben.

Die ehemalige Ernst-Schneller-Schule wird ab April zwecks Umbau zurück gebaut. Die Brüstung des Kamps wird erstmals seit 1975 ersetzt.

Am 14. Mai beginnt die Sanierung des Amtshauses mit einer Entrümpelungsaktion in Eigenleistung. Das Haus wird für die Bauarbeiten verhüllt und ab 9. Juni saniert. Es kommt zu unerwarteten Problemen, so stürzt im September die Südwand um und später fallen Teile der Fassade um. Der Zustand des Fundaments erweist sich als schlechter, als angenommen. Alte Schwellen müssen entfernt werden, weil sie verfault sind, neues Holz kommt aber nicht in Frage, weil es zu frisch ist und arbeitet. So muss ein Fachhändler geeignetes Holz besorgen. Die Kosten sollen nun statt bei den bisher veranschlagten 2,6 Mio. bei 3 Mio. Euro liegen. Der Klosterverein eröffnet unterdessen den seit 2011 bestehenden Jugendtreff „Stall“ nach Sanierung des Hauses wieder.

 

Am 8. Juni wird der erste Bauabschnitt des Saisonparkplatzes „Am Heiligen Damm“ fertig gestellt. Insgesamt werden 570.000 Euro für den Schotterparkplatz verbaut. Da davon 477.000 Euro aus Fördermitteln stammen, ist der Parkplatz im ersten Jahr kostenlos. Gleich nach der Eröffnung wird die Fläche bei Strandwetter bis auf die letzten Lücken gefüllt, wobei die Autos wegen fehlender Markierungen kreuz und quer parken. Dauercamper parken ihre Wohnmobile auf der Fläche und viele Autos stehen auch in den Grünflächen neben dem Parkplatz und entlang des Weges zum Conventer See. Im Dezember wird mit Markierungsarbeiten begonnen. Zum Einsatz kommen Holzbalken.

 

Das Land und die Ostseesparkasse wollen in die Galoppanlage der Rennbahn investieren und planen feste Tribünen für 350 Plätze, 500 VIP-Plätze, ein neues Tor, 100 Boxen und einen Stall für 100 Pferde. Außerdem sollen Büros und Gastronomie Platz finden, da der Platz auch für Konzerte, Musicals und evtl. Festspiele und Polo-Turniere genutzt werden soll. Die Stadt müsste dazu einen B-Plan aufstellen, hätte sonst aber keine Kosten, da 90% das Wirtschaftsministerium zahlen würde und 10% ein möglicher Pächter. Nach Aufstellung des B-Planes soll ein Architekturwettbewerb gestartet werden.

 

Die Münsterbaukonferenz entdeckt bei ihrer Visite gefährlichen Staub auf dem Reiterstandbild und plant eine Reinigung.

Die Feldsteine an der Klostermauer werden mit Muschelkalk neu verfugt. Ein erster Abschnitt dauer 15 Arbeitstage, der Rest wird im Frühjahr 2014 fertig gestellt. Die Arbeiten an der Mauer wurden nötig, nachdem einige der Feldsteine aus dem Fundament herausgefallen waren.

 

Der Buchenberg-Schulverein spendiert der Schule im November eine Hecke und fünf Bäume, die 6-7 m hoch werden.

 

Die Brücke in der Fritz-Reuter-Straße wird am 4. September fertig gestellt.
Minister Schlotmann überreicht dem Klosterverein für die energetische Sanierung des Amtshauses einen Fördermittelbescheid über 286.324 Euro.

 

Das Brandhaus in der Kröpeliner Straße bleibt auch in diesem Jahr eine Ruine. Es gibt Probleme mit der Versicherung.

 

Im November wird bekannt, dass die Arbeitsgruppe Verkehr im Rathaus für das Jahr 2015 eine umfangreiche Umgestaltung des Alexandrinenplatzes plant. Der Kamp soll wieder eine richtige Südspitze bekommen, das Nadelöhr am Palais zum Kreisverkehr umgestaltet und die Busspur vor dem Gymnasium zu Gunsten einer zweispurigen Straß0e mit beidseitigen Bushaltestellen aufgelöst werden. Der sich dadurch ergebende Raum auf der Springbrunneninsel soll begrünt und die Insel zu einer grünen Oase werden.

 

Über die Idee, den alten Springbrunnen mit dem Schwan wieder zu errichten, will die Stadt mit dem Landkreis reden, da der Springbrunnen aus den 1950er Jahren als Vorzeigeobjekt des sozialistischen Städtebaus unter Denkmalschutz steht. Den Zebrastreifen will die Arbeitsgruppe ans Gymnasium verlegen. Diese Ideen sind zunächst Eckdaten für ein im Aufbau befindliches Konzept.

 

Zu diesen Vorhaben befragt die Ostsee-Zeitung ihre Leser. Von 567 Abstimmenden sind 41% gegen eine neue Umgestaltung,  34% wollen mehr Grün, 18% eine Verkehrsberuhigung und 7% mehr Unterhaltung.
Am 1. November eröffnet auf dem Kammerhof die KITA „Kunstvilla“ mit 51 Kindergarten- und 24 Krippenplätzen. Das Haus hat drei Räume „Atelier“, „Bibliothek“ und „Sternenzimmer“ für je 17 Kinder sowie einen „Raum der Sinne“ und eine Sauna. Träger ist das Institut Leben und Lernen.

 

Am Forstamt soll zudem ein Waldkindergarten entstehen. Der Verein NaWaKi (Natur – Wald – Kinder) tritt an die Stadt heran und will bereits 2014 die Tagesstätte der Natur eröffnen. Als Unterkunft bei schlechtem Wetter soll ein Bauwagen dienen, ansonsten halten sich die bis zu 15 Kinder ausschließlich im Freien auf. Das stößt in Bad Doberan auf bürokratische Hürden: Die Stadtverwaltung vermisst sanitäre Anlagen.

 

Die AWG schließt ihre Planungen zur Wohnanlage 55plus auf dem Buchenberg ab und will noch im selben Jahr mit dem Bau beginnen. In der Heinrich-Seidel-Straße werden drei weitere Aufzüge installiert.

Die Buchenberg-Schule ist in einigen Bereichen in einem schlechten Zustand. Die Stadt kann die Sanierung nicht bezahlen und stellt Container auf, in denen die Kinder unterrichtet werden. Der Friedhof bekommt einen neuen 230 Meter langen Zaun.

 

Am „Polizei-Kreisel“ Dammchaussee-Beethovenstraße-Nienhäger Chaussee entsteht im November ein Fußweg zwischen den beiden Verkehrsinseln in der Dammchaussee und Nienhäger Chaussee. Dadurch wird ein Gefahrenschwerpunkt beseitigt.

 

Gleichzeitig startet die Sanierung des Hünenweges für 134.000 Euro als Auftakt einer umfangreichen, 380.000 Euro teuren Straßensanierung rund um den Parkentiner Weg. Nach dem Hünenweg sollen die Straßen „Am Wege“, Parkentiner Weg und Kollbruchweg folgen. Die Fällung von 21 als krank diagnostizierten Kastanien samt Ausgleichpflanzungen von 67 neuen Bäumen sorgt für Wirbel. Stadtvertreter Harry Klink (FDP) will die Stadt wegen der Baumfällungen anzeigen, weil diese den Anwohnern des Kollbruchweges nicht angezeigt wurden. Tatsächlich fallen die Bäume nicht wegen dem Ausbau des Kollbruchweges, sondern wegen den parallel verlaufenden Leitungsverlegungen durch den ZvK im Hünenweg, weshalb man sich nicht veranlasst sah, die Bewohner im Kollbruchweg zu informieren . Bürgermeister Thorsten Semrau versichert, dass die Fällungen genehmigt seien und auch die Umweltverbände keine Bedenken hatten. Die Bauarbeiten kommen wegen der Unstimmigkeiten am 21. November kurzzeitig zum Erliegen und es findet eine Informationsveranstaltung statt, in der die Genehmigungen für die Fällungen belegt und erklärt werden. Die Auftraggeber prüfen nun Alternativen und stoppen solange die Fällaktion.

 

Ähnliche Probleme treten bei der Sanierung des „Krankenhausgrabens“ auf. Hier wird den Kleingärtnern unkomplizierte Abhilfe für den Abriss von Bauten versprochen.

 

Anfang November saniert die Mecklenburgische Bäderbahn Schienen auf dem und am Bahnhof in Heiligendamm.

 

Die Stadt will mit der Eikhäge am Projekt Kur- und Heilwald teilnehmen.

Die DEHOGA-Ortsgruppe bekräftigt ihre Ideen zum Bau einer Therme, die Stadt bekennt sich weiterhin nicht zu diesem Projekt.
 

Kultur und Veranstaltungen

 

Im Februar ist Jörg Pleva zur Kur in der Median-Klinik in Heiligendamm.

Am 11. und 12. Mai findet erstmals in Bad Doberan auf der Rennbahn das 11. Mecklenburger Kaltblütertreffen statt. 100 Aktive mit 64 Pferden aus Deutschland und Polen nehmen teil und 1.000 Besucher kommen zum Treffen.

Am 1. Mai steht der Heiligendammer G8-Strandkorb anlässlich des Kirchentages in Hamburg Am Sandtorkai 30.

 

Am 5. Mai melden die Veranstalter zum 16. Bikergottesdienst 10.000 Besucher, davon 5.000-6.000 bei der Ausfahrt und 4.000 beim Gottesdienst. Pastor Albrecht Jax lässt nachzählen und kommt auf 7.000-8.000 Besucher, von denen 1.840 ausfahren und 400 auf dem Gelände bleiben.
Am 30. Mai tagen 100 Tourismus-Fachleute zum Thema „Tradition und Kultur im modernen touristischen Marketing“ im Grand Hotel. Referenten sind die beiden emeritierten Professoren Dr. Sophie Elias-Varotsis von der Universität Paris – Es Créteil und Fred Gray von der Universität Sussex, sowie der Besitzer von Schloss Ulrichshusen, Helmuth Freiherr von Maltzahn. An den Standort Heiligendamm richten die die Botschaft: „Alte Bauten allein reichen nicht.“

Vom 9. bis 16. Juni findet eine Festwoche zum 220. Jubiläum Heiligendamms statt, eingeleitet durch einen offiziellen Festakt am 7. Juni. Am 6. und 7. Juli macht der Ferrari-Club Station im Grand Hotel.

Das Mini-Münster im Miniland MV in Göldenitz wird nach 3,5 Jahren Bauzeit am 7. Juli enthüllt. 84 Mitarbeiter setzten 160.000 Einzelteile zusammen. Im großen Original singt am 9. Juli der Universitätschor Leipzig.

 

Am 13. Juni kommen 1000 Besucher zum „Zauberflöte Open Air“ der Ostsee-Zeitung.

 

Das Münster gibt zum 262. Todestag von Gisbert Lekkerkerker ein Bach-Konzert und das Grand Hotel veranstaltet zum 100. Jubiläum des Besuches von Rainer Maria Rilke am 28. Juli ein Programm. Außerdem startet es ab November eine Konzertreihe „Freitagskonzerte am Heiligen Damm“.

Nach dem Vorbild aus Paris findet am 9. August ein „Picknick in Weiß“ mit ca. 100 weiß gekleideten Teilnehmern auf dem Kamp statt. Am 18. August eröffnet im Stülower Weg die Sommerrodelbahn.

Zu Ehren Carl Theodor Severins findet a, 13. September ein Festakt im Salongebäude statt. Anlass ist der Tag des offenen Denkmals; erstmals nimmt das Grand Hotel an der Denkmalöffnung teil.

Das Moorbad ist beim Reha-Tag am 25. September vertreten.
Vom 16. bis 18. August findet das 21. Ostsee-Meeting mit 28 Rennen statt. Die Preisgelber betragen 160.000 Euro. Am Hauptabend kommen 20.000 Besucher, die Wettumsätze bleiben mit 370.000 Euro durchschnittlich.

Das Prinzenpalais veranstaltet im August  ein „Ostalgie-Buffet“ mit DDR-typischen Speisen in passender Bekleidung serviert und mit einer Ausstellung von DDR-Fahrzeugen auf dem Alexandrinenplatz.

 

Im Ballsaal des Grand Hotels führt Justus Frantz am 4. September „Mozarts Reise nach Paris“ auf.
Die Sommerrodelbahn wird gut angenommen. Im September werden bis zu 1.500 Fahrten pro Tag bilanziert.

 

Das Münster bringt eine Foto-CD mit 485 Fotos und einem 32seitigen Kunstführer als PDF-Datei mit einer Auflage von 1.000 Stück heraus.

 

Zum letzten Mal finden im September im Salongebäude die Festspiele MV mit Daniel Hope und Sebastian Knauer statt.

Am 1. Oktober feiert die Mecklenburgische Bäderbahn „Molli“ das 80jährige Jubiläum der 99 32er Baureihe.

Hannelore Elsner liest am 4. Oktober im Grand Hotel aus ihrem Buch „Im Überschwang“ und Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler alias Schmücke und Schneider aus der TV-Serie „Tatort“ lesen am 8. Oktober im Ehm-Welk-Haus aus dem Buch „Mit dir möchte ich nicht verheiratet sein“. Am 18. Oktober tritt Andi Weiss im Haus „Gottesfrieden“ auf.

Am 23. November lädt das Münster zur 1. Herbstmondnacht unter dem Motto „Reise durch die Unendlichkeit“ ein. Thema ist die Grabkultur im Mittelalter, Veranstalter sind die Agentur Spinxet und die Konsthistorikerin Anja Kretschmer sowie die Münsterverwaltung.

 

Im Moorbad ist eine Delegation aus Xingxiang zu Besuch, um sich über das System der Akut- und Rehabilitationskliniken in Deutschland zu informieren. In China ist der Unterschied zwischen Akutkliniken und Rehabilitationseinrichtungen unbekannt und das Land will von Deutschland im Sektor der Rehabilitation lernen.

Am 12. Oktober findet die 7. Bad Doberaner Kulturnacht statt. Nachdem im Vorjahr gastronomische Angebote vermisst wurden, gibt es diesmal an mehreren Stellen der Stadt verschiedene derartige Angebote.

 

Das Cityfest am 7. Dezember wird in diesem Jahr zu einer Bewährungsprobe. Die Stadt verlangt 8 Euro pro Quadratmeter  Standgebühren nicht nur wie bisher von Fremdhändlern, sondern auch von einheimischen Händlern. Die Tourismuschefin Kerstin Morgenroth verweist darauf, dass die Gewerbetreibenden die Stadt gebeten haben, das von ihnen initiierte Cityfest zu organisieren und dass die Stadt dafür Geld braucht, um hochwertige Angebote machen zu können. Zwar äußeren viele Händler Unmut, stellen dann aber doch ihre Stände auf und zahlen dafür. Erstmals findet das Feuerwerk auf dem Markt statt. Zeitgleich startet das Stadt- und Bädermuseum eine Spielwarenausstellung.

 

Im Rathaus findet ab 2. Dezember eine Ausstellung zu den Unesco-Weltkulturerbestätten statt. Sie wird von Horst Wadehn als Vorsitzenden des Deutschen Welterbe-Vereins eröffnet. Der Verein räumt dem Münster gute Chancen ein.

 

Zum zweiten Mal wird der Lebendige Adventskalender veranstaltet, diesmal mit dabei ist das Grand Hotel. Dort tritt am 22. Dezember die Young Academy Rostock im Ballsaal auf, während in der Orangerie mit der Galerie „Irrgang“ und Werken u. a. von Bernhard Heisig, Werner Tübke und Volker Stelzmann erstmals eine Ausstellung realisiert wird.

 

Am 22. Dezember schmücken die Betreiber und Bewohner der Bahnhöfe entlang der Strecke Rostock-Wismar ihre Bahnhöfe zum 130. Jahrestag der Bahnstrecke.
 

Wirtschaft und Tourismus

 

Zu Jahresbeginn löst Michael Mißlitz die Molli-Chefin Angelika Münchow ab. Mißlitz wurde von Münchow und Landrat Thomas Leuchert bei der UBB abgeworben.

Willi Holtz schließt den Ratskeller aus persönlichen Gründen. er findet keinen Nachfolger. Auch die Rostocker Stadtmission muss schließen, weil sie mit den geringer gewordenen Fördermitteln nicht mehr existieren kann.

Küstenbus fusioniert mit der OVG, dem RvK und dem Busunternehmen Hagemeister zum Regionalverkehr Rostock-Land.

Das EKZ am Walkmüller Holz will als Reaktion auf die Vergrößerung des Ostsee-Parks wachsen. Edeka will sich von 900 auf 1.900 qm vergrößern und auch Aldi braucht mehr Fläche. Das griechische Restaurant weicht einer OSPA-Filiale, eine dm-Drogerie ist geplant, die Discothek und das Citykaufhaus Henwi sollen für die Erweiterung ausziehen. Noch während der Saison startet der Ausverkauf, ein neuer Standort wird nicht gefunden. Im Herbst ist das Einkaufszentrum bereits eingerüstet und kurz vor Weihnachten beginnen die eigentlichen Um- und Ausbauarbeiten.

 

Im Prinzenpalais wird Silvio Glasow im April neuer Chef und die 2012 gegründete Halbersbacher Privathotels übernehmen von RIMC das Haus. RIMC betreibt eigentlich größere Hotels, sodass das Engagement in Bad Doberan von Anfang an nur kurzfristig sein sollte.
Die MECKLENBURGISCHE BÄDERBAHN „MOLLI“ sucht in einer Aktion nach einem Maskottchen für die Molli. Wer auf seinem Zeugnis eine Eins hat, kann es am letzten Schultag als Freifahrkarte für die Molli nutzen. Für Aufsehen sorgt ein Unfall am 19. Juli, bei dem eine auf den anfahrenden Zug aufspringende 66jährige Urlauberin einen Fuß verliert. Am 28. August fährt Bundesumweltminister Peter Altmaier mit dem Molli. Er ist seit 1992 regelmäßig in Bad Doberan im Urlaub.

 

Gesellschaft und Stadtgeschehen

 

Am 30. Januar fallen in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag 28 Liter Regen in 12 Stunden und eine Verstopfung eines gerade sanierten Regenabflusses sorgt für die Überflutung von fünf Kellern in der Goethestraße und Heinrich-Heine-Straße.
Im Februar erleidet Landrat Thomas Jörg Leuchert einen Herzanfall und stirbt am 5. März auf der Palliativstation der Universitätsklinik Rostock. Am 12. März findet in Bad Doberan im Salon eine Trauerfeier statt, an der 300 Menschen aus Politik und Wirtschaft, teilnehmen. Die Reden werden per Lautsprecher nach draußen übertragen, wo alle die keinen Platz fanden an der gesperrten August-Bebel-Straße zuhören können. Die Stadtvertreter gedenken mit einer Schweigeminute an den verstorbenen Landrat. Die Idee, eine Straße nach ihm zu benennen, wird nicht umgesetzt.
Bad Schwartau schenkt seiner Partnerstadt Bad Doberan 20 Nistkästen, 100 Naturmalbücher und 500 Stundenpläne mit Infos über Vögel. Das Münster bringt einen englischen Münsterführer „Tour trought the Minster“ heraus.

Im Klosterareal untersuchen Archäologen die bei der Sanierung der Grünanlagen tangierten Böden und machen mehrere Erkenntnisse, die viele bisherige Annahmen in Frage stellen. Unter anderem werden im Juli Reste der einer Südwestecke eines Wohngebäudes mit Brennkammer und Warmluftheizung gefunden, an dem nachträglich ein Arbeitsraum angebaut wurde. Den Aufzeichnungen der Grabungen durch Severin von 1830 und Fischer von 1925/26 und den Zusammenfassungen von Adolf Lorenz von 1956 zu Folge muss es sich um Reste der „Abtei“ oder „Nebenanlage zur Klausur“ handeln.

In Schwerin wird über eine Bettensteuer nachgedacht. Das Rathaus lehnt diese Idee ab.
Der Landkreis gibt am 27. September bekannt, Gebühren für die Nutzung seiner Räume zu erheben, wie es im Altkreis Güstrow bisher schon der Fall war. Mehrere Vereine stellen ein Ende ihrer Arbeit und vieler großer Veranstaltungen in Aussicht, sollten sie für die Nutzung Gebühren zahlen müssen.
Der Bund plant vor der Küste einen Windpark und sorgt in der Region für Entrüstung.
Bei der Planung des nächsten G8-Gipfels in Deutschland rückt zum Favoriten Binz wieder Heiligendamm ins Licht. Im Rathaus erhofft man sich davon noch einmal kräftige Förderung wie vor dem G8-Gipfel in 2007. Diese Erwartungen werden jedoch schnell gedämpft. In Sicherheitskreisen würde man Heiligendamm vor Binz vorziehen und auch der Innenminister Lorenz Caffier würde bei aller Abneigung gegen einen zweiten G8-Gipfel in seiner Amtszeit Heiligendamm wegen der bereits gemachten Erfahrungen vorziehen. Wegen der viel kürzeren Vorbereitungszeit wäre es für ihn sinnvoll, nicht alles neu planen zu müssen. In beiden Orten halten sich Befürworter und Gegner die Waage.

Die Bad Doberaner wünschen sich ein Kaufhaus in der OSPA-Filiale, wenn diese an den Markt umzieht. Anfragen bei verschiedenen Kaufhausketten stoßen auf Ablehnung. Die Fläche ist zu klein und die Parkplatzsituation unbefriedigend. Das Kaufhaus STOLZ ist nicht generell abgeneigt, in Bad Doberan zu investieren, hat die Stadt aber für die nächsten zwei Jahre nicht auf dem Plan.
Die Discothek „Sharks“ muss in Kühlungsborn wegen Beschwerden von Anwohnern schließen und zieht nach Bad Doberan ins EKZ am Walkmüller Holz um, wo sie im Juni eröffnet.
Die Touristinformation stellt 209 neue Wegweiser an 28 Orten auf. Die neuen Wegweiser sind braun, enthalten Piktogramme und Entfernungsangaben. Die seit zwei Jahren im Bau befindliche, aber immer noch nicht online gestellte Internetseite ist am 18. Dezember ein Thema in der Ostsee-Zeitung. Tourismuschefin Kerstin Morgenroth gibt Auskunft, dass die Mittel für die Seite für das Thema Kurtaxe umgewidmet wurden und als Ende 2013 etwas Geld da war, es durch die Haushaltssperre eingefroren wurde. Wenn die für 2014/2015 beantragten Mittel eingestellt werden, solle die Internetpräsenz noch 2014 online gehen.

Die Stadt verteilt im Juli grüne Briefe, in denen sie Besitzer ihrer Meinung nach ungepflegter Grundstücke zur Pflege auffordert. Angesichts der eigenen ungepflegten Flächen der Stadt macht sich Entrüstung breit, parallel werden auch viele positive Beispiele aufgeführt.

In der Feuerwehr entbrennt ein Streit um die Nutzung des Feuerwehrgebäudes durch den Feuerwehrverein. Nach heftigen Debatten und Protestaktionen der Feuerwehrleute entsteht ab 3. April in acht Monaten Bauzeit in Eigenleistung ein neues Domizil für den Traditionsverein neben dem Feuerwehrhaus auf dem Thünenhof. Neben dem großen Versammlungsraum mit Küche stehen ein Büro und ein Lagerraum zur Verfügung. Fast zeitgleich wird der Verein in den Verband der Feuerwehr-Museen Deutschlands aufgenommen.

 

Im Sportplatz-Streit schafft die Stadt mit der vorzeitigen Verlängerung des Pachtvertrags mit dem Doberaner Sportverein (DSV) bis 2038 Fakten.  Durch den Pachtvertrag wird dem Verein zugesichert, langfristig Herr über die Sportstätten zu sein und dadurch kann er für den Bau von neuen Anlagen, wie Kugelstoß und die Sanierung bestehender Anlagen, wie Weitsprung und Speerwurf beantragen. Es  werden 3,4 Mio. Euro Fördermittel von EU, Bund und Land zur Verfügung gestellt. Auch die Ostseesparkasse unterstützt den DSV mit 2.500 Euro. Der Doberaner Fußballclub (DFC) soll als Ausgleich einen Sportplatz am Thünenhof bekommen. DSV-CHef Hartmut Polzin bekräftigt am 21. Dezember gegenüber der Ostsee-Zeitung, dass der Stülower Sportplatz für alle da ist und der DFC dort weiterhin Fußball spielen kann. Im Pachtvertrag habe man sich dazu verpflichtet, den Sportplatz auch anderen Vereinen zur Verfügung zu stellen.

Das Technische Hilfswerk will nach Bad Doberan umziehen und sucht einen Standort. Mit der Median-Klinik geht es eine Partnerschaft ein.

Am 1. August schließen sich die Raiffeisenbanken Güstrow und Bad Doberan zusammen und aus den Verkehrsunternehmen des Landkreises wird „Rebus“ mit 249 Mitarbeitern und 10 Mio. Gästen.

Die Sachschäden durch Graffitis in der ganzen Stadt belaufen sich bereits auf über 9.000 Euro, sodass die Stadt einen Wachdienst beauftragt und an die Aufmerksamkeit der Bürger appelliert. Auch ein Reisezug wird beschmiert und am 8. November trifft es selbst den Weißen Pavillon.

Ab 18. März können wieder die Kfz-Kennzeichen DBR, ROS, GÜ, TET und BÜZ zusätzlich zu LRO beantragt werden.

Das Friedrich-Franz-Restaurant landet auf Platz 1 der Bestenliste, die auf der Auswertung u.a. des Guide Michelin, Gault Milau und Varta Restaurantführer basiert. Die SPA-Leiterin Maren Brandt vom Grand Hotel bekommt im November den SPA-Award und Thomas Bauer erringt bei den 34. Deutschen Jugendmeisterschaften der gastgewerblichen Ausbildungsberufe in Bonn den 6. Platz. Hotel-Personalleiterin Karina Froh verspricht den azubis des Grand Hotels einen Zeugnis-Bonus von 400 Euro bei einem Leistungsdurchschnitt von 1 bis 1,4 und von 200 Euro bei einem Durchschnitt von 1,5 bis 2,0. Wer gute Leistungen bringt, kann übernommen werden.

Die Vereine beklagen sinkende Zuschüsse: Der Feuerwehrverein bekommt z.B. 1.200 Euro, das Kornhaus 5.700 Euro statt der 8.200 Euro bis zum Jahr 2010 gezahlten Zuschüsse. Die Kosten für das Kornhaus liegen bei 11.000 Euro. Auch die KITA-Beiträge sollen ab Januar 2014 steigen. Ein Krippenplatz kostet aktuell 254 Euro im Monat , die Kosten sollen um 40-80 Euro steigen. Die Stadt weist aber darauf hin, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde und die Verhandlungen laufen.

Der DFC bekommt vom Rathaus eine Rechnung für eine bisher kostenlose Nutzung und der Schankwagen soll auf Anordnung aus dem Ordnungsamt abgeschleppt werden, was die Bauhofmitarbeiter jedoch verweigern. Auch anderen Vereinen sind für Tische und Bänke erstmals Rechnungen geschrieben worden. Die Veranstalter der Schwanenrallye und der Feuerwehrverein drohen mit einem Ende ihres Engagements.

Das Münster zu Doberan wird ab Oktober Bischofssitz des Landesbischofs Andreas von Maltzahn. Er führt die Gottesdienste am Karfreitag und dem ersten Weihnachtsfeiertag.

 

Der AWG-Chef Günter Malner geht am 19. Dezember nach 35 Dienstjahren in Rente. Die seit 16 Jahren mit ihm zusammen arbeitende Petra Mader wird neue Chefin.

Die Bad Doberaner beklagen den schlechten Zustand vieler Gehwege und wünschen sich mehr Barrierefreiheit. Das Bauamt erklärt, wo nach Sanierungsmaßnahmen barrierefreie Übergänge geschaffen werden sollen.

 

Mitte Dezember ist Prostitution ein Thema in der Ostsee-Zeitung. Auslöser sind einige Anzeigen von „Modellen“ im Internet. Ordnungsamtsleiter Gerhard Kukla glaubt, ungeachtet der regelmäßig wechselnden Modelle in einer Wohnung in der Beethovenstraße 7 und der ebenfalls stets aktualisierten Angebote in der Dr.-Leber-Straße 4, dass diese Inserate alt seien und es kein Rotlichtmilieu in Bad Doberan gäbe.

 

Zwei Orkane toben in diesem Jahr über das Land. „Christian“ tobt am 27. und 28 Oktober und „Xaver“ am 6. und 7. Dezember. Beide lassen viele Bäume umfallen und sorgen für Sandverwehungen am Strand, ansonsten bleiben die Unwetter ohne schwere Folgen.
 

Zahlen und Fakten

 

Die Einwohnerzahl in Bad Doberan ist um 125 auf 11.427 gesunken.
Bürgermeister Thorsten Semrau dementiert diese Zahlen; er hätte andere Erkenntnisse.
Im ganzen Landkreis Rostock ist die Einwohnerzahl um 1.131 auf 210.732 zurück gegangen.

Bei der Vergabe der Kfz.-Kennzeichen holt „LRO“ auf. „DBR wurde seit Einführung des neuen Kennzeichens 75.417 Mal vergeben. „GÜ“ 58.568 mal, „ROS“ 1.935 mal, „TET“ 1.943 mal und „BÜZ“ 1.363 mal.

 

Das Kamp-Theater zählt im ersten Jahr seiner Rettung 6.120 Zuschauer, davon 5.050 bei besonderen Filmen und 1.070 bei Buchlesungen, Diskussionsrunden, Theatervorstellungen etc..
322 Zuschauer hatte der Film „Barbara und 247 der Streifen „Liebe“.

 

Die Ernte- und Fischfangerträge sind in diesem Jahr sehr gut, trotzdem sinken durch sinkende Preise auch die Einnahmen der Landwirte und Fischer.